Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.7

- S.3

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Amtsblatt der ^audebhaupt^adt Innobrucl

demischer Maler Pall! Flora. Ministerialral
Dr. Gottfried Hoheuauer, Präsident der Berufsuereinigung der bildenden Künstler Tirols
akademischer V i Id hall er Sepp j^ölbliilger. Universilälsprofessor Dr, Otto Llillerotli. Klinst
nialer Ernst Repo. DiplolnArchitetl Professor
Herbert Kteubauer. D i p l . - I n g . Dr, techn. Walter

Neuzil
Nach der Überreichung der " ^ e i l e i l i u n ^ ^ l l l l>i,idl,",i a,i

die Preisträger sprach Dr. Heinricl) Klier in seinem
uud im Namen aller anderen Preisträger Worte des
Dantes und bat. die Stadtgemeinde Innsbruck möge
die Einrichtung der Kunstförderungspreise auch in
Hinkunft beibehalten.

Seite 3

Der 2. Satz f./X) und der 5. Satz ( ^ I l ^ i - u ) aus
dem Streichquartett <>,>, 2 Iv^-Dur von Joseph Haydn
leiteten zum Meilen Teil der Feierstunde über.
I n je einem Kurzreserat sprachen nun über die
Aufgaben lind Probleme des Preisgerichtes, über die
eingesandten Arbeiten sowie über die Arbeiten der
Preisträger Gemeinderat Professor Alois Prazeller
für das Kunstgebiet „Dichtung", Professor Herbert
Gschwenler über Ersuchen von Univ.-Prof. Dr. W i l helm Fischer, welcher durch eine Dienstreise verhindert
war, sein Aleserai persönlich zu halten, über das Kunstgebiet ..Musik" lind Stadtrat D i p l . - I n g . Anton Hradetztl) über das Kunstgebiet „Bildende Kunst".
Das Finale vivace N5«ai aus dem ..Quintenquartett"
beendete die eindrucksvolle Feier.

Johann Steinlechner, ein verdienter Arzler Bürger
Der Innsbrucker Vorort Arzl trällert um eiilen
seiner besten Bürger. Am 11). J u l i d. I . verschied im
80. Lebensjahre Johann S t e i n l e c h n e r, Gutsbesitzer in Arzl Nr. 3. Der Verstorbene war ein mustergültiger, stets fortschrittlicher Bauer, zudem Jung und
A l t der Dorfgemeinschaft gerne aufschaute. Grosz war
sein Ansehen im nahen und Weiteren Kreise seiner
Landsleute. Aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt,
wurde er vom Vertrauen der Arzlei Bevölkerung in
den vom Vorsteher Franz Wach geleiteten Gemeindeausschuß gewählt, dem er als eifriges und stets einsatzbereites Mitglied durch mehrere Jahre angehörte. Von
den Arzlern gerühmt wird auch die uneigennützige
Hilfsbereitschaft, die er gegenüber den Mitbürgern allzeit und freudig übte. Eine besondere Treue und Hin-

gabe bewies der nunmehr Verstorbene für die Freiwillige Ortsfeuerwehr, der er vom Jahre 1921 bis zu
seinem Tode aktiv und beispielgebend angehört hatte.
Leider ist es ihm nun nicht mehr vergönnt, als greises
Mitglied das 70jährige Bestandsjubiläum mitzufeiern,
das der tüchtige Arzler Feuerwehrkörper noch im Laufe
dieses Jahres begehen wird. Zahlreich war die Anteilnahme der Bevölkerung, als dieser hochgeachtete Bauer
uud Vürger zu Grabe getragen wurde. Die Farben
der reifenden Felder lagen über der Ortschaft Arzl, der
Johann Steinlechner zeit seines Lebens in echter
Schollenoerbundenheit und Heimatliebe verbunden
war. Einem so kernigen Tiroler bewahrt die Gemeinschaft ein immerwährendes Gedenken.
W. Eppacher

Der Haydnplah in Innsbruck
Der langjährige Obmann des gemeinderätlichen
Bauausschusses, Stadtrat Eduard E r t l, beantragte
in der Gemeinderatssitzung vom 24. Oktober 1933,
„den freien Platz in der verlängerten Kaiser-FranzIosef-Etraße als Haydnplatz zu benennen". Vom Zeitpunkt der Annahme dieses Antrages bis zur Vollendung des Platzes, so wie er sich heute dem Beschauer
präsentiert, vergingen gut 20 Jahre. Verschieden
waren seine Verwendungsmöglichkeiten, bis er während des zweiten Weltkrieges von der umliegenden
Bevölkerung schließlich als Kraut- unk Kartoffelacker
verwendet wurde. Noch zu Beginn der Fiinfzigerjahre
war er absolut lein Ehrenplatz für einen großen Tondichter. Erst allmählich, als der Niesen verkehr, der der
Stadtbevölkerung die reine Luft verdirbt, einsetzte,
schritt die Stadtverwaltung an die gründliche Umgestaltung des Platzes. Seither wird er von jedermann
als Muster einer Grünanlage zwischen hohen Häusern
betrachtet, uud niemand wird sligen tö"mien. daß er
nicht zur Ehre und Hnldigung des großen Haydn.
dessen Gedenkjahr Heuer begangen w i r d , beitrage.
Josef Haydn kam am 31. März 1732 in Rohnni nn

der Leibha auf diese Erde, um durch sein späteres musikalisches Schaffen unverlierbaren Nuhm zu ernten.
Er war das älteste von 20 Kindorn, die sein Vater
Matthias, ein armer Wagner, aus seinen zwei Ehen
hatte. Von 1760 bis 1790 leitete er die Hauskapelle
des Fürsten Esterhazy auf Schloß Eszterhaza bei Ödenburg. I n der Zeit zwischen 17W und 1799 hielt er sich
mit kurzer Unterbrechuug in London auf. Haydn war
epochemachend in der Instrumentalmusik, namentlich
durch seine Streichquartette lind Sinfonien. Er komponierte an litt Sinfonien, 83 Quartette, 24 Trios,
19 Opern lind Singspiele, fünf Oratorien (darunter
..Die Schöpfung". 1?9tt. und ..Die Jahreszeiten". 1W1),
21 Konzerte. Il"i Messen, l i Klaviersonalen. zahlreiche
Lieder und Gesänge. Über Handns bekannteste Hymne
schreibt Wilhelm Furtwängler" „Allein schon die
Schöpfung jener einen Melodie macht ihn unsterblich,
die zuerst als österreichisches Kaiserlied, dann als
Deutschlandlied uicht umsonst die eigentliche und wahre
Nalionalhlimne der Deutschen wurde, jener Melodie,
die mir immer, von welcher Seile man sie auch betrachtet, als das schönste und vollendetste melodisch-musi-