Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.7

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

regen Anteil und setzt sich in allerdings oft sehr kritbscher Weise mit ihnen auseinander. Doch das ist es,
was der schaffende Künstler braucht, die Kritik. Nur
darf sich diese Kritik nicht ins rein Negative verlieren,
darf nicht unsachlich, zerstörend und ätzend Wirten, sondern muß sich mit dem Werk ernstlich auseinandersetzen, muß den Gedankengang des Künstlers zu erfassen suchen. I n dieser Form der Kritik muß absolut
koine Bejahung des beurteilten Werkes liegen, es wird
auch eine begründete Ablehnung für den Künstler
wertvoll sein und ihm manchen Fingerzeig für sein
künftiges Schaffen bieten. Aber nichts, lähmt ihn fo
als allgemeine Teilnahmslosigkeit an seinem Wirken.
Darum der Aufruf an alle, denen sich die Möglichkeit
hiezu bietet, unserer heimischen Künstler zu gedenken
und ihnen die Existenz durch entsprechende Auftragserteilung Zu sichern.
Ich darf in diesem Zusammenhange, um Mißverständnisse zu vermeiden, auf eines hinweisen: Die
Stadtgemeinde Innsbruck dankt allen, die sich an dieser
Ausschreibung beteiligt haben, ob nun ihre Einsendung mit einem Preis bedacht wurde oder nicht. Es
mag in der Entscheidung des Preisgerichtes ein gewisses Werturteil erblickt werden und bestimmt nicht
zu Unrecht. Doch besteht in der Tatsache, daß ein Merk
keine Gnade vor den Augen der Jury fand, für den
Urheber dieses Werkes absolut kein Grund zu Resignation oder Ressentiments. Ich erwähnte bereits, daß
Kunst sehr relativ sei. Aus der Nicht-Prämiierung
eines Werkes darf nicht gefolgert werden, daß der
betreffende Künstler keiner Förderung würdig wäre.
Die Preisrichter walteten mit großem Ernst und strenger Gewissenhaftigkeit ihres Amtes und der Umstawd,
daß von den ausgeschriebenen 27 Preisen nur 11 zur
Vergebung gelangten, zeugt davon, daß an die zu beurteilenden Werke ein sicherlich strenger Maßstab angelegt wurde. Diese Strenge ist aber nötig, sollen die
Kunstförderungspreise der Stadt Innsbruck ihren
Wert behalten. Mancher Künstler wirdsichin den folgenden Jahren wiederum an der Ausschreibung beteiligen und dann, in seinem Schaffen gereifter und
vollkommener, mit einem Preise bedacht werden. Einen
kurzen Überblick über die einzelnen Einsendungen und
vie Arbeit der Preisgerichte werden Sie anschließend
noch aus berufenem Munde hören.
Ich möchte nun nicht verabsäumen, den Herren Vorsitzenden der drei Preisgerichte für Dichtung, Musit
und Bildende Kunst sowie allen Mitgliedern der
Preisgerichte den herzlichsten und aufrichtigsten Dank
zum Ausdruck zu bringen. Trotz Ihrer anderweitigen
"Ausgaben und Verpflichtungen haben Sie sich dieser
mühevollen Aufgabe unterzogen, in zahlreichen, stundenlangen Beratungen nach bestem Wissen und Gewissen die Preisträger zu ermitteln. Nochmals herzlichen Dank.
Die 11 Preisträger aber darf ich im Namen der
Sladtgenwinde Innsbruck und in meinem eigenen Namen zur Auszeichnung herzlich beglückwünschen und die
Hoffnung anschließen, es möge Ihnen in Ihrer künstlerischen Laufbahn noch recht viel Erfolg beschieden sein.
Allen Teilnehmern an der Ausschreibung der Kunstsörderuugspreise des Jahres 1958, ob Preisträger oder
nicht, zum Abschluß ein Wort Platens mit auf den
Weg" „Dem ergibt die Kunstsichwillig, der sich völlig

Nummer

ihr ergibt, der die Freiheit heißer, als er N»l und
Hunger fürchtet, liebt."
Ich bitte nun die Preisträger, die Verleüniüi^"ür
künden in Empfang zu nehmen.
Bürgermeister DDr. Lugger verlas nun den jeweiligen Tert der vom bekannten Innsbrucker Graphiter
Oswald Haller künstlerisch ausgeführten Verleihungsurkunden und überreichte diese mit herzlichen Worten
den einzelnen Preisträgern.
Es sei an dieser Stelle gestattet, nochmals die Name»
der Preisträger anzuführen (über die Znertennnng
der Preise wurde bereits im letzten Amtsblatt berichtet)."
^ . Dichtung:
2. Preis „Lyrik"! Dr. Heinrich Klier
3. Preis „Lyrik": Dr. Walter Mieß
L. Musik:
2. Preis „Vokalmusik"." Josef Schmidhuber
3. Preis „Vokalmusik"! Alfred Sym
<^. Bildende Kunst:
1. Preis „Malerei"." Akad. Maler Wilfried Kirsch!
2. Preis „Malerei": Akad. Malerin Gerhild
Diesner
3. Preis „Malerei"." Akad. Malerin Hilde Nöbl
1. Preis „Architektur"! Ing. (Diplom Architektur,
Friedrich Wengler
1. Preis „Bildhauerei"! Atad. Bildhauer Siegfried Hafner
2. Preis „Bildhauerei"." Akad. Bildhauer Franz
Roilo
:;. Preis „Bildhauerei"! Akcßd. Bildhauer Erich
Keber
Mehrfache Anfragen nach der Zusammensetzung der
drei Preisgerichte, die vorstehende Preisträger ermittelten, möge nachstehende Übersicht beantworte»!
/^. Dichtung:
Vorsitzender! Gemeinderat Prof. Alois Prazeller
Mitglieder! Studienrat Professor Dr. Hans Faber,
Schauspieler Eduard Nöck, Dr. Hermann Lechner, Schriftleiter Prof. Karl Paulin. Rechtsanwalt Dr. Friedrich Punt, Dr. Lilly Sauter,
Univ.-Prof. Dr. Eugen Thurnher. Redakteur
Neinhold Zimmer.
N. Musit:
Vorsitzender! Nationalrat Dr. Otto Wmler
Mitglieder." Emil Berlanda. Uniu,-Prof. Dr, Wilhelm Fischer. Prof. Herber! Gschwenler. Psarr^
chordirettor Professor Karl Koch. Kapellmeister
Robert Neßler. Musikdirektor Kurt Napf, Pros,
Dr. Earl Senn, Univ.-Dozen! Dr, Waller ^enn,
(^. Bildende Kunst:
Vorsitzender! Stadtrat Dipl.-Ing. Anton Hradetzky
Mitglieder! Akademischer Maler Fritz Verger, Ala-