Innsbruck Informiert

Jg.2018

/ Nr.1

- S.59

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Das 500-Jahr-Jubiläum
regelmäßiger Postverbindungen in Europa wurde in
Innsbruck groß gefeiert –
unter anderem fuhr eine
historische Postkutsche
durch die Stadt.

ben weiterhin Mitglieder der Familie von
Taxis (ab 1650 von Thurn und Taxis, später Reichsgrafen und Reichsfürsten), die
zudem den Generalpostmeister stellten.

Neue Hauptpost
Das erste Postamt befand sich in der Maria-Theresien-Straße, im Gebäude Nummer 37, das im 16. Jahrhundert noch aus
zwei Häusern bestand. Eines davon kaufte Gabriel von Taxis 1521, das zweite kam
später dazu. 1588 schien das Ensemble
als „Posthaus“ auf. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts war das Amt des „Obristen Postmeisters“ (Hofpostmeister) erblich mit
der Linie der von Thurn und Taxis verknüpft und zwar bis zur endgültigen Verstaatlichung des Postwesens. Diese wurde
von einer 1769 in Innsbruck gegründeten
Postkommission durchgeführt – die Taxis
blieben weiterhin im Postdienst tätig.
1793 verkaufte Alexander von Thurn-Valsassina und Taxis das Haus in der Maria-

Postkarten dienten für Kurznachrichten und waren
günstig im Versand – Postkarte „Gruß aus Innsbruck“
mit zwei gemalten Ansichten (Kettenbrücke, Weiherburg).

Theresien-Straße. Die zentrale Poststelle war ab da das bereits 1784 erworbene
Palais Fugger (derzeit Taxis-Palais in der
Maria-Theresien-Straße 45), das bis dahin
als Zweigstelle fungierte. 1905 kaufte das
Land Tirol das herrschaftliche Anwesen,
derzeit sind dort Teile der Landesverwaltung untergebracht sowie die Taxispalais
Kunsthalle Tirol. 1908 eröffnete mit dem
„k. und k. Post- und Telegraphenamt“ die
neue Hauptpost in der Maximilianstraße.
Der palastartige Bau mit der prägnanten
zweigeschoßigen Schalterhalle samt Glasdach wurde nach den Plänen von Natale
Tommasini errichtet und verwies auf die
große Bedeutung des Postwesens für die
Habsburger und für Österreich-Ungarn.

Vereinfachung
durch die Briefmarke
Das Postwesen hatte in den Jahrzehnten davor einen mächtigen Aufschwung
erlebt. Mit dem Ausbau des Bahnsystems konnte eine günstige und sichere Transportmöglichkeit geschaffen werden. Mit der Einführung der Briefmarke
als „aufklebbarem Brieftaxstempel“ zunächst in England und ab Mitte des 18.
Jahrhunderts in Österreich, war ein effizientes System gefunden, um den Versand schnell abzuwickeln und den internationalen Briefverkehr zu erleichtern.
Schließlich kam 1869 die „Correspondenz-Karte“ in Umlauf, erfunden vom
Kärntner Emanuel Herrmann. Sie eigne-

te sich hervorragend für kurze Mitteilungen, war nicht größer als ein Briefkuvert
und ohne ein solches, also offen, zu versenden. Da das Porto niedrig war, entwickelte sich die Postkarte rasch zu einem
beliebten Medium. Es dauerte nicht lange und die ersten Ansichtskarten kamen
auf den Markt.
Erst mit den elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten sollte der Post
eine ernsthafte Konkurrenz erwachsen.
2010 wurde die herrschaftliche Hauptpost in der Maximilianstraße geschlossen
und die Zentrale an den Innrain (Ursulinenpassage) verlegt. Seit 1984 hängt an
der Fassade des Taxispalais ein k.-und-k.Briefkasten in Erinnerung an die ehemalige Funktion des Gebäudes als Postamt.
Er ist nicht nur schön anzuschauen: Der
Briefkasten wird regelmäßig geleert.

Daheim statt
ins Heim!

( 0512 / 28 45 56

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