Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1959

/ Nr.1

- S.3

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Amtsblatt der tandesdauptsladt Innsbruck

Fremdmitteln bereits vorliegt, sowie die an Wohnbauund Siedllingogesellschaften zugesicherten Darlehen
gelten jedoch in ihrer vollen Höhe als freigegeben. I m
übrigen erfolgt die Freigabe nur über Antrag des F i nanzausschusses durch den Gemeinderat.

Seite

Die Inangriffnahme neuer Vorhaben des außeror»
deutlichen Haushaltsplanes >V und 15 bedarf jedoch
os der ^uitiininung des Gemeinderates.

Der Maglsttcits-Organisationsentwulf des Gubernialrates Jos. Th. Kern
zu Kembnrg vom Jahre I 8 l 7
Der ..Vote für T i r o l " vom 17. Februar 1859 meldet
unter „Lotales"! ..(Heftern wurde die Hülle des
jubil. t. t. Gnbernialrates Theodor Ritter v. Kern,
Ritter des t. t. Leopoldordens, zur Erde bestattet. Ein
M a n n voll Geschäftsgewandtheit und Umgangsgabe,
vielseitig gebildet und menschenfreundlich, hat er sich
besonders durch sein 23jähriges Wirken als KreisHauptmann im Pustertal in diesem Üandesteil vielfache Perdienste erworben und ein ehrenvolles Andenken gesichert. Seit mehreren Monaten krank, verblich er am 14. l. M . im 74. Lebensjahr (an Lungenlähmung)."
Wenn das „Amtsblatt der Landeshauptstadt" den
Kern nach dem Tode des Gubernialrates u. Laicharding daranging, den Vermögensstand der Stadt festzustellen und einen Entwurf zur Errichtung eines politisch-ökonomischen Magistrates zu verfassen. Als
Kern am 14. A p r i l 1817 i n der Magistratskanzlei in
Gegenwart des VUrgermeisteramts-Vevwalters Feliz
o. Nu"cabona wie der Magistratsräte I o h . G. I n f i n ger, Felician Nauch, Franz Winkler, A l . Riederkircher. Kasimir Schuhmacher, Simon Tschurtschenthaler,
K a r l Earnelli, I g n . Nader und des Synditers I o h ,
Ant. Suitner seinen Magistrats-Organisierungsentwurf vortrug, da mußte der Aktuar Ignaz Ambros
darüber ein 41 Seiten langes Sitzungsprotokoll niederschreiben. Der in 55 Kapitel aufgegliederte „Vericht über die Einrichtung der Stadtbehörde zu I n n s bruck" umfaßte beinahe dreihundert Seiten, wozu noch
mehr als doppelt so viele an Beilagen, wie Urknndenabschriften. gedruckte Erlässe etc.. tamen. Kern hatte
sich die Mühe genommen, die einzelnen Abschnitte unter Heranziehung der vorliegenden historischen Werke
von Zoller, Merian. Roschmann usw. bis in die ältesten Zeit zurückzuoersolgen^ so ermähnt er zum
Beispiel im Kapitel 27. „Erlittenheiten der Stadt",
die Feuersbrünste des 11. Jahrhunderts.
I m Anfang seiner Arbeit (bis Kap. 7) schilderl
Kern die Vermögenslage der Stadt! Kapitalvermö
gen. Realitäten, nutzbare Rechte. Aufschläge. Einkommen. Steuern und Besoldungsstände. Anschließend be-,
spricht er die Einhaltung der (Gebäude, die StadtPflasterung, die Brunnen und den Sillbach (bis Kap,
11). I m Kap. 12. ..Polizei-Anstalten", spricht sich Kern
für die Rotweudigkeit der Feuerwache aus, lehnt aber
die zwölf Nachtwächter ab. die durch die Einführung
einer Polizeiwache überflüssig würden, Runmehr lom^
men die Schulden, vermischte Auslagen, Stiftungen,
Versorgungs« und Krankenanstalten, das Stadtalmo.

senamt und die Armendeputation (bis Kap. 18) zur
Behandlung. Das folgende Kap. 1!! über das Kirchenoermögen beschließt den finanziellen Teil des Entwurfes.
I n Kap. 2l), „Burgfrieden der Stadt", wird das
Stadtgebiet umschrieben, in Kap. 21, „Ursprung der
Stadt", deren historische Entwicklung geschildert. Das
Kap. 22, „Gebäude und Bevölkerung", enthält genaue
Angaben über den Einwohnerstand. I m Jahre 1804
zählte Innsbruck 8763 Einwohner, 1813 nur 8618 (bei
1875 Familien, ohne Beamte, Studenten und M i l i tär). Damals gab es in der Stadt 14 Arzte, 10 Wundärzte, 2 Tierärzte, 9 Hebammen und 293 Schulkinder.
Die „Gerichtsbarkeit der Stadt" beschreibt Kap. 23,
das „Verhältnis der Bürger und Einwohner in Tragung der Lasten" Kap. 24 und das „Verhältnis der
Stadt zum Lande" Kap. 25. Die folgenden Abschnitte
schildern Handel und Erwerb der Stadt, Erlittcnheiten der Stadt, die Bewaffnung der Bürger und die
Bildungsanstalten (bis Kap. 29).
Run wendet sich Kern der Darstellung der Stadtbehörde zu: frühere Einrichtungen der Stadtbehörde
und gegenwärtige, der Wirkungskreis der Stadtbehörde nach den k, t. Gesetzen, Antrag zum künftigen
Personalstand des Magistrats, Geschäftsmanipulation
des Magistrats, Rechnungswesen und Wirkungskreis
des Hilfspersonals (bis Kap. 36). Das „Verhältnis
des Magistrats zur k. k. Landesstelle und übrigen k. k.
Behörden" klärt Kap. 37. Es folgen Ausführungen
über das Siegel der Stadtbehörde, die Vürgerversammlung, die Besetzung der Magistratsstellen durch
die Wahl und den Vesoldungsstand (bis Kap. 41).
I m Kap. 42, „Auszeichnung des Bürgermeisters",
schreibt Kern, daß „ i n den meisten Prouincial-Hauptstädten dem Bürgermeister der Eharatter eines t. k.
Rates beigelegt" werde, nm dadnrch „der Ortsbehörde
in den Hauptstädten das Ansehen zu sichern". Auch
dem Innsbrucker Bürgermeister ..als dem Vorsteher
der alten nnd besonders getreuen Pronincial-Hauptstadt in T i r o l dürfte dieser Titel gnädigst verliehen
werden".
Das kürzeste Kapitel (43). das über die „Geschäftsprotololle". enthält lediglich den Satz: „Die Gefchäftsprotosolle wären nach Heften für die Referate der
hochlöbl, l. l. LandessteUe abgeteilt oon 14 zn 14 Tagen an Hochdieselbe zu überreichen."
Interessant sind Kerns Angaben über das M a g i stratsgebände (Kap. 44). das „sich in einem großen
Verfall" befand, weil es seit langer Zeit keine Reparationen (!) mehr erfahren hatte. Vom Stadtarchiv,
über dein seit nnnmehr fast 350 Jahren ein wahrer
Unstern waltet, schreibt er! „Die Magistratische Registratur und das Archiv, welches eine schätzbare Skinm»