Innsbruck Informiert
Jg.2017
/ Nr.4
- S.60
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Gesamter Text dieser Seite:
Ein Blick auf Hötting mit den beinahe
unverbauten Feldern der Höttinger Au
und Kranebittens
Innsbruck vor 100 Jahren
von Mag. Joachim Bürgschwentner
02. April 1917
Ein unehrlicher Butterlieferant. Ein
vier Kilo schwerer Butterknollen, der
vom Lande her an die Stadtgemeinde
Innsbruck geliefert und von dieser an
eine hiesige Anstalt abgegeben worden
war, enthielt einen großen Stein im
Gewichte von 58 Deka. In der heutigen
Zeit ist ein solcher Betrug wohl doppelt
unverschämt.
04. April 1917
Turnen für Mädchen. Nicht allein die
männliche Jugend wird und soll in
Zukunft mehr als bisher zur Übung und
Stählung des Körpers angehalten werden,
auch für die Mädchen muß das Turnen in
vermehrtem Maße Anwendung finden.
Der Turnbetrieb in den Schulen ist derzeit
nur teilweise möglich und mangelhaft,
es wird deshalb allseits mit Befriedigung
aufgenommen werden, daß ein staatlich
geprüfter Turnlehrer Unterricht für
Gesundturnen an Mädchen im Alter von
10 bis 14 Jahren erteilt. […]
11. April 1917
Landhausstraße 6 (heute Meraner
Straße 4) mit den Geschäften J. Schirmer
und Hans Biendl
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INNSBRUCK INFORMIERT
Mehr Sorge für den Pechegarten. Man
schreibt uns: Mit gerechter Empörung
beobachten die Bewohner der oberen
Schidlachstraße die Vorgänge, die sich
täglich im Pechegarten abspielen. Knaben
jeden Alters tollen erbarmungslos auf den
Wiesenflächen der Anlagen umher, nicht
achtend, daß das neue Grün, welches
sich heuer ohnehin zaghaft genug zeigt,
nicht aufkommen kann. Einige der Buben
tun in der Zerstörung noch ein Übriges
und graben mit Schaufeln tiefe Löcher.
Dieses Vergnügen lassen sich auch die
kleineren Kinder nicht mehr entgehen
und so wird täglich weitergewühlt. Aber
nicht nur den Boden bearbeiten diese
Unholde, auch die Bäume müssen unter
ihrer Zerstörungswut leiden. Auf den
schwachen Ästen schaukeln sie sich und
da und dort bricht ein Zweig los. Einmal
rief ich vom Fenster aus einem Bengel zu,
von dem mutwilligen Spiel abzulassen,
die wenig gewählten Ausdrücke, die ich
zu hören bekam, ließen mich schweigen.
Damit aber alle möglichst rasch und
bequem in die Anlagen gelangen können,
werden alljährlich an der Nordfront des
Parkes einige Bretter aus der Einfriedung
gerissen. Diesen freiwillig geschaffenen
Eingang benützen nun auch Erwachsene,
um quer durch den Park gehen zu
können. So läuft eine ausgetretene Fährte
durch die sonst so streng behüteten
Anlagen. Alle diese Übelstände würden
nicht vorkommen, wenn, wie in anderen
Jahren, ein Wächter aufgestellt wäre. Hat