Innsbruck Informiert

Jg.2017

/ Nr.4

- S.6

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Thema des Monats

© PIA NAGL

10 Fragen und
Antworten zur
Patscherkofelbahn
1. Warum wird eine neue Bahn auf den
Patscherkofel errichtet? Und werden
die bisherigen Bahnen abgebaut?
In die alte Pendelbahn hätten aktuell bis zu
5 Millionen Euro investiert werden müssen,
nur um die vier Kabinen instand zu halten
und dringend notwendige Sanierungen in
Gebäude und Seilbahntechnik umzusetzen, ohne weitere Sanierungsmaßnahmen
und ohne die Barrierefreiheit der Talstation, Mittelstation und Bergstation zu erzielen. Ab 2022 hätte die gesamte Bahn jedenfalls neu errichtet werden müssen. Die
neue Bahn kann alle anderen Bahnen ersetzen, weil sie alle Pisten und das Schutzhaus sowie Heiligwasser bestens erschließt
und darüber hinaus eine optimale barrierefreie Sommererschließung für den Almenweg 1600, den Zirbenweg und die Patscher
Alm bietet. Zugleich werden dem Kofel
30.000 Quadratmeter Natur zurückgegeben. Damit erhält der Hausberg statt vier
Bahnen eine Bahn mit einer Technik, einer Werkstätte und einem Betriebssystem.
2. Warum wird die Bergstation genau
an dieser Stelle errichtet? Warum
fährt die Bahn nicht bis zum Gipfel?
Ziel ist ein kleines, feines Skigebiet mit reduziertem Anlagenpark. Die neue Bergsta6

INNSBRUCK INFORMIERT

tion ist nicht aus Jux und Tollerei dort situiert und keine politische Entscheidung. Sie
ist in Zusammenschau von Landschaftsschutzgebiet, Lawinen- und Windschutz,
Erreichbarkeit von Schutzhaus und Pisten
sowie des Wanderweges von vielen ExpertInnen als optimaler Standort geplant
worden. Jede andere Position der Bergstation würde ungemein größere Eingriffe –
wie Lawinenschutzbauten im Schutzgebiet – erfordern.
Der Gipfellift wurde vor fünf Jahren vom
Voreigentümer abgebaut. Eine zusätzliche
Neuerschließung ist aus Naturschutz- und
Windgründen nicht sinnvoll möglich.
3. Warum hat die Stadt die Bahn
gekauft?
Die Stadt Innsbruck hat 1996 die Kofelbahn
um 2,8 Millionen Schilling an Prof. Peter
Schröcksnadel verkauft. Bedingung für den
Verkauf war damals eine 20-jährige Betriebs- sowie eine Investitionspflicht. Diskussionen über die Ausrichtung des Hausberges folgten 2012, die weitere Zukunft
war ungewiss. Im Wissen, dass der Vertrag
2016 endet, verbunden mit einer anstehenden Investitionsvorgabe seitens der
Seilbahnbehörde und im Wissen, dass die
Konzession für die Bahn im Jahr 2022 ge-

nerell ausläuft, hat der Gemeinderat 2014
mit 97 Prozent Mehrheit beschlossen, alle
Anlagen am Patscherkofel um 10,7 Millionen Euro zurückzukaufen (Preisvorstellung
des Verkäufers bis zu 16,3 Millionen Euro).
Damit wurde Gestaltungsspielraum erzielt.
4. 
Woraus berechnen sich die Kosten
des Patscherkofelbahn-Projektes?
Die Seilbahn selbst kostet rund 12,5 Millionen Euro. Die Projektkosten belaufen sich
nach aktuellen Berechnungen auf rund 55
Mio. Euro. Davon entfallen knapp 22 Millionen Euro auf die drei Hochbauten und die
Abtragungsarbeiten der ehemaligen Anlagen. Der Verkauf von Panoramabahn und
Olex bringt rund 560.000 Euro an Einnahmen. Der Pistenbau sowie die technische
Verbesserung der Beschneiungsanlage
schlagen mit knapp 2,5 Millionen Euro zu
Buche, die Verkehrsplanung mit dem Parkraumkonzept ist ebenfalls in dieser Größenordnung veranschlagt. Günstiger als ursprünglich kalkuliert sind die Maßnahmen
für die Rodelbahn und den Speicherteich,
die zusammen rund 1 Million Euro betragen. Weitere Punkte wie die Energieversorgung, die Erdarbeiten, die Innenausstattung
der Stationen, Planungs- sowie Infrastrukturleistungen und Versicherungen machen