Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.12

- S.61

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Fuhrwerke in der Schneeburggasse, um
1920. Rechts im Bild das Gasthaus mit der
Hausnummer 12, in dem sich das Höttinger
Gemeindeamt befand.

14. Dezember 1916
Verhaftung. In Innsbruck ist ein Postamtsdiener verhaftet worden, weil er im
Verdachte steht, Postsendungen ohne
Wert und deren Inhalt sich angeeignet zu
haben. Unter solchen Sendungen befinden sich auch sicher zahlreiche kleinere
Sendungen ins Feld.

16. Dezember 1916
Von den Kartoffeln weiß eine Villenbesitzerin am Berg Isel, eine gebürtige Wienerin, ausnahmsweise ein Lob zu singen.
Sie hat erst kürzlich mit drei anderen
Familien unter zweimal mehrere Säcke
Kartoffel in der städt. Großmarkthalle gekauft und war mit denselben sehr zufrieden. Es war fast gar kein Mist dabei, nur
sehr wenige waren faul und der bessere
Teil der angefaulten war noch verwendbar. Wir bestätigen daher gerne die Tatsache, so seltsam es klingen mag, daß es
eine Partei in Innsbruck gibt, die mit den
böhmischen Kartoffeln zufrieden war.

18. Dezember 1916
Der Alkoholteufel. Besinnungslos lag
am Sonntag früh in der Museumstraße
ein 53-jähriger „Monteur“. Man sollte es
nicht für möglich halten, daß diese teuren Zeiten es einem verheirateten Manne gestatten, sich derart anzusaufen. Die
Leute glaubten, einen Verunglückten vor
sich zu haben und beriefen die Rettungsabteilung.

27. Dezember 1916
Die Feiertage. Die allgemeine Erwartung und Hoffnung auf Schnee für die
Weihnachtsfeiertage schlug fehl, es
traten weder Niederschläge ein, noch
änderte sich der abnormale Witterungscharakter in einer anderen Weise. Drei
windige, trübe und unerfreuliche Tage
waren es, die eigentlich niemand so
recht begeistern konnten, weder den
Wintersportsfreund noch die vielen anderen, welche gerne einen freien Tag für
Naturgenüsse ausnützen. […] Die Mehrzahl der Stadtbewohner wird an den Feiertagen wohl daheimgeblieben sein. So
kam es auch, daß in Innsbruck ein ganz
außergewöhnlicher Verkehr herrschte,
der an die Tage erinnerte, an welchen
das Pflaster unter den Nagelschuhen

der Gäste aus dem Deutschen Reiche
oder der auf 1000 Schritt erkennbaren
Engländer dröhnte.

28. Dezember 1916
Der praktische Wirt. In Mariahilf hatte ein
Gastwirt auf seinem Schilde kurz und bündig die gut deutsche Bezeichnung „Weinhaus“ anbringen lassen. Nun ging es ihm
aber wie vielen anderen seiner Berufsgenossen, die Weinvorräte wurden täglich
geringer und schließlich ging ihm – bis auf
weiteres – der gute Tropfen ganz aus. Um
diese bedauerliche Tatsache auch von außen erkenntlich zu machen, hat der Wirt
zu einem höchst einfachen Mittel Zuflucht
genommen und auf seinem Schilde das
„h“ überklebt. Die Aufschrift auf diesem
lautet nun: „Wein aus!“

Trockenfrüchtebox
in der Geschenk

Museumstraße 19 • 6020 Innsbruck • Tel: 0 512 / 58 84 06 • www.niederwieser.tirol

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