Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.12

- S.59

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Was wurde aus ...

schiedenen Gesellschaften statt, um den
verwundeten und kranken Kriegern, die
noch unter den Folgen der Kämpfe zu leiden haben, möglichst das Gefühl des Verlassenseins zu nehmen und ihnen wenigstens eine kleine Freude zu bereiten“,
befanden die Innsbrucker Nachrichten
am 24. Dezember 1914.

Liebesgaben unterm Baum
Medizinisches und Pflegepersonal, leitende Militärs und UnterstützerInnen aus der
Bevölkerung feierten mit den Patienten.
Die Presse bedachte die Anwesenden mit
lobenden Eigenschaften und sprach von
„fleißigen Herren Doktoren“ und liebevollen, aufopferungswürdigen Schwestern,
von edlen Spendern, hochherzigen WohltäterInnen und reizenden Engeln, von
braven Kämpfern und wackeren Soldaten. Die Spitäler waren mit Christbäumen
geschmückt, man saß und aß gemütlich
und sang „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Und
es gab eine Bescherung für die Verwundeten. Meist teilten Frauen und Mädchen
die Geschenke, sogenannte „Liebesgaben“, aus: Obst, Gebäck, Gebrauchsgegenstände und vor allem Tabak. Als der Mangel immer größer wurde, mussten 1916
im Soldatenheim in der Richard-WagnerStraße die Geschenke mit einer Verlosung
verteilt werden.

Ein Hoch auf den Kaiser
Trotz dieser typisch weihnachtlichen Elemente war das Programm insgesamt aber

... der Fußgängerbrücke Sieglanger? Genau vor
vierzig Jahren entstand die Fußgängerbrücke,
die den Sieglanger mit der Höttinger-Au verbindet. Die Konstruktion suchte damals vergeblich
ihresgleichen in Westösterreich. Sie überzeugte
aufgrund der Tatsache, dass die Konstruktion
an sechs Stahlseilen festgemacht an einem
einzelnen, 41-Meter hohen Pylon befestigt war.
Die Errichtung der Verbindung über den Inn
und die Autobahn kostete damals 12 Millionen
Schilling. DH

weniger religiös-besinnlich, sondern eher
weltlich-unterhaltsam und patriotischbewegend. Es umfasste Opernstücke,
Märsche und Soldatenlieder, Theaterstücke und Schwänke sowie diverse Reden.
Der offizielle Teil der Kriegsweihnachtsfeiern endete sehr oft so, wie am 22. Dezember 1914 im Hotel Tiroler Hof: Dort
hielt der Optiker Hauber „eine von patriotischem Geiste getragene Ansprache“ und
„schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf Kaiser Franz Josef und
Kaiser Wilhelm, worauf von allen Anwesenden die Volkshymne gesungen wurde“.

Für die innere Einheit
Diese Feiern waren, wie die Kriegsfürsorgeaktivitäten insgesamt, keine rein karitativen Angelegenheiten, sondern erfüllten
einen mobilisierenden Zweck im Dienste des Krieges: Sie stellten eine emotionale Verbindung zwischen Soldaten und
Zivilisten, zwischen Front und sogenannter Heimatfront, her und sollten dadurch
alle Teile der Bevölkerung zum Durchhalten motivieren. Besonders gut kam dies in
einem am 24. Dezember 1915 abgedruckten Dankesschreiben zum Ausdruck. Die
in der Handelsakademie gepflegten Verwundeten versicherten darin, „daß uns
dieser Abend als die schönste Erinnerung an Innsbruck im Gedächtnis bleiben
wird“. Unter manchen Soldaten mache
sich Wehmut breit, „daß die schöne Zeit“
in der Stadt bald vorüber sei und sie zurück in den Kampf ziehen würden. „Aber

die Erinnerung wird uns auch ins Gedächtnis rufen, daß wir dort in der Front nicht
verlassen und vergessen sind, sondern
daß wir in der Heimat Menschen haben,
die mit uns fühlen und für uns sorgen. Und
die Überzeugung, daß wir mit den in der
Heimat Zurückgebliebenen eine Einheit
bilden […], wird uns die moralische Stütze sein, die uns Kraft geben wird, in den
schrecklichsten Stunden des Lebens bis
zum letzten Augenblick auf unserem Posten auszuharren.“

Weihnachten zu Hause
Viel später als ursprünglich gehofft, nicht
1914 sondern erst 1918, wurde Weihnachten in Innsbruck wieder im Frieden
begangen. In zahllosen Häusern klafften
jedoch schmerzhafte Lücken unter dem
Christbaum, weil Familienmitglieder gefallen waren, sich noch in Kriegsgefangenschaft befanden oder als vermisst galten.

Pflegefallwas nun?
( 0800 802 656

(kostenlos aus ganz Österreich)

www.elsner-pflege.at
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