Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.11

- S.59

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Was wurde aus ...

HEIZE MIT GAS: Blick auf das
Areal des Pradler Gaswerkes
im Jahr 1936. Beherrscht wird
die Szenerie vom markanten
Gasometer mit der Werbeaufschrift „HEIZE MIT GAS“.

pelliert. Aber auch 1933 waren nicht alle
Männer verheiratet – und daher auch
selbst potenzielle „Gasverbraucher“: „Der
Junggeselle, der gewitzt, / Kocht selbst
auf Gas und lacht verschmitzt.“ Immer
wieder wurde die Zeitersparnis beim Kochen „auf Gas“ betont: „Frau Freundlich
ist stets hilfsbereit, / Sie kocht auf Gas –
drum hat sie Zeit!“ Auch die Weihnachtsvorbereitungen im Dezember 1933 waren
ein Thema: „Der Hausfrau macht die Küche Spaß / Kocht, brät, bäckt immer sie
auf Gas!“

Glückstrahlendes
Kochen mit Gas!
Im Mai 1935 veranstaltete das städtische Gaswerk ein „Preiswettkochen“, das
dem Kochen mit Gas „zu weiterer Volkstümlichkeit“ verhelfen sollte: Die beiden
„Wettköchinnen“ stellten „eine wahre
Höchstleistung des Gassparens auf. Nach
genau 34 Minuten kam die erste Köchin
bereits mit ihrem Mittagessen für vier
Personen zu den Damen des Preisgerichtes. Der erste Preis im Betrage von 100
Schilling bar entfiel auf Köchin Nr. 1, die
für die Herstellung ihres besonders würzigen Mittagsessens nur 11 Groschen Gas
verbraucht hatte.“

… der Hauptfeuerwehrwache? Am 20. November
1966 wurde diese am Tivoli-Areal feierlich ihrer
Bestimmung übergeben. Nach einer beinahe drei
Jahre dauernden Bauzeit, wurde die Feuerwache
vom damaligen Prälat Alois Stöger gesegnet.
Bis heute ist die Berufsfeuerwehr Innsbruck in
diesem Gebäude beheimatet. Zuletzt wurde das
Gebäude bis 2012 generalsaniert. DH

rückte heran, wenn der „Gasmann“ klingelte, den Gasverbrauch ablas und bar kassieren musste. Ein „humoriges“ (?) Gedicht

werk: 1950 entluden vier Arbeiter 100 bis
120 Tonnen Kohle täglich. Die Kohle kam
in Öfen, „wo ihr bei großer Hitze das Gas
entzogen“ wurde: „Wohl keine Hausfrau
macht sich eine Vorstellung von der Hitze, in der die Arbeiter bei diesen Öfen arbeiten.“

Den Gashahn abgedreht

Eine sehr heiße Arbeit: Ein Arbeiter 1936 beim
Ablöschen des Kokses von Hand im Pradler Gaswerk.

von 1933 – einem Jahr höchster wirtschaftlicher Not – lässt einen Innsbrucker
„Gasmann“ zu Wort kommen: „Ach man ist
nicht gern gesehen, / wenn man eine Nota
bringt / und den Gashahn abzudrehen /
droht, wenn keine Münze klingt.“ Und weiter: „Feindlich starren fremde Türen“ und
schon kann man „Gewitterluft verspüren“.
Aber auch im nächsten Stockwerk „geht’s
nicht besser: / ‚Lassen Sie mir meine Ruh‘, /
Kubikkilometerfresser!‘ / Bums! Man knallt
die Türe zu.“

Vergessen? Der Gasmann spricht!

Eine sehr heiße Arbeit

Wobei natürlich auch das Kochen „auf Gas“
etwas kostete. Die Stunde der Abrechnung

Keine Erwähnung in den Werbetexten
fand freilich die schwere Arbeit im Gas-

In den 1960er Jahren schlitterte das Gaswerk in eine schwierige wirtschaftliche
Situation. Denn der Gasverbrauch sank,
was zu gewaltigen Defiziten für die Stadt
Innsbruck führte. 1974 drehte sie daher
den Gashahn in Pradl endgültig ab. Die
Anlagen des Gaswerks wurden demontiert – und machten Platz für den heutigen Rapoldi-Stadtpark.

Pflegefallwas nun?
( 0800 802 656

(kostenlos aus ganz Österreich)

www.elsner-pflege.at
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