Innsbruck Informiert
Jg.2016
/ Nr.11
- S.58
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Stadtgeschichte
CK (2)
HIV INNSBRU
© STADTARC
Pradl gab Gas
Und zwar wurde in Pradl von 1859 bis 1974 sogenanntes
Stadtgas (zum Unterschied von Erdgas) für die Bewohner
Innen Innsbrucks produziert.
FARBENHAUS
Gasperl
& Schladeck
Farben – Airbrush
Künstlerbedarf
von Dr. Helmuth Oehler
S
icherlich ist vielen noch der monumentale Gasspeicher mit
den Aufschriften „HEIZE MIT
GAS“ und „BACKE MIT GAS“ in Erinnerung, der das Areal hinter dem Städtischen Hallenbad in Pradl beherrschte.
Doch zurück auf Anfang.
Es werde Licht
Und zwar mit Gas. Im November 1859 begann die Produktion von Gas in einer von
einem privaten Unternehmer betriebenen „Fabrik“ am Sillufer in der Gemeinde
Pradl. Über Rohrleitungen gelangte das
Gas zu den VerbraucherInnen in Innsbruck. In der Nacht vom 20. auf den 21.
November 1859 erstrahlten so erstmals
Gaslampen auf Innsbrucks Straßen.
Pacherstraße 24
6020 Innsbruck
www.gasperl-schladeck.at
58
INNSBRUCK INFORMIERT
Den Gashahn aufdrehen
In der Zwischenkriegszeit wurde schnelles, kostengünstiges Kochen „auf Gas“
stark beworben. Allerdings war der dem
Gas zugesetzte Geruch, der notwendig
war, um vor unkontrolliertem Austreten
zu warnen, in der Küche nicht beliebt. Das
Einatmen von Stadtgas führte zu einer
Vergiftung. Dabei „schätzten“ potenzielle Selbstmörder die „sanfte“ Wirkung des
Gases. Und natürlich ereigneten sich auch
unbeabsichtigte Gasvergiftungen sowie
-explosionen.
Mach es mit Gas! Wir beraten Sie!
In den 1930er Jahren wurde auch deshalb
Gas stark beworben, um es gegen den
„ungefährlichen, praktischen, geruchlosen“ elektrischen Strom zu verteidigen.
1933 versuchte das städtische Gaswerk in
Pradl – 1909 hatte die Stadt Innsbruck die
Anlagen übernommen – mit Werbesprüchen zu überzeugen: An den Ehemann
wurde mit „Ein gutgesinnter Ehemann /
schafft seiner Frau ‘nen Gasherd an!“ ap-