Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.8

- S.61

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© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (3)

11. August 1916
Eine Familie nach Pilzgenuß erkrankt.
Seit einigen Tagen ist die Mutter und drei
Kinder einer in Hötting wohnenden Familie nach dem Genuß von Schwämmen erkrankt. Da eine Besserung bis zum
gestrigen Tage noch nicht eingetreten
ist, wurde noch gestern abends die Mutter samt den Kindern in das allgemeine
Krankenhaus überführt.

14. August 1916
Verbrüht. Der etwas über vier Jahre alte
Willi B. fiel Samstagabend in einer hiesigen großen Küche rücklings in einen
am Boden stehenden großen Kessel mit
heißer Milch und hat am ganzen Körper
schwere, lebensgefährliche Verbrennungen erlitten. Der arme Bub ist in die Hautklinik gebracht worden.

16. August 1916
Gefährliches Spielzeug. In der Defreggerstraße spielte Montagnacht ein Erwachsener mit einem 7,4 Millimeter-Revolver. Natürlich ging das Schießzeug in
der Hand des unvernünftigen Menschen
bald los, die Kugel fuhr aber glücklicherweise zwischen vorbeigehenden Menschen an die Mauer. Ein Soldat nahm
dem Angetrunkenen die scharf geladene
Waffe ab, bedachte denselben mit einigen tüchtigen Backenstreichen und überstellte ihn der Polizei.

19. August 1916
Eine gefährliche Unart der Kinder kann
hier vielfach beobachtet werden. Den
vorbeifahrenden Kraftwagen und auch
anderen Fahrzeugen springen sie im letzten Augenblicke zu, um einen Stecken vor
die Vorderräder zu werfen, um zu sehen,
welche Wirkung das Darüberfahren haben wird. […] Mögen Eltern und Erzieher
die unerfahrenen Kinder über die Gefahren ihres Treiben aufklären, gleichzeitig
ihnen auch einprägen, nicht im letzten
Augenblick noch vor ein rasch des Weges kommendes Fahrzeug über die Straße zu laufen. Erst vorgestern ist wieder in
Pradl deshalb ein Kind von einem Pferd
geschlagen worden und schwer zu Schaden gekommen.

21. August 1916
Kläffende Hunde sind jederzeit für alle
Einwohner eine große Stadtplage. Bei
Tage vielleicht noch erträglich, wird das
Gebell zur Nachtzeit zur Qual […]. In der
Fallmerayerstraße wird so ein Hundsvieh
alltäglich hinausgesperrt. […] Begreiflicherweise hat der Hund bald Langeweile und bellt um Einlaß, bis endlich das
Haustor aufgeht. Das Gekläff hört man
weit herum, am Besten natürlich im nahen Roten-Kreuz-Spital, wo um 9 Uhr die
Nachtruhe beginnt.

24. August 1916
Eine Bitte um Sessel, Lehnstühle, Feldund Gartenstühle für die vielen Seuchenkranken richtet die Innsbrucker freiw.
Rettungsabteilung an Wohltäter. Es wird
um Bekanntgabe des Abholortes ersucht,
oder um Abgabe der Geschenke in der
Rettungsstation im zweiten Rathaushof.

24. August 1916
Abschied von den Kirchenglocken. Vom
Turme der Kirche zu St. Nikolaus sind vier
für die Kriegsmetallsammlung bestimmt.
[…] Das Abschiedsleuten der St. NikolausGlocken findet heute um 7 Uhr abends
statt. Ein sehr günstiger Punkt, es anzuhören, ist die Gegend beim Löwenhause. Das Vaterland ist jedes Opfer wert und
uns bleiben noch drei schön zusammenklingende. […] Aus dem Stadtteile Mariahilf wird uns berichtet: Am letzten Montag wurden auch von unserer Pfarrkirche
zwei Glocken, und zwar die Große und die

dritte herabgenommen. Beide Glocken
stammen aus der hiesigen Glockengießerei Graßmayr und wurden im Jahre 1871
gegossen. Im Turme verbleiben noch drei
Glocken […].

26. August 1916
Beim Abschiednehmen verunglückt.
Infolge eigener Sorglosigkeit ist gestern
Nachmittag in der Maximilianstraße ein
40-jähriges Fräulein verunglückt. Die Unvorsichtige hatte mit jemandem, auf der
Straße stehend, gesprochen, verabschiedete sich und ging, sich zu spät umwendend, rasch vom Platze; sie sprang auf
diese Weise selbst ahnungslos in ihr Verderben, denn der gerade vorbeifahrende
Straßenbahnwagen stieß sie rücklings zu
Boden. Der gerade des Weges kommende
Herr Dr. Gugler ließ die anfangs Bewußtlose, welche eine schwere Kopfverletzung
erlitten haben mag, durch die freiwillige
Rettungsabteilung in die chirurgische Klinik bringen.

30. August 1916
Unreife Kartoffeln. Vom Magistrat wird
uns mitgeteilt: Nach Berichten kommen
im heurigen Jahre ziemliche Mengen unreifer, das sind zu früh aus dem Boden
genommene, Kartoffel auf den Markt.
Dies ist aus gesundheitlichen und wirtschaftlichen Gründen sehr bedauerlich,
denn unreife Kartoffel sind für die Ernährung wertlos, ja selbst schädlich, sind
sehr leicht dem Verderben ausgesetzt
und ergeben nur eine geringe Ernte.

Er sucht siE

Er, strammEr burschE, gut bEhütEt, dElikat und
frisch, abEr auch sEhr bEliEbt für sEinEn trockEnEn humor, sucht EntdEckungsfrEudigE siE für
unvErgEsslichE stundEn vollEr sonnEnschEin.
bEi Ernst gEmEintEm intErEssE bittE mEldEn.
kEnnwort: stEinpilz

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