Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.7

- S.60

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Stadtgeschichte

Innsbruck vor 100 Jahren
von Matthias Kapeller

Grabmonument
Freiherr von Ehrhart

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM INNSBRUCK (3)

Café Paul (Maximilianstraße) und Bürgerstraße (Haltestelle Landesgericht) einiges
Aufsehen. Kamen da durch die AndreasHofer-Straße zwei Russen gemütlich mit
einer Tirolerin daher, die in jeder Hand
Kochgeschirr mit Essen trug. Dies sah ein
höherer Offizier, der einen Landschützen-Oberleutnant beauftragte, Ordnung
zu schaffen. Dann ging die ganze Gesellschaft unter Eskorte in die Kriegskanzlei.
Alles andere blieb den vielen Neugierigen
verschlossen.

11. Juli 1916

02. Juli 1916
Vom Wetter. Gestern in den ersten Nachmittagsstunden zeigte das Wetterhäuschen in der Maria-Theresien-Straße auf
dem Thermometer 40 Grad Celsius an;
nach dieser drückenden Schwüle tat der
um 05:00 Uhr abends einsetzende Gewitterregen recht wohl.

03. Juli 1916
Schweine anmelden! Zufolge Erlasses
der k. k. Statthalterei werden sämtliche
Schweinebesitzer in Innsbruck durch den
Stadtmagistrat aufgefordert, die Zahl ihrer Schweine beim städt. Veterinäramte,
Innrain 4 (Bierwastlseite), anzumelden.

05. Juli 1916
Wenn man die Milch verpantscht. Wie
wir erfahren, wurde in letzter Zeit abermals eine Milchlieferantin, namens Kathi
J., die an ihre Kundschaften gepantschte
Milch abgab, zu einer Geldstrafe von 40
Kronen verurteilt. Die Strafe schien der
Kathi J. zu hoch gegriffen, weshalb sie
dagegen Berufung ergriff. Die Beschwer60

INNSBRUCK INFORMIERT

de wurde aber höheren Orts abgewiesen
und die Strafe wurde von 40 Kronen auf
80 Kronen erhöht. So ist´s recht!

06. Juli 1916
Verkehrsstörung. Gestern mittags gab
es an der Ecke Anichstraße/Maria-Theresien-Straße eine Stockung im Verkehre,
die dadurch hervorgerufen wurde, daß einerseits beim Café „Maximilian“ ein großes Kohlenfuhrwerk stand und die Männer mit Abladen und Einliefern in den
Keller beschäftigt waren, andererseits
dort gerade die Trambahn, Linie 1, Richtung Hungerburg anhielt, und zwar weit
von der eigentlichen Haltestelle entfernt,
so daß die Fahrgäste nicht ausstiegen,
Fußgänger nicht weiter konnten. Und das
gerade um eine so verkehrsreiche Zeit!
Was nützen da alle Verkehrs- und Fahrvorschriften, wenn sie nicht eingehalten
werden.

10. Juli 1916
Russische Spaziergänger. Gestern um
die Mittagsstunde gab es an der Ecke

Niedergestoßen. Von einem Radfahrer
wurde gestern vormittag vor dem Landhause ein 13-jähriger Junge zu Boden gestoßen. Er war dort mit einer Korbflasche
in der Hand von der Straßenbahn abgestiegen. Der heldenhafte Radler zog sich
dadurch aus der Verlegenheit, dass er
mordsmäßig zu schimpfen begann, mit
der „Anzeige“ drohte und das Weite suchte. Der Knabe aber hatte ein zerschundenes Knie und eine zerbrochene Flasche.

13. Juli 1916
Ein gefährlicher Hund. Bei einer Villa am Hungerburgboden wird von deren
Besitzer ein Hund gehalten, der eine entsprechende Erziehung vonnöten hätte.
Am Montag wurde der Landbriefträger
dieses Bezirkes von dem besagten Hunde angegriffen. Nur mit äußerster Anstrengung gelang es ihm, sich des Tieres
zu erwehren.

14. Juli 1916
Blumenmarder. In letzter Zeit wurden
auf dem Innsbrucker städt. Friedhofe
neuerdings mehrere Blumendiebstähle verübt, und zwar durch Frauenspersonen. Das Friedhof-Aufsichtspersonal hat
diese diebischen Personen auf der Tat ertappt und zur Anzeige gebracht.