Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.7

- S.26

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Politik & Stadtverwaltung
DIE GRÜNEN

Ehrenamt im gesellschaftlichen Wandel

A

llen, die sich ehrenamtlich für die Gesellschaft engagieren, gilt mein aufrichtigster Dank und meine Hochachtung.
Denn sie schenken das Schönste, was
man dem Menschen und der Gesellschaft
schenken kann: Zeit und Achtsamkeit.
In den letzten Jahren hat auch das "Neue
Ehrenamt" an gesellschaftlicher Bedeutung gewonnen. Gemeinwesenorientierte
Nachbarschaftsinitiativen, das freie Engagement im Zusammenhang mit Schutzsuchenden, Bewusstseinsbildung für Slowfood und Permakulturinitiativen und viele

andere Bereiche, die Lebenqualität und
gesellschaftliche Verbundenheit bezeugen
und entwickeln. Die Wahrnehmung, die Begleitung, der wertschätzende Austausch,
aber auch die strukturelle Kooperation mit
dem zivilgesellschaftlichen Ehrenamt stellen eine bedeutende Herausforderung für
Politik und Gesellschaft dar.
Auf diese Herausforderung freuen wir
Innsbrucker Grüne uns täglich in der politischen Auseinandersetzung sehr!

GR Mesut Onay
mesut.onay@gruene.at

SOZIALDEMOKRATISCHE PARTEI ÖSTERREICHS

Unbezahlbar unbezahlt!

D

urch die stetig wachsende Herausforderung der Arbeitswelt wird es für viele Menschen schwierig, sich ehrenamtlich
zu engagieren. Der Zugang zum freiwilligen Engagement ist schon immer durch
Faktoren wie Geschlecht, Urbanität und finanzielle Absicherung beeinflusst. Gerade für Frauen mit Kindern ist es fast unmöglich, Zeit für Ehrenamt zu finden, da
die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
immer noch sehr schwer ist. Ein wichtiger
Reformschritt, um das freiwillige Engagement von Menschen zu fördern, ist z.B. die

Arbeitszeitverkürzung auf 30 Wochenstunden. In Göteborg wagte man letztes Jahr
den Modellversuch des sechs-Stunden-Arbeitstages bei vollen Bezügen. Das Resultat des Versuches: weniger Krankenstände,
verminderte Überstunden und zufriedenere Menschen; gleichzeitig konnte der Profit
in den jeweiligen Unternehmen gesteigert
werden. Gesunde, glückliche energiegeladene Menschen haben die Kraft und Liebe
sich freiwillig zu engagieren! 30 Stunden
Arbeitswoche für alle!

GRin Angela Eberl

LISTE RUDI FEDERSPIEL

Ehrenamt braucht nachhaltige Unterstützung

D

ie Ausübung eines Ehrenamtes erfordert zunächst sehr viele persönliche
Eigenschaften – den Gedanken an das Gemeinwohl, Opfer- und Hilfsbereitschaft,
Idealismus und noch viele andere mehr.
Ehrenamtliche brauchen allerdings auch
die Anerkennung der Gemeinschaft, für die
sie tätig sind, sowie jene der Öffentlichkeit
und damit auch der Politik. Um letztere ist
es allerdings oft schlecht bestellt. Mit den
großen Auszeichnungen von Bund, Land
und Stadt werden viel zu oft nur politisch
gefällige Personen bedacht – wenngleich

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INNSBRUCK INFORMIERT

sich auch darunter verdienstvolle Persönlichkeiten befinden. Die große Masse der
Ehrenamtlichen geht allerdings unter oder
wird im Rahmen sporadischer Massenveranstaltungen mit einem billigen „Wappele“,
einer Gulaschsuppe und zwei kleinen Bieren abgespeist. Das kann es nicht sein. Der
Stellenwert des Ehrenamts muss ganzjährig hervorgehoben werden – durch Worte,
Taten und finanzielle Unterstützung! Ohne
die Ehrenamtlichen wäre unser Gemeinwesen beträchtlich ärmer!

GR Christian Haager