Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1958

/ Nr.6

- S.1

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Innsbruck
E r s c h e i n t c i n m a I i ln M o u a l
Iahrcöabonn. 3 20.—, Einzeln 6 2.—
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S ch r i f t l c i t u n g : R a t h a u s
3. S t o c k , Z i m m e r N r . 1 9 0
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Juni 1958

2 l . Jahrgang

Vizebürgermeister Hans Flöckinger 60 Jahre
Am 17. J u n i 1958 vollendete Vizebürgermeister
Hans Flöckinger sein 60. Lebensjahr. Ans diesem
Anlaß versammelten sich die leitenden Persönlichkeiten des Stadtmagistrates zu einem gemütlichen
Beisammensein, liei dem Bürgermeister Dr. Lugger
folgende Ansprache an den Jubilar richtete."
„ W i r haben uns heule hier in froher Festesrunde
versammelt, um die Vollendung des 60. Lebensjahres
des 1. Vizebürgermeisters der Landeshauptstadt
Innsbruck, Hans Flöckinger, in geziemender Form zu
feiern.
Es sei mir vorerst gestattet, in kurzen Strichen
den Lebensweg unseres heutigen Ehrengastes zu skizzieren.
Hans Flöckinger wurde am 17. J u n i 1898 als Sohn
des Metallarbeiters Hermann Flöckinger in I n n s bruck geboren. Vielen älteren Bewohnern unserer
Stadt wird Hermann Flöckinger noch als erster Gewertschaftsfetretär in Erinnerung sein. Nach dem
Besuch der Volts- und der Bürgerschule erlernte
Hans Flöckinger das Buchdruckergewerbe. Bereits in
jenen Jahren nahm Flöckinger am gewerkschaftlichen
Leben regen Anteil. I n seiner Freizeit widmete er sich
mit Vorliebe dem Sport und erreichte als Aktiver
in verschiedenen Disziplinen beachtliche Leistungen.
Während des ersten Weltkrieges erfüllte er durch
zweieinhalb Jahre hindurch seine Pflicht als Soldat.
Auch im zweiten Welttrieg diente er als Obergefreiter.
Als tüchtiger Gehilfe trat Flöckiuger in den Dreißigerjahren in den Dienst der Wagner"schen Universitälsdruckerei. Des öfteren wurde Flöckinger für hervorragende Leistungen im graphischen bewerbe mil
österreichischen Preisen ausgezeichnet nnd war in
Fachkreisen als einer der besten Akzidenzsetzcr des
Landes geschätzt.
Sein bedingungsloser Einsatz für die Interessen der
Gewertschast und das tonsequenle Festhalten au seiner
politischen (Besinnung, auch in harter Zeit, bedeutete
für Hans Flöckinger mehrfach Eutzug der bürgerlichen
Freiheit und die Hinnahme schwerer Opfer.
Nach dem Umbruch 1915 vermochte sich Flöckinger
mit Fleiß lind Konsequenz an die Spitze der sozialistischen Bezirtsorganisalion von Innsbruck zu stellen,
und es war daher nur selbstverständlich, das^ er als

bald bei der Neuerrichtung des Innsbrucker Gemeinderates als Vertreter der Sozialistischen Partei in
diese Körperschaft entsendet wurde.
Nach der Erkrankung des Vizcbürgcrmeisters Doktor Uffenheimer und dem Rücktritt von dessen Nachfolger, Josef Fnchs, übernahm Hans Flöckinger am
4. A p r i l 1946 im Auftrage seiner Partei die Funktion
des 1. Bürgermeister-Stellvertreters, i n welcher
Eigenschaft er anch heute bei uns ist.
Die Vielfalt der Aufgaben, die Vizebürgermeister
Flöckinger ressortmäßig obliegen, erforderte und erfordert stets den Einsatz seiner ganzen K r a f t und verlangt ein sehr differenziertes Einfühlungsvermögen
in die mannigfachen Probleme der einzelnen Sparten.
Die Leitung der verschiedenen Ressorts stellt ein gerüttelt Maß an Verantwortung, Arbeitsfülle und
Entschei^dungspflicht dar, dem gerecht zu werden sich
unser Jubilar stets mit Erfolg bemühte. Nicht vergessen sei das immer wache Interesse Flöckingers an
allen Belangen sportlicher Natur.
Diese kurze, keineswegs auf Vollständigkeit und
Lückenlosigkeit Anspruch erhebende Darstellung seines
Werdegangs zeigt sein unbeirrtes Festhalten an einmal als richtig erkannten Grundsätzen, seinen bedingungslosen Einsatz zur Erreichung gesteckter Ziele,
sein unermüdliches Arbeiten im Dienste aller, die
ihm ihr Vertrauen schenken.
Ich möchte meine Ausführungen nicht schließen,
ohne zu betonen, daß Hans Flöckinger immer ein
liebenswerter und aufrechter Mitarbeiter war.
Unvermeidliche Spannungen und Meinnugsversshiedenheile» in der Zusaminenarbeit lonnlen dank
der lonzilianlen Art Flöckingers, der einem Finden
auf gemeinsamer Basis ohne Preisgabe seiner grundsätzlichen Richtlinien nie seine Zustimmung verweigerte, stets gemeistert werden.
So darf ich meinem geschätzten Mitarbeiter, dein
l. Bürgermeister Stellvertreter Hans Flöckinger. zu
seinen! morgigen Festlag die herzlichen Glückwünsche
der gesainten Stadtverwaltung und anch von mir persönlich entbieten lind ihm für seine bewährte M i t arbeit herzlich danken.
W i r erheben linser Glas aus das Wohl unseres
Jubilars lind seiner verehrten Frali, Mögen ihm
immer gute Gesundheit beschieden sein!"