Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.4

- S.58

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Stadtgeschichte

Dampfzug der „Lokalbahn Innsbruck – Hall in Tirol“ vor dem
Gasthof Neuwirth. Beachtenswert die Aufschrift „Lokalbahn Haltestelle“.
Der zweite Waggon hinter der Lok ist ein offener Sommerwagen.

Erinnerung an die Haller Straßenbahn
Heuer würde sie 125 Jahre alt – die Lokalbahn (Straßenbahn) Innsbruck –
Hall in Tirol. Am 08. Juni 1974 wurde sie stillgelegt und durch Autobusse ersetzt.
Es werden immer weniger Menschen, die noch eine lebendige Erinnerung an
diese Bahn haben. Anlass genug, das Andenken wieder aufzufrischen.
von Werner Duschek/Tiroler MuseumsBahnen

P

rivate Investoren hatten sich seit
1887 um die Konzession für eine
dampfbetriebene Lokalbahn von
der damals noch selbständigen Gemeinde Wilten durch Innsbruck nach Hall in
Tirol bemüht. Am 01. Juni 1891 erfolgte
die Inbetriebnahme der 12,14 Kilometer
langen Strecke. Acht Tramway-Dampfloks und 29 kleine, dunkelgrün lackierte
Beiwagen, darunter einige offene Sommerwagen, sowie einige Güterwaggons
wurden bis 1900 angeschafft, um den
Verkehr zu bewältigen. Laut Konzession
durfte außerhalb des verbauten Gebietes
mit der „atemberaubenden“ Geschwindigkeit von 18 km/h gefahren werden!
Die Lokalbahngesellschaft war es übrigens, die in den folgenden Jahren auch
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INNSBRUCK INFORMIERT

den Betrieb der Innsbrucker Mittelgebirgsbahn und der Stubaitalbahn führte
und 1905 die elektrische Straßenbahn in
Innsbruck gründete.

Abschluss
wesentlicher Entwicklungen
In den Jahren 1909 und 1910 wurde die
„Haller“ elektrifiziert, acht große, vierachsige Triebwagen ersetzten die Dampfloks.
Damals bekam die „Haller“ auch die Liniennummer „4“. Da kein Geld mehr vorhanden war, konnten keine neuen Beiwagen
beschafft werden, deshalb wurden „vorübergehend“ die Dampftramwaybeiwagen
für elektrischen Betrieb umgerüstet. Dabei
bekamen sie – wie die Triebwagen – die
rot-weiße Farbgebung. Wer hätte damals

gedacht, dass dieser Zustand bis zur Stilllegung 1974 andauern sollte? Die großen
Triebwagen mit ihren zwei oder vier winzigen Anhängern verliehen der Haller ein
unverwechselbares Erscheinungsbild.
Damit war die wesentliche Entwicklung
abgeschlossen. Auf Innsbrucker Seite wurde die Endstation vom Bergisel-Bahnhof
zum Wiltener Platz verlegt; 1937 wurde
die eigene Strecke über Marktgraben –
Herzog-Otto-Ufer – Kapfererstraße – Kaiserjägerstraße – Rennweg aufgegeben;
die Haller benützte bis zur Mühlauer Brücke die Strecke der Linie 1. Ab 1940 befuhr
die Linie 4 die große Innenstadtschleife über den Südtiroler Platz (Hauptbahnhof). Im Jahre 1952 wurde die Brücke über
die Westbahnstrecke bei Loretto fertigge-