Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.3

- S.61

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© STADTARCHIV

Johann Baumann, der Besitzer des Cafe Baumann in der Herzog-Friedrich-Straße 11, steht 1916 mit Angestellten vor seinem Lokal zum Fototermin bereit.

welche mit schweren Verwundungen endigte. Eine 30 Jahre alte Hausiererin blieb
bewußtlos und blutüberströmt am Platze; Sie erhielt einen Hieb über den Kopf,
derart, daß Splitter des Schädels ins Gehirn drangen, einen zweiten Hieb auf
den linken Arm, der wichtige Nerven und
Sehnen durchtrennte und einen dritten
Schlag über das Knie; eine große klaffende Wunde war die Folge. Ihre Gegner, zwei
Soldaten, haben auch „Andenken“ an diese „lauschige“ Nacht mitgenommen. Der
eine erhielt drei Stiche in die linke Schulter und Oberarm, der andere einen Stich
in die Herzgegend. Polizei, Rettungsabteilung und Spitalarzt hatten mit den drei
Hauptverletzten lange Arbeit.

20. März 1916
Eine Schlacht unter Nachtvögeln.
Kürzlich gab es in der unteren Feldgasse zu Hötting wüste nächtliche Szenen.
Mehrere Burschen im Alter von 16 und

18 Jahren hatten unter sich Händel, wobei es schließlich zu einer Rauferei kam.
Bei dieser nächtlichen Ruhestörung
wurde sogar mit Revolvern geschossen.
Ob Verletzungen vorgekommen sind,
konnte bis jetzt nicht festgestellt werden, da erst am Samstag Anzeige erstattet wurde.

21. März 1916
Zeitweise Betriebseinstellung. Die
Schafwollwarenfabrik Weyrer in Mühlau
hat vorläufig wegen Mangels an Rohmaterial den Betrieb eingestellt. In einem
Teile des Fabriksgebäudes sind russische
Arbeiterabteilungen untergebracht.

22. März 1916
Ein jugendlicher Dieb. Gestern wurde in
der Höttingerau ein Bursche im Alter von
etwa 14 Jahren verhaftet, weil derselbe
einer Partei in der Höttingerau eine goldene Herrenuhr samt Kette entwendet

hatte. Die Uhr hat der Bursche angeblich
an einen Hadernsammler um 3 Kronen
verkauft.

27. März 1916
Der Verkehr mit Kriegsgefangenen. Von
amtlicher Seite wird mitgeteilt: Es ist vorgekommen, daß Arbeitgeber und deren
Angestellte mit Kriegsgefangenen Karten
spielten. Soche und ähnliche Unterhaltungen sind mit den Kriegsgefangenen
strengstens untersagt.

31. März 1916
Spazierstöcke, besonders solche mit gebogenem Griff, sind in allen Spitälern ein
höchst willkommenes Geschenk. Die Rettungsabteilung hätte Gelegenheit, solche
gerade den Bedürftigen zu überreichen,
weshalb um derartige Spenden hiemit
sehr gebeten wird. In der Rettungsstation
im Rathaus werden diese Gaben jederzeit
gern übernommen.

© STADTARCHIV

ER, JUNGER TIROLER, GESUND, PFLEGELEICHT, BESONDERS ZART, LEICHT BEKÖMMLICH UND DER PERFEKTE
BESCHÜTZER FÜR KALTE WINTERTAGE SUCHT HEISSE SIE
ZUM GÄNZLICHEN VERLUST INNERLICHER VERBITTERUNG
UND VOLLER ENTFALTUNG SEINER GEBALLTEN KRAFT.
KENNWORT: JUNGER TIROLER SPINAT
Kirchenglocken, die zur Einschmelzung für die
Produktion kriegswichtiger Güter vorgesehen
sind, auf einem Areal in Wilten. Im Hintergrund Stift
Wilten und die Wiltener Basilika.

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