Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.3

- S.60

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Rathausmitteilungen
Stadtgeschichte

Innsbruck vor 100 Jahren

© WILHELM STEMPFLE

von Mag.ª Angelika Kollmann-Rozin

Blick von Mühlau gegen Westen: Im Vordergrund sieht man den neuen, noch unbelegten Friedhof, die Pfarrkirche und das Gelände und die Bauten der Lodenfabrik Baur und Weyrer.

02. März 1916
Volltrunkenheit. Gestern um 9 Uhr
abends wurde ein Färber aus Dornbirn in
der Herzog Friedrichstraße beanständet,
weil er in stark betrunkenem Zustande
mit einem Revolver herumfuchtelte und
dadurch Aufsehen erregte. Er mußte von
München hierher zum Militär einrücken
und die 16 Quarteln Wein sind ihm, wie
er sagte, zu stark geworden. Er hat sich
auch durch Sturz eine klaffende Wunde
oberhalb des rechten Auges zugezogen,
so daß ihm von der Rettungsabteilung
ein Notverband angelegt werden mußte.

04. März 1916
Die Bedeutung der Geflügelzucht im
Kriege. Über diesen wichtigen Gegenstand wird auf Einladung des Tiroler
Geflügelzuchtvereines am 9. April Herr
Georg Wieninger, Konsulent für Geflügelzucht im k. k. Ackerbauministerium in
Wien, in Innsbruck einen Vortrag halten.
Alles Nähere wird später bekannt gegeben.

06. März 1916
Ein Speckdieb. Dieser Tage wurden bei
einem Bauern in der Schneeburggasse
in Hötting von einem unbekannten Täter
mehrere Kilogramm Speck gestohlen. Der
Dieb dürfte zur Vollbringung des Dieb60

INNSBRUCK INFORMIERT

stahls das Küchenfenster geöffnet und
den Speck mit Hilfe einer Stange herausgelangt haben.

07. März 1916
Spende. Für die erste Innsbrucker Schulkinderausspeisung wurde unter ungenannt
der Betrag von 30 Kronen gespendet, wofür hiermit herzlichst gedankt wird.

07. März 1916
Gefährliches Spiel. Unbeaufsichtigte
Kinder ließen gestern nachmittags aus
einem Fenster in der Haspingerstraße
große brennende Papierfetzen zur Erde
fallen. Über die Gefährlichkeit eines solchen Unfuges, noch dazu bei dem gestern herrschenden Winde, bracht wohl
kein Wort verloren zu werden. Eltern, verräumt vor den Kindern die jetzt ohnehin
so teuer gewordenen Zündhölzchen und
klärt sie immer wieder über die Gefährlichkeit des Spieles mit denselben auf!

10. März 1916
Die Innsbrucker Glocken für Kriegsmetallzwecke. Nach einer Mitteilung des
Innsbrucker Probsteiamtes an das Bürgermeisteramt von Innsbruck müssen
die meisten Kirchenglocken der Stadt
zu Kriegsmetallzwecken abgeliefert werden. Ausgenommen hievon sind nur die

Glocke auf dem Stadtturm und die kleine Glocke in der Friedhofskapelle, dann
sämtliche Glocken auf dem Turme der
Spitalkirche und die große Glocke im Gewichte von 7000 Kilo (aus dem Jahr 1840)
der Stadtpfarrkirche St. Jakob sowie noch
zwei andere Glocken auf den Türmen dieser Kirche. Bürgermeister Greil gab in der
gestrigen Sitzung des Innsbrucker Gemeinderates dies bekannt.

11. März 1916
Ehrendoktoren der Universität Innsbruck. Der Kaiser genehmigte, daß das
Professorenkollegium der medizinischen
Fakultät der Universität Innsbruck dem
Erzherzog Eugen, dem Erzherzog Franz
Salvator und dem Chef des Generalstabes Generalobersten v. Hötzendorf das
Ehrendoktorat der medizinischen Fakultät verlieh.

17. März 1916
Briefe zwischen Nordtirol und Salzburg zensurfrei. Seitens der zuständigen Militärdienststellen wurden die Privatkorrespondenz im Verkehre zwischen
dem Kronlande Salzburg und Nordtirol
zensurfrei erklärt. Es können daher von
nun an alle Privatbriefe aus Orten im
Amtsbereiche der Tiroler Bezirkshauptmannschaften Landeck, Imst, Reutte,
Innsbruck, Schwaz, Kuffstein und Kitzbühel nach Orten des Kronlandes Salzburg
geschlossen aufgegeben und versendet
werden. – Ausdrücklich wird betont, daß
hingegen alle Privatbriefe aus den übrigen Teilen Tirols und Vorarlbergs nach
dem Kronlande Salzburg nach wie vor
zensurpflichtig und daher offen zu versenden sind. Obige Zensurbefreiung hat
auch für den Gegenverkehr, das ist aus
Salzburg nach Nordtirol, Gültigkeit.

18. März 1916
Die Liebe und der Suff. Gestern nachts
gab es in Mariahilf eine arge Rauferei,