Innsbruck Informiert

Jg.2016

/ Nr.3

- S.6

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Lebensraum Innsbruck

Internationaler
Frauentag – Brief an
die Innsbruckerinnen
Liebe Innsbruckerinnen,
2016 und damit 105 Jahre nach dem ersten internationalen Frauentag sieht die Welt für Frauen in Innsbruck ganz anders aus. Es ist aber
weiterhin wichtig, auf zentrale Frauenanliegen wie Gleichberechtigung
am Arbeitsmarkt, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und den Kampf gegen
Diskriminierung hinzuweisen. Die Forderungen von Clara Zetkin, die sich
bei der zweiten internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen im Jahr
1910 erstmals für die Einführung eines internationalen Frauentages
eingesetzt hat, haben nichts an Aktualität verloren. Im Gegensatz zu
früher nehmen wir heute für uns in Anspruch, in einer aufgeklärten
Welt zu leben, trotzdem polarisieren Frauenthemen immer noch oft
in der Gesellschaft.
Die unerfüllte Forderung nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit macht
sich für jede einzelne Frau dramatisch bemerkbar. Bereits beim durchschnittlichen Einkommen erhalten Frauen mit 1.486 Euro netto in Tirol 35
Prozent weniger als Männer mit 2.293 Euro. Bei der Pension liegen Frauen mit 1.114 Euro netto 26 Prozent hinter den durchschnittlichen
Männerpensionen in der Höhe von 1.550 Euro. Diese finanzielle Schere
ist oft durch Familienarbeit und Kindererziehung bedingt. Es wäre aber
zu kurz gegriffen, Kindererziehung nur als einen wirtschaftlichen Faktor
zu sehen. Kindererziehung ist ein ganz wesentlicher sozialer Faktor. Es
braucht gesellschaftliche Akzeptanz, die es ebenso den Männern ermöglicht, sich um die Kinder zu kümmern. Auch das verstehe ich unter Emanzipation. Freiheit für Frauen bedeutet gleichzeitig Freiheit für Männer,
sich aus freiem Willen den Kindern widmen zu können.

Arbeitswelt: Mehr Frauen für Führungspositionen
Persönlich war und ist es mir wichtig, dass Frauen an zentralen Schaltstellen der Gesellschaft Verantwortung übernehmen. Und hier spreche ich nicht von unentgeltlichen Aufgaben, welche überwiegend noch von
Frauen wahrgenommen werden. Ich will Frauen ermutigen, Wege einzuschlagen, wo sie an entscheidender Stelle Strukturen für die Lebensqualität der Familien und Generationen entscheidend beeinflussen können.
Im Idealfall ist dies eine Möglichkeit, ohne auferlegte Quotenregelungen
eine Selbstregulierung herbeizuführen. Der Stadtmagistrat Innsbruck