Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.10

- S.59

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2015_Innsbruck_informiert_10
Ausgaben dieses Jahres – 2015
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Was das Studienjahr alles
mit sich brachte
Das Studienjahr begann am 29. Oktober,
wurde mit dem Heilig-Geist-Amt eröffnet
und dauerte bis in die letzten Augusttage des darauffolgenden Jahres. Die ersten
Vorlesungen fielen auf den ersten Werktag nach Allerheiligen. Das Studienjahr
war durchzogen von einer Vielzahl von
Feiertagen, von denen heute nur mehr
geträumt werden kann. Zu den Feiertagen
zählten die Tage der Patrone (vom Landes-, Universitäts-, Fakultätspatron bis
hin zum Studentenhauspatron), die Tage
zugunsten der Ordensstifter und anderer
verehrter Heiliger. Jeder Donnerstag war
frei, der Samstag hingegen nicht. Auch
während des Haller Markts im Frühjahr
und Herbst entfiel der Studienbetrieb.
Studienfrei war ebenfalls an Tagen, an
denen Hinrichtungen stattfanden. 1739
drängten bei einer Hinrichtung am „Köpfplatzl“ in Innsbruck neugierige Studenten derart, dass der Henker sein Amt nur
„ganz unvollkommen“ ausüben konnte.
Zudem wurde dem „sittlichen“ Verhalten
von Studenten große Aufmerksamkeit gewidmet. So wurde etwa die Anwesenheit
genau überwacht. Der Aufenthalt in Gasthäuern zu verbotener Stunde – im Winter ab 21:00 Uhr, im Sommer ab 22:00
Uhr – wurde geahndet. Auch kostspieliges
Schmausen und Trinkgelage waren untersagt, Abstinenz vom Tanzen, Fischen und
Jagen wurde gefordert.

Besser spät als nie
Per ministeriellem Erlass von 1897 wurde
den Frauen der Zugang an die Universitäten eröffnet – vorerst allerdings nur an

der Philosophischen Fakultät. Bereits drei
Jahre später hatte die Frauenbewegung
die Zulassung zum Medizinstudium erkämpft, während die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät erst 1919, in
den ersten Tagen der Republik Österreich,
Frauen zum Studium zuließ. Bis 1918 waren Frauen an der Leopold-Franzens-Universität die große Ausnahme. Hinzu kam,
dass kaum reale Aussichten auf eine wissenschaftliche Laufbahn bestanden. Dies
änderte sich in den ersten Jahren des
Ersten Weltkriegs, als Frauen als Assistentinnen tätig werden konnten. Der Senat lehnte noch 1906 mit sechs zu fünf
Stimmen die Zulassung von Akademikerinnen zur Habilitation ab. 1902 begann
Adelheid Schneller mit 29 Jahren ihr Studium und war damit die erste Frau, die an
der Innsbrucker Universität promovierte, und zwar am 10. Dezember 1907. Bis
1918 wurden lediglich fünf Frauen an der
Philosophischen und vier an der Medizinischen Fakultät promoviert.

Eine Universität mit
16 Fakultäten
Die Jahre 1969, als der Unterricht an der
Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur begann, und 1976, als die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche
Fakultät aus den Rechts- und Staatswissenschaften hervorging, brachten weitere
universitäre Ausbauschritte.
Mit der Einführung des Universitätsgesetzes 2002 wurde die Universität in fünfzehn kleineren Fakultäten strukturiert.
Gleichzeitig wurde die Medizinische Fakultät in eine eigenständige Medizinische
Universität überführt. Mit der Gründung

der „School of Education“ erhielt die Universität 2012 schließlich ihre 16. Fakultät.
Die Universität ist inzwischen im ganzen
Stadtgebiet auf mehrere Standorte verteilt. Neben vier Campi (Innrain, Sport,
Technik, Universitätsstraße) gibt es zahlreiche Außenstellen wie Institute und Informations- und Servicestellen. AA
Als Quellen für den Artikel dienten das
Werk „Leopold-Franzens-Universität Innsbruck“, herausgegeben von der Universität
Innsbruck, Hans Moser und Christian Smekal (2001), das Buch „Innsbruck. Geschichte und Stadtbild bis zum Anbruch der Neuen Zeit“ von Dr. Franz-Heinz Hye (1980)
sowie die Homepage der Universität Innsbruck www.uibk.ac.at.

Zukunftsmusik
von früher …
Am 15. August 2005 wurde der
„neue“ Sparkassenplatz feierlich
eröffnet: Mit einem
Konzert der deutschen Sängerin
Nena konnte eindrucksvoll
bewiesen werden, dass sich der
Platz ideal als Veranstaltungsort
mitten in der Stadt eignet. An
„normalen“ Tagen bietet er Raum
für Begegnung. Geplant wurde der
Sparkassenplatz vom Innsbrucker
Architekten Johannes Wiesflecker.
Auch heute, zehn Jahre später, tummeln sich sowohl unter der Woche
als auch am Wochenende unzählige Menschen auf dem Platz. DH

Wäscheabteilung

anichstr. 11 • 6020 innsbruck
tel. 0512/59628-26
www.danner-gesund.at

ganzjährig
Care Bademode

INNSBRUCK INFORMIERT

59