Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.10

- S.58

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Stadtgeschichte

© STADTARCHIV/STADTMUSEUM (2)

Das Universitätshauptgebäude am Innrain wie
man es noch heute kennt.

Im Jahr 1826
wurde das Lyceum
zu Innsbruck zu einer
Universität erhoben.

Von den Anfängen der
Innsbrucker Alma Mater
Mit mehr als 28.000 Studierenden und über 4.500 MitarbeiterInnen ist die Leopold-FranzensUniversität Innsbruck die größte Forschungs- und Bildungseinrichtung in Westösterreich. Ein Blick
in die Vergangenheit zeigt allerdings, dass auch die Innsbrucker Uni einmal klein begonnen hat.

W

er bis zum letzten Drittel des 17.
Jahrhunderts als Tiroler studieren wollte, musste in die Ferne
ziehen. An der Universität Wien, Freiburg,
Dillingen und Ingolstadt, aber ebenso an
italienischen Universitäten waren Tiroler Studierende zu finden. Von 1600 bis
1610 ist etwa ein maximaler Zustrom von
121 Tiroler Hörern an der Universität Ingolstadt nachgewiesen. Der Bedarf nach
universitärer Bildung war also vorhanden.
Dennoch wurde es erst 1665 – nach dem

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INNSBRUCK INFORMIERT

Aussterben der Tiroler Linie der Habsburger – mit der Gründung einer eigenen Universität ernst.
Aufbauend auf das seit 1562 bestehende
Jesuitengymnasium gründete Kaiser Leopold I. am 15. Oktober 1669 eine Universität und sicherte ihre Finanzierung, indem er eine Sondersteuer auf das Haller
Salz, den „Haller Salzaufschlag", verfügte. Dabei handelte es sich um eine überaus sichere Einnahmequelle, da Salz ein
Grundnahrungsmittel für Mensch und

Tier ist. Finanzierungen dieser Art waren
nicht die Regel, sondern die Ausnahme.
Andere Universitäten hatten ihre finanzielle Basis etwa in Erträgen aus ständischen und kirchlichen Stiftungen.

Entwicklung der „Hohen Schule“
Mit dem Studienjahr 1669/70 begannen
die beauftragten Jesuiten mit dem ersten Universitätskurs in Logik, womit der
Grundstein für die Philosophische Fakultät gelegt wurde. 1671 nahmen die Theologische und die Juridische Fakultät den
Betrieb auf, 1674 folgte das medizinische
Studium.
Mit der Ausfertigung des kaiserlichen
Stiftbriefes durch Leopold I. und der Bestätigung durch Papst Innozenz XI. erlangte die Universität Innsbruck im Jahr
1677 schließlich volle Rechtsgültigkeit.
Die Universität wurde zweimal aufgelöst
und wiedereröffnet. Ab 1826 erfolgte die
endgültige Wiedererrichtung der Philosophischen und der Juridischen Fakultät
durch Kaiser Franz I. und schrittweise die
der anderen Fakultäten.