Innsbruck Informiert

Jg.2015

/ Nr.8

- S.60

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Marktplatz (gegen das Fleischbankgebäude hin). Farbdruck 1915

Blick in ein Klassenzimmer mit über 50 Schülern.
Schwarz-Weiß-Foto 1900

Aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum

Innsbruck vor 100 Jahren
von Mag.a Dr.in Judith Courian

02. August 1915
Falsches Geld. In der Verkaufsstelle für
städtisches Schweinefett beim Fleischbankgebäude hier hat ein elfjähriger Junge eine falsche Krone verausgabt. Die Untersuchung, welche nach der Herkunft des
falschen Geldes eingeleitet wurde, hatte kein greifbares Ergebnis, weil nachgewiesen werden konnte, daß die Krone
vorher durch mehrere Hände gewandert
war. Der Junge hatte sie von seiner Mutter, diese von einem Kaufmann, jener von
einer Kundschaft und so weiter. Die Krone ist nicht schwer als Fälschung erkennbar, denn das wertlose Metall fühlt sich
schmutzig an und ist biegsam.

03. August 1915
Soldatenheim Richard-Wagner-Straße.
Es war anfangs März ds. J., als in Innsbruck, wie in anderen Städten, Wien, Budapest, Prag usw. schon früher, durch die
gleiche Initiative das erste Soldatenheim
eröffnet wurde. Solches hat seither vielen verwundeten und kranken Soldaten
aller Nationalitäten unseres Vaterlandes
in ihren Ausgangstunden wohlverdiente
und angenehme Abwechslung geboten,
wofür sich die Soldaten recht dankbar erzeigen. Im vergangenen Juli wurde das kl.
Heim von 2148 Soldaten (7 verschiede60

INNSBRUCK INFORMIERT

ne Sprachen) besucht. Darunter befinden
sich Soldaten der verschiedensten Rangstufen und Truppengattungen. Ein buntes
Bild. Blutjunge Rekruten, ergraute Krieger,
kampferprobte Rekonvaleszenten, dann
aber weitaus am meisten Feldgraue, die
mehr oder weniger schwere Zeichen von
Verwundung aus den harten Kämpfen an
ihrem Körper tragen, und nun der Genesung harren. Vieles und Schweres haben
die Braven mitgemacht, aber jeder trägt
seine Bürde mannhaft und zuversichtlich. Viel Keckes, Entschlossenes schaut
aus den Blicken unserer Wehrmänner,
mancher möchte bald wieder „ran an den
Feind“, sie haben viel gelernt und brach
liegen macht ihnen lange Zeit. So möchte denn das Soldatenheim unter Kriegern
weiterhin dienen als eine Stätte der Geselligkeit und kameradschaftlichen Verkehrs
und bittet dasselbe um fernere Unterstützung und Zuweisung von Gaben, für die im
Rahmen der Soldaten im Voraus herzlich
gedankt wird und die gerne entgegengenommen werden.

Landes eingerissenen Lücken zu füllen,
erwächst der k. k. Landesschulratsbehörde schon jetzt die Pflicht, dafür Sorge zu
tragen, daß eine möglichst ungestörte
Fortführung des Unterrichts an den allgemeinen Volks- und Bürgerschulen im
kommenden Schuljahre stattfinden könne. Der Landesschulrat richtet daher an
alle im Ruhestande befindlichen in Tirol
wohnhaften Lehrpersonen die Einladung,
sich freiwillig zur vorübergehenden suppletorischen Verwendung im Lehramte an
den öffentlichen Volks- und Bürgerschulen für das kommende Schuljahr 1915/16
bei den zuständigen Bezirksbehörden zu
melden und hiebei über ihre Personalien die erforderlichen Angaben (Geburtsjahr, Fachgruppen, Datum der Pensionierung, Anzahl der Dienstjahre, der letzte

06. August 1915
Zur Sicherung des Unterrichts im kommenden Schuljahre. Der k. k. Landesschulrat erläßt folgenden Aufruf: Um die
auch in den Reihen der Lehrerschaft des

Franz Kirschner Maschinensaal. Innenansicht der
Schmiedewerkstätte Kirschner. Glasplatte o. D.