Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.11

- S.5

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Die Landeshauptstadt Innsbruck darf es als besonders
günstige Fügung bezeichnen, daß ihre reichhliltige
Geschichte auv der Feder dieses großen heiinaluelbun"
dcilcn Historiters stammt, den das Land mit der
größten Anertennung. der Verleihung des Ehrenringes, auszeichnete. Es mag ihr eine ehrenvolle Ver-

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pflichtung sein, sich dafür einzusetzen, daß dieses hinterlassene Wert durch den Druck vor allem ihren
Bürgern und dann dem ganzen Lande zugänglich gemacht wird.
Dr. H. Vachmaiin
Leiter des Landesregierungsarchives

Eröffnung dcr städtischcn Volksschule nm
Am ^4. September 195? wurde Innsbrucks jüngste
und modernste Schule, die Voltsschule „ A m Fürstenweg",
in feierlicher Form ihrer Vestiminnng übergeben, Unter zahlreicher Beteiligung von Vertretern
der Laudesschulbehörden, der Stadt- und Gemeinoeräte, des gesamten Lehrkörpers der neuen Schule, der
Schulkinder, die i n diese einziehen werden, sowie der
Bevölterung nahm Monsignore P r o p s t D r . H e i n z
H u b e r die kirchliche Weihe vor. Nach Vegrüßungsworlen des Leiters des Stadtschulamtes, Obermagistratsrates D r . R e t t m e y e r , ergriff Bürgermeister
D r. A l o i s L u g g e r das Wort und führte aus:
W i r sind heute hier, im Westen Innsbrucks, zusammengekommen, um i n feierlicher Form ein neues
Schulhaus seiner Bestimmung zu übergeben.
I n m i t t e n von Wiesen und Feldern, zwischen der im
Aufbau befindlichen Kirche, geschlossenen Siedlungen,
einzelstehenden Wohnhäusern und gewerblichen Vetriebsstätten stehend, merken wir, wie der Lebenswille
der Innsbrucker Bevölkerung unaufhaltsam nach Entfaltung drängt. Diesem Aufbauwillen hat die Stadtverwaltung i n großer Vielfalt zu dienen. Schauen
wir nach Süden über den I n n , fo sticht dort aus der
Reihe der Siedlungshäuschen das neuerbaute Gebäude der Volksschule Sieglanger hervor, wenden w i r
unseren Blick nach Norden, leuchtet das moderne
Schulgebäude der Volksschule Allerheiligen i n Hellem
Weift herunter.
M i t der Eröffnung dieser Schule ist nun im äußersten Westen der Stadt das bislang vermißte Bindeglied im Volksschulsektor geschaffen. Die Stadtverwaltung ist sich im klaren, daß hier i n diesem Stadtteil mit der Errichtung einer vierklassigen Volksschule
noch nicht alle Bedürfnisse auf dem Erziehungssektor
erfüllt find. Späteren Bauabschnitten vorbehalten
bleiben der Kindergarten samt Mutterberatungsstelle
und eine kleine Turnhalle. Das für den Schulbau erworbene, ziemlich weitläufige Grundstück gibt auch die
Möglichkeit, für unsere Schnljngend einen T u r n - und
Spielplatz bereitzustellen. Auch für den Fall, daß, durch
starken Bevölkerungszuwachs bedingt, eine Erweiterung dieses Schnlgebäudes notwendig würde, ist in
der Planung diesem Umstand Rechnung getragen.
Ich muß bei dieser Gelegenheit, liebe Eltern, um
Verständnis dafür bitten, daß die Sladlgemeinde vornehmlich darauf bedacht sein mnß, in allen Stadtteilen die dringendsten Schnlbedürfnifse, insbesondere
den Abbau des Wechselunlerrichtes. sicherzustellen,
welches Ziel bis jetzt leider nur teilweise erreicht werden tonnte. I n diesem Zusammenhang darf darauf
hingewiesen werden, daß die vier großen Volksschulen
in P r a d l nnd die Volksschule in Neuarzl noch zur
Gänze Wechselunterrichl haben, ebenso einige Klassen
der Knabenvolksschule Gilmstraße, der Knabenuolts-

schule Leopoldstraße und der Volksschule Mühlau.
Auch die Hilfsschule in der Gilmstraße hat noch Wechselunterricht, die beiden Hauplschulen i n Hötting
sowie die Mädchenhauptschule Pradl und fast die
ganze Mädchenhauptschule W i l l e n leiden unter dieser
Schwierigkeit. Die Knabenhauutschule P r a d l tonnte in
diesem Jahr wenigstens fünf Klassen vom Wechselunterricht befreien.
I m Krieg wurden viele Schulräume zerstört, und
die Zunahme der Bevölkerung in manchen Stadtteilen
trug dazu bei, daß ein großer Schulraumbedarf entstand. Die Stadtverwaltung war im Schulbau nicht
müßig. Einige Angaben mögen dies aufzeigen: 1948
wurde die Volksschule I g l s eingerichtet, und 1949 ist
die fast zur Gänze zerstört gewesene Mädchenvolksschule
W i l t e n wieder ihrer Bestimmung übergeben worden.
1950 erfolgte der Wiederaufbau der sehr schwer bombenbeschädigten Knaben- und Mädchenvolksschule
P r a d l I, und 1954 wurde der Neubau der Volksschule
Sieglanger vollendet. 1955 konnten die Volksschulen
Allerheiligen und die neuausgebaute Mädchenvolksschule Siebererstraße bezogen werden; ebenso wurden
durch Aufstockung der Hauptschule Hötting sechs Lehrsäle gewonnen.
I n diese Jahre fällt auch die Fertigstellung des
großen Verufsschulgebäudes i n der Mandelsbergerftraße, wobei sich Stadt und Land in die Baukosten
teilten. Auch beim Neubau der kaufmännischen Berufsschule war die Stadt mit einem D r i t t e l an den
Baukosten beteiligt.
195? ist nun auf dem Gebiet der Schulbautätigkeit
für Innsbruck ein besonders arbeitsreiches Jahr. I n
Neuarzl beim Landeshauvtschießstand ist eine sechsklassige Volksschule im B a u , welche im Frühjahr 1958
eröffnet wird. Bei der Mädchenuolksschule W i l t e n und
der Knabenvolksschule Haspingerstraße werden noch
i n diesem Jahr zwei große, modernst ausgestattete
Turnsäle i n Betrieb genommen. Der Umbau der
ehemaligen Knabenvolksschule St. Nikolaus zur Landesberufsschule für das Nahrungsmiltelgewerbe, der
unter Kostenteilung zwischen Stadt und Land erfolgt,
schreitet riistig vorwärts.
Das größte Schulbnuprojekt Innsbrucks konnte jedoch heiler in Pradl. das am stärksten nnter der Schulraumnot leidet, in Verwirklichung genommen werden.
Es wird dort ein 34klassige Volksschule mit zwei
Turnsälen nach zeitgemäßen Grundsätzen gebaut. Die
Erdaushubarbeilen sind vollendet, und der B a u ist
bereits an zwei leistungsfähige Vaufirmen vergeben,
die derzeit ihre Baustelle einrichten. Die vorgesehenen Kosten für diesen großen Schulbau belaufen
sich auf etwa 30 Millionen Schilling.
Aber auch die kommenden Jahre werden der Stadtverwaltung noch weitere Schulbausorgen bringen.