Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.8

- S.5

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Nummer 8

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

ligt worden mar, ohne dir stimmen der Sozialisten
lind liegen die Sliminen der Freiheitlichen ange^
ilommen.
Nach der Erledigung einiger Anträge des Bnuausschusfes, die teils angenommen, teils zurückgestellt
wurden, bewilligte der Gemeinderat 50.00!» Säiilülig
für die Unterbringung der Arbeilermitlelschule iin
Gebäude der Bundesrealschule. Der tatsächliche Bei
trag der Stadt deträgt ein Drittel dieser Suuune.
die beiden anderen Drittel werden von Land und
Arbeiterin miner getragen.
Eine eingehende Aussprache wurde durch den Antrag des Finanzausschusses ausgelöst, für die Vollendung des Sladtsaalbaues eiuen Betrag »on ."l M i l lionen Schilling freizugeben.
Der amtsführende Stadtrat Süß stellte nach ausführlicher Pegründuug, wobei er auch die Finanzielungsmöglichkeiten auseinandersetzte, den Antrag,
deu Betrag freizugeben, und schlug vor, daß der Bürgermeister beim Vundesministerium für Unterricht
Schritte unternehme, um einen Baukostenzuschuß für
den Theatersaal zu erhalten.
Voll den technischen Schwierigkeiten des Vorhabens
sprach Stadtrat Dipl.-Ing. Nosche, der eine Verbesserung des Planes forderte und wegen der Finanzlage
der Stadt eine einfache Lösung befürwortete.
Vürgermeisterstellvertreter Gamper schlug vor, das
Projekt nochmals bautechnisch zu überprüfen und über
die Finanzfrage erst einen Beschluß zu fassen, wenn
bekannt ist, ob Land und Bund beitragen. Für diesen
Vorschlag stimmte schließlich nur die Fraktion der
Freiheitlichen, wogegen der Antrag des amtsführenden Stadtrates Süß, die 3 Millionen Schilling für
den Bau freizugeben und der Ausführung des „großen" Projektes zuzustimmen, das den Theatersaal im
Keller und ein Kaffeehaus im Erdgeschoß vorsieht,
gegen die Stimmen der Fraktion der Freiheitlichen
angenommen wurde.

Seite 5

zwang. Damil erreichte Hermann Buhl das Ziel, das
eiue Reihe voll Expeditionen vor ihm vergeblich angestrebt hatte, das Ziel, das zu erreichen in die Reihen der bestell Bergsteiger dcr Welt manche empfindliche Lücke gerissen hatte.
7m Würdigung seiner einmaligen sportlichen und
wissenschaftlichen Leistung hat der Gemeinderat mit
eiustinnnigem Beschluß vom 2,"l. Juli 1953 Hermann
Buhl das Sportehrenzeichen der Landeshauptstadt
verliehen.
Hermann Buhl war nicht der Mann, den einmal
Erreichtes ruheu ließ. Als bergsteigerifcher Leiter der
österreichischen Karakorunl-Erpedition bezwang er
am 9. Juni 1957 den Gipfel des 8047 Meter hohen
Broad Peak. Beim Verfuch, vor der Rückkehr noch den
7li54 Meter hohen Ehogolisa-Peak zu bezwingen, ereilte Hermann Buhl der Vergtod. Die Eisftröme des
Karakorum bilden nun seine letzte Ruhestätte.
Die Landeshauptstadt Innsbruck, seine Heimatstadt, wird seiner stets ehrend gedenken."
(Anm. der Red.: Bürgermeister Dr. Lugger und
Vizebürgermeister Hans Flöckinger nahmen am
28. J u l i in Ramsau bei Verchtesgaden an der Totenehruug für Hermann Buhl teil, wobei Bürgermeister
Dr. Lugger im Namen der Stadt am Friedhofe Abschiedsworte sprach.)

Bürgermeister Dr. Lugger übermittelte anschließend Grüße und Wünsche des Bundespräsidenten an
den Gemeinderat.
Die Tagesordnung umfaßte Anträge des Stadtrates, des Finanz- und des Vauausschusses.
Für die Entwässerung des Gebietes von Neu-Arzl
und Rum wurde ein Kredit von 970.000 Schilling
freigegeben. Das Vorhaben bezieht sich auf einen gemeinsamen Sammelkanal, aber nicht auf die weitere
Kanalisierung im Räume von Rum.
Ein Kredit von 52.000 Schilling wurde für notwendige Bauarbeiten in der Vundesrealschule beEine Geschäftssitzung des Innsbrucker Gemeinde- willigt. Der Betrag wird durch den Bund ersetzt.
rates am 25. J u l i 195? leitete Bürgermeister Dr.
Für den Sammelkanal Reichenau wurde ein Kredit
Lugger mit Gedentworten für Hermann Buhl ein:
von 2,000.000 Schilling freigegebeil und dazu ein
„Bevor wir in die Tagesordnung eingehen, ge- Rachtragskredit von 1,900.000 Schilling genehmigt.
Ein Nachtragskredit von 171.000 Schilling wurde
denken wir eines Mannes, der den Ruf Innsbrucks
als Bergsteigerstadt in hervorragender Weife gewahrt für die sogenannte K-Brücke bei der Konzertkurve
uud gemehrt hat. Hermann Buhl, der Bezwinger des bewilligt.
Nanga Parbat uud erster deutschsprechender BergDer Gemeinderat bewilligte mehrere Anträge des
steiger, der den Fuß auf einen Achttausender gesetzt Bauausschusses, darunter eine Änderung des Bebauhat, weilt nicht mehr unter uus, hat fern der Heimat ungsplanes Mühlau für den Vereich der Alltonden Tod ill seinen geliebten Bergen gefunden.
Ranch-Straße von Haus Nr. 10 bis Halls Nr. 20,
Geboren am 21. September 1924 in Innsbruck, ließ des Bebauungsplanes Willen-Süd für das Gebiet
Hermann Buhl schou ill jungeu Iahreu die bergstei- zwischen den Häusern Leopoldstraße Nr. 45 uud
sserische Fachwelt aufhorchen. Seine hervorragende Leopoldstraße Nr. 4!> sowie des Bebauungsplanes
alpinistische Laufbahn wurde bereits von berufener Amras-Pradl für das Gebiet östlich des Ostfriedhoses.
I l l einer anschließenden gesonderten Sitzung beSeile eingehend gewürdigt. Die Krönung seines Lebens fand Buhl am 4. Juli 195!l, als er im Allein- schloß der Gemeinderat einstimmig die Verleihung
gang deil «125 Meter hohen Nanga Pnrbat, de>l des Ehrellringes der Stadt Innsbruck an Frali Anna
Pz.
zweithöchsten bisher erstiegenen Gipfel der Erde, be- Exl.

Rechtsanwalt Dr. Hanns Rapp gestorben
Der in unserer Stadt betannte Rechtsanwalt Dr.
Johann Joses Anton von Rapp ist am 25. Juli d. I..
li5 Jahre alt. verschieden. Er wurde als Sohn des

Gottfried von Rapp. Bezirtshanptmann von Borgo,
am 25. April 1892 iu Caualese, Prou. Trient, geboren
uud kam 1906 nach Innsbruck, wo er die Gymnasial-