Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1957

/ Nr.7

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

für den Straßenzug der Arlbergstraße zwifchen der
Höttinger Auffahrt uud der Lohbachsiedlung laut Vcbauungsplan Nr. 1UU und
für den Vereich Südtiroler Platz — Vrixner Straße

Nummer 7

— Adamgafse — Salurner Strafte laut Plan Nr. 64/c.
I n einer anschließenden uertraulicheu Sitzung wurden Grundstücksangelegenheiten behandelt.
Schi.

Zur Vollendung des Brückenbaues in der Sillschlucht
Nach Vollendung der neuen Sillschluchtbrücke lud
der Innsbrucker Verschönerungsverein am Vormittag des 38. Juni d. I . eine Anzahl Ehrengäste, Vereinsmitglieder und Freunde des Vereines zur Eröffnungsfeier ein. Die Erschienenen brauchten die
Mühen des Weges nicht zu bereuen, denn sie fanden
ein neues gediegenes Bauwerk vor, das sich so schön
in die landschaftlich herrliche Sillschlucht einfügt, als
ob es von Tauben errichtet worden wäre. Vom Obmann des Verschönerungsvereines, Hofrat Dr. Seberiny, begrüßt, erfuhren die Geladenen aus dessen
Munde viel Interessantes und Wissenswertes, was
dieses nunmehr in die Obhut der Stadtgemeinde
übergehende Bauwerk betrifft. Die frühere Holzbrücke war infolge von Weitereinflüssen dermaßen
vermorscht, daß sich eine Ausbesserung gar nicht mehr
lohnte. Um Unglücksfällen vorzubeugen, mußte daher
an die Erstellung einer neuen Brücke geschritten
werden. Bekanntlich war die alte Brücke, etwa 20 m
südlich der neuen gelegen, durch einen aus dem reißenden Sillfluß aufragenden Felsblock natürlich gestützt
und hatte 25 Jahre gedient" ihr genauer Eröffnungstag war der 22. Mai 1932. Bei der neuen,.die beiden
wildromantischen Sillufer verbindenden Brücke handelt es sich um eine Dreigelenkbogenbrücke, deren
Spannweite 24 m beträgt. Das entsprechende Bauwerk wurde im Auftrage des Innsbrucker Verschönerungsuereines durch die hiesige bekannte Vauunternehmung Innerebner H Mayer in einer Bauzeit von
rund drei Monaten aufgeführt. 15 Arbeiter, darunter
zum Teil auch solche vom städtischen Personal, führten
bei bisweilen sehr schlimmen Wetterverhältnissen
die schweren Arbeiten ohne jedweden Unfall durch.
Etwa 44 in^ Holz waren für den Bau, einschließlich
Überdachung erforderlich. Viel Erfahrung und Mühe
beanspruchten auch die Erd- und Maurerarbeiten. An-

erkennend wurde im Rahmen der schlichten Feier der
städt. Oberbaurat Dipl.-Ing. Mignon erwähnt, von
dem die Anregung stammt, an dieser kritischen Stelle
einer Bogendrücke dieser Art den Vorzug zu geben,
die den unsteten Bodenverhältnissen allein sich anzupassen vermag. Da insbesonders das steile rechte
Ufer der Sill dauernden Bewegungen uuterworfen
ist, konnte das Vorhaben erst nach gründlichen Untersuchungen seitens bewährter Fachleute in Angriff genommen werden. Die Baukosten betragen rund
17U.0W Schilling, eine Summe, die der Innsbrucker
Verschönerungsverein mit Hilfe eines Darlehens der
Sparkasse der Stadt Innsbruck aufgebracht hat.
Besonders erwähnenswert erscheinen auch die Tatsachen, daß die Vollendung dieser neuen Brücke mit
dem 75jährigen Vestandsjubiläum des Innsdructer
Verschönerungsvereines zusammenfällt und daß neben
der Brücke zur Erinnerung an das Ehrenmitglied
des Vereines, Kaufmann Josef Frisee, ein Rastplatz
mit Ruhebänken errichtet worden ist. I n seiner kurzen Ansprache würdigte Bürgermeister Dr. Lugger
das treffliche Werk, das für alle Innsbrucker ohne
Ausnahme und für zahllose Sommergäste hier errichtet worden war. Inniger Dank gebührt daher dem Obmann und dem gesamten Ausschuß des Vereines. Mit
den Worten „alle Menschen, die darüber schreiten werden, mögen glücklich sein" eröffnete das Stndtoberhaupt mit dem Zerschneiden eines rotweißen Bandes
die neue Brücke. Hierauf erfolgte die Begehung und
eingehende Besichtigung des Bauwerkes, das nicht nur
eine Zierde der näheren Umgebung Innsbrucks ist,
sondern auch einen weiteren vielsagenden Beweis
für die hehren und gemeinnützigen Bestrebungen des
Innsbrucker Verschönerungsvereines erbringt.
W. Eppacher

Dem Lotterhofbauern Franz Wopfner zum Gedenken
Seit urdenklichen Zeiten lebte das Vauerngeschlecht
der Wopfner auf dem Hopfner-Anwesen in Igls
Nr. 26. Beim großen Brand, der 1883 den Großteil
von Igls zerstörte, wurde auch dieser Hof stark in
Mitleidenschaft gezogen. I m Jahre 1908 verkauften
die Wopfner ihren Grundbesitz in I g l s und zogen
herunter nach Vill, wo sie den Lotterhof erworben
hatten. Franz Wopfner, der Besitzer desselben, ist
nun, 73 Jahre alt, am 9. Juli d. I . in die Ewigkeit
hinübergegangen. Er war Vater von neun Kindern,
von denen ein Sohn aus dem zweiten Weltkrieg nicht
mehr zurückkehrte. Während seines arbeitsreichen
Lebens, das die Bearbeitung des Hofes und die Sorge
um die große Familie erforderte, hatte sich der Lotterhofer auch viele Jahre in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. I m ersten Weltkrieg stand er in

den Reihen der Standschützen an der Pustertaler
Front gegen Italien. I n den Zwnnzigerjahren war
er durch zirka neun Jahre Mitglied des Gemeinderates seiner damals noch selbständigen Heimalgemeinde," überdies bekleidete cr in jener Zeit das
Amt des Gemeindetassiers. Ebenso diente er längere
Zeit als Kassier der Landwirtschaftlichen Krankenkasse. Am Vormittag des 12. d.M. fand im Friedhof,
der sich traut um die Viller Pfarrkirche breitet, das
Begräbnis statt. Hinler den Verwandten schritt als
Vertreter der Stadlgemeinde Inn5l,"ruck, die zu Ehren
Franz Wopfners auch einen Blumenkranz mit rotweißer Schleife auf die Bahre hatte legen lassen, Herr
Magistratsdirektor Dr. Rudolf M a n g u t s ch in Begleitung des Zweigstcllenleilcrs Hans Hundegger
uoil Igls. Dem betenden Lcichcilzua. voran marschierte