Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.10

- S.58

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Das Stadtsaal-Gebäude auf einer Fotografie um 1894

1946-1964: Ereignisreiche Jahre
rund um den Innsbrucker Stadtsaal
Aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum

D

ie Geschichte des Innsbrucker
Stadtsaales beginnt mit der Errichtung eines öffentlichen Vergnügungslokals, das 1772/73 erbaut und
am 21. Dezember 1773 eröffnet wurde.
Durch den sogenannten Fröhlichsgang war
es ab 1775 mit der neuen Burg, der heutigen Hofburg, verbunden. Diese Verbindung
wurde aber bereits 1844 wieder abgebrochen. Die Säle dienten den verschiedensten Veranstaltungen als Heimstätte. Vor
allem die Nutzung als Ballsaal (=Redoute) erfreute sich großer Beliebtheit. Am
11. März 1838 fand dort auch die Erbhuldigung für Kaiser Ferdinand statt.
Am 29. August 1864 erklärte das Finanzministerium in Wien, das Redoutengebäude der Stadt Innsbruck unentgeltlich zu überlassen, wenn sich diese dafür
verpflichtet, einen Neubau zu errichten.
Am 13. April 1866 beschloss der Innsbrucker Bürgerausschuss allerdings, der
Verpflichtung zum Neubau nicht nachzukommen. Daraufhin nahm die Statthalte58

innsbruck informiert

rei am 03. Mai 1867 die Schenkung zurück. Erst über Vermittlung von Erzherzog
Karl Ludwig kaufte die Stadt den Komplex
im Jahre 1878.
Im September 1885 wurde mit den Abbrucharbeiten des bestehenden Gebäudes begonnen, mit dem Neubau wurde
im Februar 1888 gestartet. Die Firstfeier
konnte bereits am 24. Juni begangen werden. Feierlich und überaus pompös wurde der Stadtsaal am 06. November 1890
eröffnet. Im Mai 1896 erfolgte der Antrag,
zukünftige Sitzungen des Gemeinderates
anstatt im Rathaus im Adlersaal des neuen Stadtsaales abzuhalten. Bis zum Bau
des neuen Rathauses im Jahr 2002 fanden die Gemeinderatssitzungen – mit Unterbrechung durch die Zerstörungen im
Zweiten Weltkrieg – dort statt.

Der Bombentreffer
Beim Luftangriff am 16. Dezember 1944
wurden die Stadtsäle getroffen und der Gebäudekomplex zu 41 % beschädigt. Durch

das Eindringen von Feuchtigkeit kam es
zusätzlich zu Folgeschäden und das Dach
des Großen Stadtsaales stürzte ein.
Schon bald nach Kriegsende wurden von
verschiedenen Seiten Anläufe zur Nutzung des beschädigten Stadtsaalgebäudes unternommen. Der Wiederaufbau gestaltete sich schwierig und zog sich in die
Länge, da im Zuge der Kriegsfolgen die
Beschaffung von Baumaterialien beinahe
unmöglich war. So wurden die Glaserar-

Innenansicht des Großen Saales
nach dem Brand 1964