Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.7

- S.26

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p o l i t i k & s ta dt v e r wa lt u n g

innsbruck informiert nr. 8/2014

Die Grünen

Mehr Leben darf in die Stadt

K

ultur ist Ort der Begegnung und fin­
det ihren Sinn erst dann, wenn sie
beim Menschen ankommt. Innsbruck
verfügt über eine tolle Landschaft von
Kultureinrichtungen, auf die wir sehr
stolz sind. Von den „großen PlayerInnen“,
über die Traditionsvereine bis zu den frei­
en Szenen.
Was ansteht, ist der Umgang mit Kunst
und Kultur im öffentlichen Raum. Noch
sind wir leider Europameisterin, wenn es
um Genehmigungen für Straßenmusike­
rInnen geht. Keine andere Stadt in Europa

verlangt 64,- Euro von den MusikerIn­
nen, die einen Tag spielen wollen. Hin­
zu kommt, dass Innsbruck die nördliche
Theresienstraße und die Altstadt – somit
ihr Kernstück – zur musikfreien Zone er­
klärt hat.
Wir Grüne wollen mehr Kunst und
Kultur im öffentlichen Raum und unter­
stützen alle Maßnahmen, um Kultur für
alle Menschen und die öffentlichen Räu­
me für künstlerische Interventionen zu­
gänglich zu machen. 

Gemeinderat
Mesut Onay
mesut.onay@gruene.at

s ozi a l d e m o k r at i s c h e pa r t e i ö s t e r r e i c h s

Kultur leben und leben lassen

D

ass Innsbruck für seine Kulturvielfalt
gelobt wird, ist auf ein unermüdliches
Engagement der letzten Jahre und Jahrzehn­
te zurückzuführen. Auf diesen Lorbeeren
darf man sich aber nicht ausruhen, sondern
muss sich im Rahmen einer politischen Kul­
turentwicklung die Frage stellen, in welche
Richtung es zukünftig gehen soll.
In einer Stadt mit so vielen Kulturini­
tiativen, dass das Budget bereits im Feb­
ruar ausgeschöpft ist, können neue Ideen
nur schwer Platz finden oder gar nicht
verwirklicht werden. Gerade neue Pro­

jekte sind aber auch wesentlich für eine
vielfältige Kulturlandschaft, denn Kultur
ist kein Status, mit dem man sich brüsten
kann, sondern ein laufender Prozess, der
gepflegt werden will und muss!
Neben den finanziellen Zuwendungen
seitens der Stadt geht es vor allem auch
um Anerkennung und Wertschätzung.
Und es geht im weiteren Sinne auch dar­
um, wie man über Kulturinitiativen und
Lebensarten spricht und ob man sie in
Innsbruck zulässt oder per Verordnungen
verdrängt und einschränkt. 

Gemeinderätin
Sophia Reisecker

liste rudi federspiel

Kultur für alle oder nur für (Gesinnungs-)freunde?

D

ie Kultur und vor allem die Kultur­
förderung sind seit jeher eine Spiel­
wiese der jeweiligen Machthaber, bei der
Inszenierung und Selbstinszenierung,
aber auch die finanzielle Bedienung von
Freunden eine nicht unwesentliche Rolle
spielen. Die immer wieder thematisier­
te Entpolitisierung der Kulturförderung
kam – jedenfalls bislang – in Österreich
nicht zustande, auch in Innsbruck nicht.
Was hier zudem noch besonders auf­
fällt, ist das absolute Ungleichgewicht der
verteilten Gelder zugunsten der Hochkul­

tur: Mehr als die Hälfte der Subventionen
beansprucht allein das Landestheater
(ohne Orchester), und die fünf stärksten
Subventionsbezieher erhalten zusammen
ca. 80 % der gesamten Subventionssum­
me. Etwa 7 % der Gelder gehen an die freie
Szene, die aber ihrerseits wiederum die
zehnfache Summe dessen erhält, was für
Volks- und Traditionskultur bereitgestellt
wird. Aus Sicht der Liste Rudi Federspiel
besteht hier massiver Handlungs- und
Änderungsbedarf!

Ihr
Rudi Federspiel
Klubobmann