Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.5

- S.60

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S ta dtg e s c h i c h t e

innsbruck informiert nr. 5/2014

A u s d e m S ta d ta r c h i v/ S ta d t m u s e u m

Innsbruck vor 100 Jahren



vo n M at t h i a s K a p e l l e r

© Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck (5)

60

01. Mai 1914

Der 01. Mai. Die musikalische Einleitung zum ersten Tag des Mai, eine althergebrachte Sitte, entfiel heuer, dafür
aber erfreute uns ein sonnenheller Tag
und der wieder eingeführte musikalische Gruß von Mitgliedern des städtisch unterstützten Orchesters, die mit
ihren Blechinstrumenten vom Rundgange des Stadtturmes herab einige
Volkslieder in den blauenden Morgen
schmetterten. […]
02 . M a i 1 9 1 4

Die Schwimmschule in Büchsenhausen wurde gestern, wie stets am 01.
Mai, eröffnet. Die Einteilung der Besuchszeiten in dem beliebten Schwimmbade
bleibt die gleiche wie im Vorjahre.

Schloss Büchsenhausen mit Frau Hitt Gebirge

04. Mai 1914

Eine Morphiumvergiftung zog sich
gestern ein hiesiges junges Fräulein zu;
sie nahm ein den heftigen Kopfschmerz
stillendes Pulver und wurde bewußtlos
aufgefunden. Der behandelnde Arzt
ließ die Unvorsichtige ins Krankenhaus
überführen.

Alte Ansicht des
Burggrabens 1909

05. Mai 1914

Von der Direktion der Gasthofund Gasthausschule in Innsbruck
wird uns mitgeteilt, daß am letzten
Freitag die Schüler und Schülerinnen
die Fleischwarenfabrik der Firma Andrä Hörtnagl in Innsbruck besichtigten.
Dank der eingehenden Erklärungen,
welche Herr Martin Plattner, der die
Gäste führte, gab, gewannen diese einen
guten Einblick in die Einrichtung und
den Betrieb einer modern ausgestatteten Fleischwarenfabrik.

08. Mai 1914
Bosheit. Im Keller einer Krämerin in
der Mandelsberger-Straße hat ein Unbekannter, der gewaltsam in den Kellerraum eingedrungen war, die Pipe eines
Weinfasses von 70 Litern Inhalt geöffnet und den Rebensaft auf diese Weise
nutzlos in den Sand rinnen lassen. Die
Geschäftsinhaberin erleidet dadurch einen Schaden von etwa 90 Kronen.

06. Mai 1914

Ein „liebes Weibchen“. Gestern
abends hat in der Altstadt eine Frau ihren „Eheherrn“ bei einem Zwist übel zugerichtet. Aus Schnittwunden an Handgelenk und Fingern und einem Hieb am
Schädeldach blutend, mußte ihn die
Polizei mit sich nehmen, um ihn vor der
Wut seines „Weibchens“ zu schützen.

11. Mai 1914

Ende gut, alles gut! Vor einigen Tagen entglitt einem Angestellten auf der
oberen Station der Hungerburgbahn ein
50-Liter-Bierfaß. In rasendem Tempo
sauste das Faß über die steile Bahnanlage
hinab […], erst unterhalb des Viaduktes

sprang es aus diesem heraus und in den
Wald hinein, zum Glück ohne irgend
Schaden angerichtet zu haben. […] Wie
man uns mitteilt, trägt der Mangel an
Personal bei der Hungerburgbahn mit
Schuld an solchen Vorkommnissen.
12. Mai 1914

Die Unzertrennlichen. Der weibliche Teil eines in wilder Ehe lebenden
Pärchens wurde gestern in der Altstadt
angehalten und in Verwahrungshaft genommen, weil die Frauensperson vom
Gerichte gesucht wird. Mit großer Anteilnahme erschien auch der Mann vor
dem Fenster des Arrests und da sein Benehmen dort der öffentlichen Ordnung
widersprach, wurde auch er ins Loch
gesteckt. Abends um 6 Uhr entließ man