Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.4

- S.59

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städte, demzufolge man bei gemeinsamen Zusammenkünften eine bestimmte Art der Musik, „verbotenes Rauchen“
und intellektualisierende Gespräche
konsumieren konnte, als gesellschaftlicher Gegenpol darstellen wollte.
egone, der in der Zwischenzeit zum
„unangepassten“ bildenden Künstler
wurde, blieb dieser Denkweise bis an
sein Lebensende treu und blieb damit
allein auf der Strecke. Seinem Ideal einer schöneren, von Blumen und Liebe
dominierten Welt blieb er treu im Unterschied zu jenen, die ebenfalls der
Generation der 1968er angehört hatten,
die Woodstockbewegung mit Herz verfolgt hatten und sich mit der Offenheit
ihrer Gedanken identifiziert hatten, die
in den Siebzigern nicht nur in Innsbruck
mit/parallel zu egone diesen Geist gelabt, forciert, sich gewünscht hatten.
Als sie „in die Jahre“ gekommen waren, verblasste ihre jugendliche Begeisterung und sie wagten nicht, ihr Leben
anders als nach dem seit Langem schon
tradierten, bürgerlich vorgegebenen
Weg (40 Jahre Beruf – Frau/ Mann und
Kinder – Gesamtfamilie – Häuschen –
Sommerurlaub am Meer, Schiurlaub in
den Bergen) zu gestalten, sondern sich
mit dieser auch ideologisch bedingten
Situation abfanden. Aus ihnen wurden
brave Ärzte, Rechtsanwälte, Richter,
Bankmanager, Lehrer …

Wohnkosmos
und von einer konservativen Kleinbürgerlichkeit katholischer Prägung dominierten Provinzialität der Stadt, in der
sie lebten, gekennzeichnet. Die Kreise
der Gesellschaft, denen er sich zugehörig fühlte, boten damals ein Gegenbild
zu den etablierten Denkmustern. Es
handelte sich um eine alternative Szene, die sich im Verlauf der 1970er-Jahre
nach dem Vorbild der modernen Groß-

Seinen Einsatz für die bunte Gegenwelt
der Blumen, der Herzen, der kleinen, lustigen Männchen, Sterne oder Liebespaare, die unter anderem das symbolträchtige Vokabular seiner Kunst präsentieren,
setzte egone unbeirrt fort. Seine Einstellung und seine Ansichten pflegte er
auch durch sein markantes Äußeres zu
manifestieren. Seine Wohnräume verwandelte er zu einem eigenen, dieser

Welt entsprechenden, buntfröhlichen
Wohnkosmos. Überall, wo er konnte –
sei es bei der Gestaltung von Geschäftsauslagen, sei es bei der Gestaltung des
öffentlichen Raumes, einer Straßenbahn
oder eines Eisenbahnwagons oder sei es
auch nur durch eine zwischenmenschliche Verständigung mit von irgendwo
verschickten Postkarten – setzte er sein
eigens ausformuliertes Zeichen des Friedens und der Liebe.
Diese formal kindisch, unernst und
verspielt wirkenden Werke sowie die
scheinbare Naivität seiner künstlerischen und menschlichen Natur wurden
zu seiner eigentlichen Botschaft, die er
zum künstlerisch-kritischen Einsatz
wohl im Namen einer schöneren, auf
Liebe und Toleranz aufgebauten Welt erhob. Diese romantisch-utopische Note
spiegelt sich in seinem künstlerischen
Gesamtwerk wider. In seinem Einsatz
verband er das Leben und die Kunst auf
eine überzeugende Art und Weise, eines
der so wichtigen Künstleranliegen der
auf einem Konzept basierenden Kunststrategien der Zeit davor. 

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