Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.3

- S.60

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2014_Innsbruck_informiert_03
Ausgaben dieses Jahres – 2014
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
60

S ta dtg e s c h i c h t e

innsbruck informiert nr. 3/2014

A u s d e m S ta d ta r c h i v/ S ta d t m u s e u m

Innsbruck vor 100 Jahren



vo n M ag . a R e n at e U r s p r u n g e r

02 . M ä r z 1 9 1 4

Unfreiwilliger Wohnungs­wechsel.
Heute morgens gegen 8 Uhr erregten
mehrere alkoholisierte Hochschüler in
der Maria-Theresien-Straße Aufsehen,
die mit Biergläsern in den Händen spektakulierten. Als die Polizei einschritt,
erhoben die übermütigen Studenten
lauten Protest, den sie im Hauptwachzimmer fortsetzten. Sie wurden vorläufig, um rascher und sicherer zur nötigen
Nachtruhe zu kommen, im „Bürgerstüberl“ untergebracht.

Blick auf den im Bau befindlichen neuen Friedhof
in Mühlau, 1915-1919

03 . M ä r z 1 9 1 4

Vierzig Jahre Zensor der Notenbank. Herr Wilhelm Dannhauser, welcher nun durch 40 Jahre das Ehrenamt
eines Zensors bei der hiesigen Filiale
der Oesterreichisch-ungarischen Bank
ausübt, erhielt von der Direktion in
Wien ein ehrenvolles Dank- und Glückwunschschreiben, in dem ihm für sein
ersprießliches Wirken und die selbstlose Mühewaltung im Dienste der Volkswirtschaft die volle Anerkennung ausgedrückt wird.
05. März 1914
Vom Wetter. Während der schönen
warmen Vorfrühlingstage, die uns Ende
Februar und noch in den ersten Tagen
des März beschieden waren, hoffte wohl
jeder, daß nunmehr der Winter endgültig
sein Ende gefunden haben würde. Diese
Hoffnungen sind gründlich ins Wasser
gefallen. Im Tale Regen, vermischt mit
Schnee, die Berge tief verschneit. All die
umliegenden Hügel und Wiesenraine, an
welchen am Sonntag noch Kinder und
Erwachsene nach den ersten Blümlein
suchten, waren heute früh wiederum mit
winterlichem Weiß bedeckt.
07. M ä r z 1 9 1 4
Aus Mühlau. Die Gemeinde hat vor
kurzem einen Wettbewerb ausgeschrieben für Friedhofprojekte und zwar ohne
jede Preise und ohne Nennung eines
Preisgerichts. Daß sich unter diesen
Umständen, die eine Außerachtlassung
der notwendigsten Faktoren bedeuten,

Gruppenfoto der 1. Klasse Volksschule Hötting, 1908-1909

keine nennenswerten Architekten beteiligen dürften, ist bei der hübschen
Aufgabe sehr bedauerlich.
11. März 1914

Eine Uebung im Steinwerfen hielten gestern abends mehrere Knaben in
der Karlstraße ab. Es war auch ein guter
Schütze darunter, denn einer der Jungens erhielt durch einen Steinwurf eine
Rißwunde am Schädeldach.
13. März 1914

Aus Hötting erhielten wir folgende Zuschrift: „Allerorts sieht man mit

Neu-, Zu- und Umbauten beginnen,
nur dort wo es am allernotwendigsten
wäre, rührt sich nichts. Schon zu oft
sind die Höttinger Schulhauszustände
der Oeffentlichkeit gezeigt worden, als
daß nicht jedermann schon wüßte, wie
elend es in diesem alten Hause aussieht.
Ein förmlicher Kellerraum, daneben
der Gemeindearrest und die Abortgrube und zwei Hausgänge werden schon
seit Jahren mit Wissen der zuständigen
Behörde als Schulzimmer benützt. Ein
Provisorium? Ja, wie lange denn? Wenn
man bedenkt, daß in den letztgenannten Schulzimmern, welche ein Flächen-