Innsbruck Informiert

Jg.2014

/ Nr.1

- S.23

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23

D i e F r a k t i o n e n i m G e m e i n d e r at z u m t h e m a

Unsere Zukunft hat Geschichte: Die Bedeutung der Erinnerungskultur

D

© Stadt Innsbruck

ie Themenvorgabe erfolgt durch
die Gemeinderatsfraktionen nach
dem Muster der Aktuellen Stunde. Diese findet am Beginn jeder Sitzung des
Gemeinderats statt. Dabei wird ein von
einer Fraktion vorgeschlagenes Thema
von stadtpolitischer Bedeutung debattiert. Lesen Sie in dieser Ausgabe die
Meinungen der Fraktionen zum Thema
„Unsere Zukunft hat Geschichte – Die
Bedeutung der Erinnerungskultur für
Innsbruck“. Die Themenwahl erfolgte
durch die GRÜNEN für die Aktuelle
Stunde der Gemeinderatssitzung am
21. November.

övp i n n s b r u c k

Verantwortung tragen und Erinnerungskultur gestalten

D

ie Aufarbeitung der schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus ist
auch 70 Jahre nach Ende dieses menschenverachtenden Regimes eine Verpflichtung
und großes Anliegen der Politik. Auch die
Stadt stellt sich ihrer Geschichte und Verantwortung: die Pogromnacht, die Ermordung und Erniedrigung jüdischer Mitbürger hat auch und gerade in Innsbruck in
einem erschreckenden Ausmaß stattgefunden. Dies und die unvorstellbare Verfolgung, Versklavung und Vernichtung der
Juden, Roma und Sinti, behinderter Men-

schen, Homosexueller und Gegner des Nationalsozialismus in unserem Land dürfen
nie vergessen und müssen als mahnende
Erinnerung für die Zukunft wachgehalten
werden. Als einen konkreten Vorschlag für
die stärkere Sichtbarmachung und umfassende Aufarbeitung in Innsbruck werden
wir vorschlagen, das Denkmal am Standort
des ehemaligen Lagers in der Reichenau
neu zu gestalten, um auf Basis der neu gesammelten historischen Erkenntnisse der
dortigen Geschehnisse ein zeitgerechtes
Andenken zu gestalten.

Ihr
Stadtrat Franz X. Gruber
ÖVP Stadtparteiobmann

Ch r i s t i n e Opp i t z- P lö r e r – F ü r I n n s b r u c k

Fühlen wir uns verantwortlich!

I

m November-Gemeinderat haben wir
uns in der Aktuellen Stunde mit der Bedeutung der Erinnerungskultur in unserer
Stadt auseinandergesetzt. Zum Gedenken
an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht 1938 fanden in Innsbruck zahlreiche Aktivitäten zur Erinnerung statt.
So gab es beispielsweise das Theater der
Erinnerung, informative Angebote für
Schulklassen, Stadtführungen, Kaddisch
am Landhausplatz, Gedenken am jüdischen Friedhof oder eine Gedenkstunde
an der Universität. Ebenfalls fand die Pre-

mierenvorstellung des Films „Zersplitterte
Nacht“, ein Film über die Ereignisse der
Pogromnacht in Innsbruck, statt.
Die kulturelle und die religiöse Vielfalt
sind die wichtigsten und wesentlichen
Elemente einer lebenswerten und weltoffenen Stadt wie Innsbruck. Lassen Sie uns
daher unsere gemeinsame Verantwortung
wahrnehmen. Abschließend möchte ich
den bekannten Schauspieler Ottfried Fischer zitieren: „Wir sind verantwortlich für
das, was wir tun, aber noch viel mehr für
das, was wir nicht tun.“ 

Ihre
Bürgermeisterin
Mag.a Christine Oppitz-Plörer