Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.12

- S.6

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

und psychisch ausspannen kann. Ich kann Herrn Bürgermeister versichern, daß die Vormittagsstunden der
Samstage durch erhöhte Arbeitskraft im Laufe der
Woche bestimmt eingebracht und der scheinbare Ausfall an Arbeit damit mettgemacht wurde.
Das alte Jahr brachte überdies eine neue Dienstordnung, welche als das Innsbrucker Gemeindebeamtengesetz durch Beschluß des Tiroler Landtages am
16. J u l i 1956 gesetzlich verankert worden ist. Sie, verehrter Herr Bürgermeister, haben dieses Gesetz, welches uns Beamten beachtliche Verbesserungen in
dienstrechtlicher Hinsicht bringt, selbst i m Tiroler
Landtag als Neferent mit Energie vorgetragen. W i r
hoffen, daß Sie mit gleicher Energie und auch mit
Herz dieses Gesetz im Innsbrucker Rathaus vertreten.
Die Leistungen aller Abteilungen erschöpfend zu
schildern ist mir jetzt unmöglich, aber ich w i l l sie kurz
andeuten, weil w i r am Ende eines ereignisreichen
Jahres Rechenschaft abgeben wollen:
Die Tätigkeit der Abteilung I zu schildern, brauche
ich wohl nicht. Es wäre ein „Eulen nach Athen tragen", weil Sie, Herr Bürgermeister, selbst als deren
Abteilungsleiter am besten wissen, wie diese mit ihren
Dienststellen den starken Parteienverkehr gemeistert
hat.
Das Verkehrsamt hat 1956 einen enormen Fremdenstrom bewältigt. Innsbruck steht ja an erster
Stelle in Österreich mit seiner
llbernachtungsziffer.
Dieses Arbeitspensum konnte klaglos bewältigt werden. Es war dies wohl deswegen möglich, weil dort
das Personal in kameradschaftlicher Weise zusammenhielt. Die Tätigkeit des Verkehrsamtes hat auch
öffentliche Anerkennung gefunden. Der Leiter, Magistratsrat Dr. Dietmar Kettl, wurde vom Herrn Bundespräsidenten als erster Beamter der Stadt seit 1945
ausgezeichnet. Dr. Kettl erhielt am 3. J u l i 1956 das
Goldeile Ehrenzeichen um Verdienste der Republik
Österreich. W i r freuen uns mit ihm. I n mühsamer
Kleinarbeit wurden Kongresse abgewickelt. Ich weiß
aus zahlreichen Korrespondenzen, daß die Kongreßteilnehmer mit ihrem Lob über die individuelle Behandlung nicht zurückhielten.
Beim Schul-, Kultur- und Sportamt hat die Arbeit
an der Bewerbung der Olympiade in Paris internationale Anerkennung gefunden. Daß Squaw Valley
stärker war als Innsbruck, liegt auf einer anderen
Ebene. Wenn auch die Ausgestaltung der verschiedenen
Sportanlagen mehr oder minder eine Frage des
Kredites ist, so möchte ich nicht nur dies, sondern insbesondere den Campingplatz erwähnen, der allgemein
als einer der schönsten in den Alpenländern gilt. Die
prächtige Lage am I n n mit unseren Bergen als
Kulisse ist aber nicht unser Verdienst; es ist ein Geschenk der Ratur, wohl aber möchte ich die Betreuung
der Gäste, den Dienst am Kunden, der dort, und auch
in der Jugendherberge, betrieben wurde, besonders
hervorheben. Die Städtische Bücherei erhielt zum Teil
ein neues Gewand zur Freude der Besucher und des
Personals.
Die Finanzabteilung hat das wichtigste, den „norvli8 icruin", also die von den Innsbrucker Steuerträgern eingezahlten Schillinge, so gut verwaltet, daß
der Rechnungshof nichts Wesentliches auszusetzen

Nummer 12

hatte. Dafür sorgte schon ein wachsames Aug» und
fachmännische Ratschläge des Rechnungsprüfung^
amtes, um welche Fachkräfte uns andere Städte ei»
gestandencrmaßen beneiden.
Die R>."chtsabt>."ilung und Vermögousorrmlil!!!!!!".
hat die Eigenart, daß die Juristen, und besonders die
Leiter der Abteilung, mit der normalen Dienstzeit
nicht auskommen können und ihre Freizeit opfern
müssen. Sie tun dtes gerne, ohne jemals ein Wort
darüber verloren zu haben, denn ihre Arbeilen ver
langen nicht nur zeitraubendes Studium der Rechts
läge, sondern auch ein Vertiefen in die Fachliteratur,
um Exaktes zu leisten. Fehler in dieser Abteilung
würden der Stadt schwere Schäden zufügen.
Daß diese Abteilung auch der Prellbock für alle in
Wohnungsfragen Bedrängten ist, muß ich wohl hiebei
auch erwähnen.
Die Sozial- und Fürsorgeabteilung hatte als Besonderheit des Jahres die Aufgabe, den Ansturm des
A S V G . mit den vorhandenen Arbeitskräften zu meistern. I h r e Tätigkeit in der Fürsorge ist tausendfache
Kleinarbeit, die nicht an die Öffentlichkeit dringt
und auch nicht dringen darf, aber trotzdem im erhöhten Maße vorhanden ist. I h r e Sorge gilt ja dem
schutzbedürftigsten Teil der Innsbrucker Bevölkerung.
Die Ausgestaltung des Jugendheimes Holzham möchte
ich nicht unerwähnt lassen.
Beim Vauamt waren die Marksteine des Jahres
neben zahlreichen Hochbauten und Reubauten von
Wohnungen die Fertigstellung der Konzertturve. Die
Modernisierung der Maschinen für Straßenreinigung
und Schneebeseitigung wurde durchgeführt. Die Stadt.
Verufsfeuerwehr konnte mit den neuesten Feuerlöschgeräten, wie Nebeltanks usw. ausgerüstet werden, so
daß sie ein verläßliches schlagkräftiges Instrument ist.
Die Tätigkeit des Gesundheitsamtes ist gleichgeartet wie die der Fürsorgeabteilung. Es arbeitet im
stillen, es arbeitet prophylaktisch. Der gute Gesundheitszustand der städtischen Bevölkerung, insbesondere
der Schulkinder, das Fehlen von Epidemien ist ein
Beweis hiefür. Daß die marktpolizeilichon Agenden
ohne Markthalle im Jahre 1W6 durchgeführt werden
mußten, soll als besondere Schwierigkeit erklärt wer"
den, wohl in der Hoffnung, daß das kommende Jahr
hier eine wesentliche Besserung bringt.
Der Schlacht- und Viehhof ist durch große ""Ausbauten und Erneuerung des Maschinenteile «."ix
gutes Stück weitergekommen und wird nun einer
Landeshauptstadt würdig.
Ein Spaziergang durch die Stadt zeigt uns oin»."
Anzahl zum Teil ganz neu angelegter Parkanlagen,
Unter diesen wohl als schönsten den Kurpark von
I g l s , der, soweit es ging naturbelassen, mit Geschmack
und viel Liebe erstellt wurde und der die Bewunde
rung der Einheimischen nnd fremden Gäs!> gesund!,"!!
hat.
Das statistische Amt hat das Statistische Jahrbuch
N>.")4/55 herausgebracht, welches eine reichhaltige
Fundgrube uicht nur für Kommunalpolitiker, sondern
auch für wirtschaftliche Kreise ist. Das neue I n n s bructcr Adreßbuch befindet sich derzeit vor der Fertigstellung.
Wenn ich w^gen der Kürze das eine oder andere