Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.12

- S.3

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"liummcr

Amtslilatt der ^anbe6haufttstabt Innedrucl

Bgm, Dr. L»gger teilte auf Grimd der ihm über
gebenen Vorschläge mit, das;
Dr, Kunst K a r l . S P Ö
Obe»feld»er Ferdinand. EPÖ
Dr. S i n t e r Otto. S P Ö
Zfchiegiler Hermann, Ö V P
Dipl.-Ing. Hradetztn ^lnton, ö V P , "."Illg. Liste
Maier Hans. A A V B
Dipl.-Ing. Rösche K u r ,
zu Stadträten gewählt unod^n, Alle erklärten, die
Wahl anzunehmen.
Außerdem beantragte Dipl.-Ing. Hradetztl), das
achte Stadtralsmandat init Heinrich Süß zu besetzen.
Dem Antrag wurde zugestimmt. G".>l, Süß nahm die
Wahl a»,
Ein weiterer Antrag der getoppelleu Listeil der
ÖVP. den S t N . D i p l . - I n g . HradetM vortrug, sah
uor. die bisherigen Ausschüsse des Gemeinderates beizubehalten und zahlenmäßig gleich wie bisher zu besetzen, jedoch den Ausschuß für Kunst, Wissenschaft und
Kultur von fünf auf sieben Mitglieder zu erweitern.
Ferner sollte ein neuer Ausschuß unter der Bezeichnung „Ausschuß für Iuliendfragen" gebildet werden,
der aus sieben Mitgliedern bestünde. Dieser letzte Teil
des Antrages wurde zurückgestellt, die beiden ersten
Punkte wurden einstimmig angenommen.
Abschließend ergriff Bgm. Dr. Lugger zu folgenden
Ausführungen das W o r t !
„Hoher Gemeinderat,
Herr. Landeshauptmann,
meine sehr geehrten Damen und Herren!
Zunächst möchte ich dem Gemeinderat für das Verlranen danken. Ich werde mich bemühen, dieses Vertrauen zu rechtfertigen, und hoffe, daß die sachliche
Zusammenarbeit mit allen Gemeinderäten, die ihr
Nestes für unser Innsbruck geben wollen, diese Vertrauensbasis noch ausdehnen wird.
I n die Zeit des Wahlkampfes fiel die Vollendung
des !>»». Lebensjahres durch Bürgermeister Dr.Greiter,
es wurde daher von der geplanten Festsitzung des
Gemeinderates abgesehen. Ich möchte hiemit heute die
offiziellen wünsche des Gemeinderates der Landeshauptstadt nachtragen. Bürgermeister Dr. Grcitcr
gehört seit l!!Ä>
von zeitbedingten Unterbrechungen abgesehen - dem Innsbrucker Geineiuderat an.
Er zählt daher zu den ältesten Mitarbeitern in diesem
Kreis. Bereits vor l!):U Stadtrat, bekleidete Dr.
Greiter vom M a i l!^7, bis A p r i l 1!»l!i das Amt des
2. Bürgerineisterslcllvertrelers; später war er Stadtrat. Obmann des Verwallungsausschusses für die
Etadtwerle und Obmann des Finanzausschusses, um
nur einige martante Aufgaben herauszugreifen. I m
A p r i l l".M wurde Dr. Greiler Bürgermeister der
l. Uns alle» als eigenwillige Person

Gette 3

lichteil mit Hallung lind weltanschaulicher Festigkeit
bekannt, hat Dr. Greiter stets sein soziales Verständnis für die Röte der Zeit bewiesen. Strenge Rechtlichteil und Objektivität haben ihn immer ausge^ich,x>l, W i r wünschen Dr. Greiter weiterhin Geiundheil und Schaffeustrafl und hoffen, noch lange in
ihm einen wertvollen Mitnrbeiler zum Wohle der
Stadt zu haben. Für seine Tätigkeit als Bürgermeister
dieser Stadt gebührt Dr, Greiler unser aller Dant.
Ich möchle auch von dieser Stelle aus allen Bediensteten der Stadt und ihrer Betriebe für die aufopfernde Tätigkeit den Dank aussprechen. Ohne ihre
Kenntnisse und ihr Pflichtbewußtsein in schwerer Zeit
wäre es nicht möglich gewesen, die erfolgreiche Aufwärtsentwicklung in unserer Stadt durchzuführen.
Meine Bitte geht dahin, auch der neugewählten
Stadtverwaltung die bemährte Mitarbeit zu geben.
Die kommende Vollvalorisierung der Bezüge ist eine
fällige Anerkennung. Bei Erhaltung der Stabilität
und Aufwärtsentwicklung unserer Volkswirtschaft
wird dadurch eine Besserung der materiellen Lebensverhältnisse unserer Bediensteten -eintreten. Die
Stadtverwaltung w i l l weiterhin mit ihren Bediensteten und ihrer gewählten Vertretung in bestem Einvernehmen arbeiten.
Es ist nun unser aller Pflicht, an die Arbeit zu
gehen. Die in der kommenden Gemeinderatssitzung
abzugebenden Parteienerklärungen werden die politischen Ansichten der im Gemeinderat vertretenen
Parteien zu den Aufgaben der Stadt darlegen. Erlanben Sie mir aber, daß ich heute einige Gedanken
ausspreche.
Als Schöpfung abendländischer Kultur ist die Gemeinde im Geiste christlicher Sittenordnung und unter
Bedachtnahme auf die österreichische Tradition zu
verwalten. Echte Entfaltung aller Gemeinschaft hängt
vom freien demokratischen Zusammenwirken ihrer
Glieder ab. So setzt auch die Entfaltung der Gemeinde freies und verantwortungsbewußtes Zusammenwirken der Gemeindebürger und die Entwicklung
des Landes und des Bundes geordnete Gemeindeoerhältnisse voraus. Das Recht der Gemeinde gegenüber
dem Recht der übergeordneten Gemeinschaft muß ebenso geschützt sein wie das Recht des Bürgers gegenüber
seiner Gemeinde. Der zunehmenden Gefahr der Vermassuug und der Ertö"tung freier Entfaltung des einzelne» innerhalb der Gemeinschaft ist besonders unsere
Jugend ausgesetzt. Eine staatspolitische Aufgabe der Gemeinde wird es sein, in der Jugend als Gegengewicht
gegen diese Einflüsse Verständnis für die Aufgabeu
der Gemeinschaft und Vertrauen aus de» Erfolg
freien Zusammeinvirtens in der Gemeinde z» w^1e»
und zu stärken.
Rechtlichkeit und Gerechligteil müssen der Boden
aller Entschließungen und Handlungen sein. Das
Wohl der Gesamldeit muß das Ziel unserer Tätigkeit
sein, üicl,l das Sonde» inleressc eine» politischen Par-