Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.10

- S.59

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2013_Innsbruck_informiert_10
Ausgaben dieses Jahres – 2013
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
s ta dtg e s c h i c h t e

www.ibkinfo.at

59

© Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck (3)

Notburga,
dargestellt mit
ihren wichtigsten Attributen
(Sichel und
Kanne). Mosaik
Notburgakirche,
Eben am Achensee (Abbildung
Notburga-Museum)

Notburga reicht einem Bedürftigen Brot. Andachtsbild,
Lithografie, um 1850, Lithografieanstalt Kravogl Innsbruck (Original Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Klosters St. Georgenberg bei Schwaz und
aus Innsbrucker Archiven. Mithilfe dieser
Informationen und wohl auch ein wenig
Fantasie schuf Guarinoni eine detaillierte
Biografie Notburgas.

Notburgas Lebensgeschichte
Nach seiner Beschreibung wurde Notburga 1265 in Rattenberg als Tochter
eines Hutmachers geboren. Sie trat 1283
ihren Dienst auf der Rottenburg an.
Dort arbeitete sie als Köchin für Graf
Heinrich I. von Rottenburg und seine
Frau Gutta. Nach dem Tode Heinrichs
I. war Notburga dann noch einige Zeit
für dessen Sohn Heinrich II. und dessen hartherzige Frau Ottilia, die Notburgas Mildtätigkeit und Fürsorge für
die Armen nicht gerne sah, tätig. Anschließend stand Notburga eine Zeit
lang in Diensten eines Bauern in Eben
am Achensee. Nach dem Tode Ottilias kehrte sie auf die Rottenburg zu
Heinrich II. und seiner zweiten Ehefrau Margarethe von Hoheneck zurück.
Notburga verstarb am 14. September

1313. Ihrem letzten Wunsch gemäß zog
ein führerloses Ochsengespann den
Sarg mit ihrem Leichnam von der Rottenburg bis nach Eben. Dort kam das
Fuhrwerk erst bei der Rupertikapelle
zum Stillstand. Notburga wurde dann
an dieser Stelle beerdigt.
Guarinonis in deutscher Sprache
verfasste Vita Notburgas von Rattenberg ist nur in Bruchstücken erhalten.
Eine weitere, jedoch kürzere Fassung ist
durch eine Abschrift von Anton Roschmann (*1694 in Hall i. T., †1760 in Innsbruck) erhalten.
Auch nachfolgende Schriften orientierten sich an Guarinonis Vita. So
griff zum Beispiel der Jesuit Matthäus
Rader (*1561 in Innichen, †1634 in München), der das dreibändige Werk „Bavaria Sancta“ mit Lebensbeschreibung
aller bayerischen Heiligen und Seligen
verfasste, auf Guarinonis NotburgaBiografie zurück.
Größtenteils übernahm die neuere
Forschung die zeitlichen Angaben Guarinonis, obwohl diese natürlich nicht

unumstritten sind. So kam zum Beispiel
Hanns Bachmann in seinem Aufsatz „Die
historischen Grundlagen der Notburgalegende. Zum mittelalterlichen Eigenkirchenwesen des Achenseegebiets“ zum Schluss,
dass Notburga seiner Ansicht nach bereits im 9./10. Jahrhundert lebte.
Die katholische Kirche übernahm
die Lebensdaten Notburgas von Guarinoni und unter dem Motto „Dien-Mut“
werden 2013 die Feierlichkeiten zum
700-Jahr-Jubiläum in der Diözese Innsbruck begangen. Gemeinsam bewirkten
all diese Schriften eine weitere Verbreitung des Notburgakultes.

ENTRÜMPELUNGEN
CONTAINERDIENST
Richard-Berger-Straße 2
6020 Innsbruck
0512 393 9440
office@mussmann.cc
www.mussmann.cc