Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.10

- S.35

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s ta dt l e B e n

www.IBkInFO.at

35

k u lt u r

rätselhafte Beziehungen
die galerie im andechshof zeigt im Oktober die Installation „In träumen versunken“ von Christoph raitmayr.

„In träumen versunken“
In seiner für die Andechsgalerie entwickelten Installation „In Träumen versunken“
beschäftigt sich Raitmayr mit Alltagsflucht und der Sehnsucht nach Romantik,
indem er ein spezifisches Idyll produziert.

ChrIstOPh raItMaYr –
„In träuMen versunken“
Vernissage: Mi., 9. Oktober, 18 uhr
Öffnungszeiten: 10.–27. Oktober
Mi.–Fr. 15–19 uhr/sa.–so. 15–18 uhr
Galerie im andechshof, Innrain 1

© MaTTHIaS KLeMenc

E

r arbeitet derzeit an einer Serie von
szenischen Modellen, in denen er mit
verschiedenen Motiven rätselhafte
Imaginations- und Assoziationsräume entwirft. Die präzise gearbeiteten Modelle, bei
denen Motive aus Architektur, Fotografie,
Design, Kunstgeschichte und Alltagsobjekten verwendet werden, basieren auf einer
bühnenartigen Sockelkonstruktion, auf
der er symbolhafte Akteure platziert und
zueinander in Beziehung setzt.
Es entspinnt sich eine Art Kopfkino
oder Kopftheater, das aber nicht von realen Personen, sondern von Stellvertretern der Realität gespielt wird. Zu den
zentralen Akteuren der Inszenierungen zählen immer wieder Häuser sowie
Landschaftsfotografien – beides Motive,
die in Raitmayrs Werken gleichermaßen
als Repräsentanten gesellschaftlicher Lebensweisen wie als Ausdruck innerer Seelenlandschaften fungieren.

Er greift dafür auf Spiegelungen der Gedanken- und Formenwelt des Biedermeier
in der aktuellen visuellen und materiellen
Kultur zurück. Ausgangspunkt der Installation ist das Porträt einer jungen Frau, die
im Moment eines Tagtraums dargestellt
ist und ihren Gedanken und inneren Imaginationen nachhängt.
Bei dem Porträt handelt es sich um
eine Reproduktion eines Gemäldes des
bekannten österreichischen Biedermeiermalers Friedrich von Amerling. Das
Bild ist über eine Assoziationskette mit
allen anderen Elementen der Installation verwoben: mit einer Parkbank,
Fotografien eines Landschaftsidylls,
dem Modell eines Hauses und einer
ornamentalen Wandtapete. Die Stimmung des Arrangements, die zwischen
romantischer Melancholie und Irrealität pendelt, wird durch die Miniaturisierung und den Warencharakter der
einzelnen Akteure subtil unterlaufen.

Obwohl sie alle eine Relation zu Motiven des Biedermeier aufweisen, erkennt
man bei genauem Hinsehen auch Aspekte einer anderen Herkunft: Sie sind
Teil des gegenwärtigen Bilder- und Formenvorrats, der sich im Internet oder in
Möbelhäusern finden und kaufen lässt.
Raitmayr legt auf diese Weise die Fantasie vom privaten Idyll als Illusion, als
eine Kreation aus Versatzstücken und
Reproduktionen frei.

der künstler
Der 1977 in Innsbruck geborene Christoph
Raitmayr studierte an der Kunstuniversität Linz und der Akademie der Bildenden
Künste Wien und hat bereits zahlreiche
Preise und Stipendien erhalten, darunter
der Förderungspreis des Landes Tirol, der
RLB Kunstpreis und das Artist in Residence Program Hungary. Auch auf zahlreiche Ausstellungen in ganz Österreich
kann er bereits zurückblicken. LB

Vernissage: Freitag, 4. Oktober 2013, 19 – 22 Uhr
Ausstellung: bis 31. Oktober 2013

lädt Sie und Ihre Freunde zum Besuch der Ausstellung:

HERWIG ZENS - GRAFIKEN
mit Vorstellung der Maximilian-Mappe
Wilhelm-Greil-Straße 15
Tel. 0664/382 65 73





A-6020 Innsbruck

office@galerie22a.at



www.galerie22a.at

Lübecker Totentanz II, Radierung, 175 x 530 mm, Auflage 30, 2003