Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.10

- S.15

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lebensraum innsbruck

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© STADT INNSBRUCK (2)

Unsichtbarer Pilzbefall: Die über 100
Jahre alte Stieleiche
beim Wohnheim
Saggen musste
aus Sicherheitsgründen weichen,
das Wurzelsystem
war bereits stark
zerstört.

Biologische
Klimaanlage

Die Blattoberfläche eines achtzigjährigen Laubbaumes von rund 1600 m2
setzt pro Stunde jene Menge Sauerstoff frei, die zwei Erwachsene an
einem Tag benötigen.
Neben seiner Leistung als Schattenspender verdunstet ein Baum täglich bis
zu 500 Liter Wasser und kühlt damit die
Umgebung durch Wärmeentzug von ca.
300.000 kcal, was einem Heizwert von
36 Litern Heizöl entspricht. Zudem können Bäume bis zu 70 % des Feinstaubs
in der Luft binden.

gebracht. Die Verwendung neuer Baumzüchtungen soll in Zusammenarbeit mit
führenden europäischen Baumschulen
die Auswirkungen des Klimawandels
eindämmen. Weiters werden bei Baumpflanzungen Spezialsubstrate verwendet, die sowohl wasserhaltig als auch
-durchlässig, strukturstabil und ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind.
Die Organisation dieser Pflegemaßnahmen geschieht über einen elektroni-

schen Baumkataster, in dem die Bäume
erfasst und beschrieben sind (Baumart,
Größe, Alter, Gesundheitszustand,
durchgeführte Pflegemaßnahmen etc.).
Großes Augenmerk wird auf Jungbaumpflege gelegt, was sich langfristig auf die
Entwicklung und Erhaltung der Bäume
positiv auswirken soll.
Trotz aller Erhaltungsmaßnahmen
sterben immer wieder Bäume ab und
müssen entfernt werden. Aber auch bei
größeren Bauvorhaben wie beim Bau
der Regionalbahn müssen hin und wieder Bäume weichen, was durch Ersatzpflanzungen ausgeglichen wird. Durch
eine seit vielen Jahren „positive Baumbilanz“ ist für nachfolgende Generationen ein in vielerlei Hinsicht wertvoller
Baumbestand sichergestellt: Jährlich
werden mehr Bäume neu gepflanzt als
entfernt. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 237 Bäume gefällt, demgegenüber
standen 332 Neupflanzungen.

Sicherheit hat oberste Priorität
Ein Hauptgrund für den Austausch von
Bäumen ist deren mangelnde Verkehrs-

sicherheit und damit die Sicherheit der
FußgängerInnen und RadfahrerInnen.
Bäume mit stark reduzierter Standsicherheit oder großen Faulstellen am
Kronenansatz werden daher immer
wieder vorsorglich entfernt. Bei abgestorbenen Bäumen ist die Notwendigkeit einer Fällung für alle nachvollziehbar. Werden jedoch augenscheinlich
gesunde Bäume umgeschnitten, hält
sich das Verständnis mancher BürgerInnen in Grenzen, wie das Beispiel einer über 100 Jahre alten Stieleiche beim
Wohnheim Saggen zeigt: Der mächtige Baum wirkte nicht sterbenskrank,
trotzdem waren kaum sichtbare Veränderungen wie nachlassende Vitalität,
eine aufgelichtete Baumkrone und vermehrtes Totholz erkennbar.
Das Auftreten eines großen Pilzfruchtkörpers im Herbst 2012 und das
Gutachten eines externen Sachverständigen brachte den städtischen Fachleuten die Gewissheit, dass das Wurzelsystem der Eiche vom „Tropfenden
Schillerporling“ befallen war, der die
Standsicherheit des Baumes bereits stark
beeinträchtigte. Im Frühjahr 2013 musste dieser über 30 Meter hohe Baum aus
Sicherheitsgründen gefällt werden, im
Herbst erfolgt eine Nachpflanzung.

Baumpflege als Investition
in die Zukunft
Durch Ersatzpflanzungen kommt es zu
einer ständigen Verjüngung des städtischen Baumbestandes. Dadurch ist sichergestellt, dass dieser auch zukünftigen Generationen zur Verfügung steht.
Der „soziale Wert“ eines Baumes für die
Menschen in der Stadt ist unschätzbar.
Die städtischen Bäume bilden ein „Vermögen“ im zweistelligen Millionenbereich. Die MitarbeiterInnen des städtischen Grünanlagenamtes hegen und
pflegen dieses Vermögen – für uns alle
in der Stadt. AS

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