Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.9

- S.30

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30

s ta dt l e b e n

innsbruck informiert nr. 9/2013

K u lt u r

D

ie Andechsgalerie zeigt im September „sweet dreams“ – neueste
Werke von Birgit Pleschberger.
Die junge Künstlerin stammt ursprünglich aus Kärnten, lebt aber seit einigen
Jahren in Innsbruck und zeigt nun erstmals eine Ausstellung in Tirol. Ihre Arbeiten sind medial sehr unterschiedlich
und ziehen sich über Fotografie, Video
und Grafik bis hin zu Objekt und Installation, wenn auch seit Jahren ihr Schwerpunkt in der Zeichnung zu finden ist.
Tief- und Abgründigkeiten wie auch Humor sind Merkmale ihrer Arbeiten, nicht
selten laufen diese auch parallel.
In
der
Andechsgalerie
zeigt
Pleschberger Arbeiten aus dem fotografischen Werkzyklus „sugarbabes“. Der
Titel erschließt den BetrachterInnen der
Fotos das, was sie vielleicht schon erahnt haben bzw. klärt ein kleines Rätsel

Birgit Pleschberger –
„sweet dreams“
Vernissage: Mi., 4. September, 18 Uhr
Öffnungszeiten: 5.-22. September
Mi.–Fr. 15–19 Uhr/Sa.–So. 15–18 Uhr
Galerie im Andechshof, Innrain 1

auf. Die Porträtaufnahmen zeigen aus
direkt frontaler Perspektive die wie von
Schnee bedeckten Gesichter von Männern und Frauen. Falten, Haut, Farbe
und Mimik werden zum größten Teil
neutralisiert, prägnante äußere Charakteristika der Gesichter camoufliert. Fast
friedvoll wirken diese Menschen – tonlos, wäre einem Bild eine Geräuschkulisse zugeordnet. Kälte könnte ein Empfinden sein, das die Bilder ausstrahlen,
wäre da nicht der Titel „sugarbabes“, der
darüber aufklärt, dass die samtige, weiße Decke nicht aus Schnee, sondern aus
Zucker besteht. Das wirft die Frage auf,
warum jede der Personen eine Schutzbrille trägt – welche Süße es denn sein
könnte, zu deren Schutz sie beiträgt ...
Und könnte diese Schicht aus weißem
Puder, welche Individualität und Alter aufzuheben scheint, trotzdem den
Blick auf etwas lenken, das sich hinter
den verdeckten Gesichtern befindet? Im
gezeigten Video wird der Prozess spürbar, der passiert, wenn der Zucker sanft
auf die Haut fällt und langsam alle Farbe und einzelne Spuren verschwinden
lässt. Mehr Infos unter:
www.birgitpleschberger.com 

© Birgit Pleschberger

Süße Träume im September

Im September ist Birgit Pleschberger
mit „sweet dreams“ in der Andechsgalerie
zu sehen.

Zum Schreien!
m Rahmen der stadt_potenziale wird
2013 auch der Schreiraum von Medienkünstlerin Nicole Weniger gefördert.
Dabei handelt es sich um eine temporäre Installation, welche für den Zeitraum
von vier Wochen im September in Innsbruck aufgestellt wird.
Der Schreiraum fungiert als Ventil für
angestaute Gefühle, die im öffentlichen
Stadtgeschehen unterdrückt werden. Er
gibt den PassantInnen die Möglichkeit,
in einem schalldichten Raum, mitten
in der Stadt, jeglicher Art von Emotion freien Lauf zu lassen. Der im Raum
projizierte Livestream zeigt die Aussicht
von einem Berg in Innsbrucks Umgebung. Man steht im übertragenen Sinne
auf dem Gipfel, mit Blick auf das Berg-

© Nicole Weniger

I

panorama. Der eigene Schrei wird von
diesem hohen Punkt über Lautsprecher
live abgespielt und als verspätetes Echo
im Raum zu hören sein. Der Schreiraum
ermöglicht somit eine virtuelle Gipfelerfahrung inklusive simultaner Bild- und
Geräuschübertragung auf den Berg.

Der therapeutische Charakter der Natur wird mitten in der Stadt erlebbar gemacht und soll den SchreiraumbenützerInnen die Möglichkeit geben, für kurze
Zeit aus dem Stadtgeschehen auszubrechen. Mehr Infos unter:
www.nicoleweniger.com