Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.9

- S.22

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p o l i t i k & s ta dt v e r wa lt u n g

innsbruck informiert nr. 9/2013

© SHUTTERSTOCK

Sicherheit oder
Eingriff in die
Privatsphäre: Die
Videoüberwachung
im öffentlichen Raum
steht zur Debatte.

Videoüberwachung: Pro und Contra
Die Überwachung der Bevölkerung durch Videokameras ist umstritten. Bedeutet sie mehr Sicherheit
für die BürgerInnen oder Missachtung des Datenschutzes und den Abbau bürgerlicher Rechte?

B

ig Brother is watching you“: Was
George Orwell 1949 in seinem
Roman „1984“ beschrieb, führt
über 60 Jahre später zu intensiven Diskussionen. Videoüberwachung im öffentlichen Raum bedeutet für die einen
eine Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls, für die anderen einen Eingriff in die persönliche Freiheit und das
Recht auf Privatsphäre.
Private Videoüberwachung ist in Österreich seit Jänner 2010 gesetzlich geregelt. Laut Schätzung der ARGE Daten
sind derzeit von HausbesitzerInnen und
Unternehmen wie Banken, Juwelieren
oder Tankstellen an etwa 100.000 Standorten österreichweit insgesamt rund eine
Million Kameras im Einsatz. Doch nur
jene Kameras, die digital aufzeichnen,
müssen der Datenschutzkommission offiziell gemeldet werden. Zweck, Zeitdauer und Bereich sind dann ebenfalls klar

festgelegt – so müssen die Daten nach 72
Stunden gelöscht werden.
Auch Verkehrsbetriebe nutzen die Videoüberwachung: Seit Mai 2013 sind in
den Bussen und Trams der Innsbrucker
Verkehrsbetriebe Kameras installiert, die
Vandalismus und Kleinkriminalität eindämmen und zum Sicherheitsgefühl der
Fahrgäste beitragen sollen.

Sicherheit in Innsbruck
Im Frühjahr 2013 wurde die Meinung
der Innsbrucker Bevölkerung im Rahmen der repräsentativen Stadtpanel-Befragung „Meine Stadt. Meine Meinung“
zum Thema Sicherheit erhoben (Ergebnisse auf www.ibkinfo.at). Alles in allem
fühlen sich mehr als 8 von 10 Befragten
(81 %) sehr sicher bis sicher in Innsbruck.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung
gibt an, dass Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen sehr stark bis stark

zu ihrem Sicherheitsgefühl beitrage,
rund 30 % bezweifeln jedoch einen Zusammenhang. Drei Viertel glauben, dass
Videoüberwachung die Kriminalität
zumindest etwas bekämpfen kann. Als
neuralgische Punkte wurden vorrangig
der Hauptbahnhof, Parkanlagen und die
„Bogenmeile“ genannt. Gute Beleuchtung, Sauberkeit und mehr Polizeipräsenz tragen zu einem verstärkten Sicherheitsgefühl bei.
Es wird diskutiert, ob Straftaten durch
Videoüberwachung verhindert werden
können – die Aufnahmen können jedoch
in jedem Fall der Ermittlungsarbeit dienlich sein. In Österreich werden 19 so genannte „Hot Spots“ – beispielsweise der
Innsbrucker Rapoldipark und die Bogenmeile – durch die Polizei videoüberwacht.
Die Überwachung dieser „Brennpunkte“
ermöglicht das unverzügliche Einschreiten der Polizei an Ort und Stelle. AS