Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.7

- S.60

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60

S t ad t g es c hi c h t e

innsbruck informiert nr. 7/2013

A u s de m S t ad t a r c hiv / S t ad t m u se u m

Innsbruck vor 100 Jahren



1. Juli 1913

vo n Re n at e Mai r ose r

Das Badhaus in Mühlau, vor 1904

Einkochkurse des Gartenbauvereines in Innsbruck. Um einem
vielseitigen Wunsche zu entsprechen,
hat die Vorstehung des Gartenbauvereins beschlossen, im heurigen Sommer
zwei allgemein zugängliche Einkochkurse abzuhalten. Die auf je zwei Tage
berechneten Kurse stehen unter der
Leitung des bestbewährten Fachlehrers
und Pomologen Anton Falch aus Rotholz. Der erste dieser Kurse beginnt am
11. Juli und befaßt sich mit der Herstellung von Fruchtsäften und Marmeladen
und Obstweinen, der zweite, der nach
dem 15. September beginnt, wird sich
auf Obst- und Gemüse-Konservierung
erstrecken. Die Tage werden seinerzeit
bekannt gegeben. Der löbliche Stadtmagistrat hat gütigst die Küche der Ausstellungshalle am Saggen (Eingang Viaduktgasse, neben der Polizei-Expositur),
auf die Dauer dieser Kurse zur Verfügung gestellt.

Postkarte von Grado.
Der Urlaubsort wird als Paradies
für Kinder angepriesen, um 1920.

2. Juli 1913

Schnellfahrer. Gestern und auch an
einem Tage in der vorigen Woche, haben zwei schnellfahrende Wagen im
Zentrum der Stadt Aufsehen und Unmut hervorgerufen. Das erstemal kam
sogar das Pferd an einer Straßenbiegung
zum Sturze, ohne sich aber sonderlich
zu beschädigen. Diese Schnellfahrerei wird mit besonderer Vorliebe von
Fleischhauerwagen geübt, und zwar zu
jeder Tageszeit, ganz besonders aber in
der Frühe. Mit Rücksicht auf die durch
solche Wildlinge gefährdeten Passanten
der Straße ist ein rücksichtsloses Vorgehen gegen solche Schnellfahrer das einzige Mittel zur Abhilfe. 
4. Juli 1913

Die Innsbrucker Gradokolonie
wird am 7. d. M. mit dem Staatsbahnschnellzuge in Begleitung von zwei
barmherzigen Schwestern abreisen.
Die Kinder wurden von Stadtarzt Dr.
Tschamler über ihre Eignung für den
Aufenthalt an der See und ihrer körper-

lichen Fehler untersucht. Die Kolonie
wird 50 Tage ausbleiben. 
5. Juli 1913

Schulschluß. An den hiesigen Volksund Bürgerschulen sowie an allen Mittelschulen schloß heute das Schuljahr
mit einem feierlichen Gottesdienst und
nachfolgender Zeugnisverteilung. In die
k. k. Staatsoberrealschule in Innsbruck
waren am Beginn des Schuljahres 477
Schüler (darunter ein Privatist und eine
Privatistin) eingetreten. Am Ende des
Schuljahres zählte die Anstalt 452 Schüler. Von diesen waren 40 vorzüglich geeignet, 262 geeignet, 66 nicht geeignet.
74 erhielten die Erlaubnis zu einer Wiederholungsprüfung, 10 zu einer Nachtragsprüfung. 
7. J u l i 1 9 1 3

Aus Mühlau wird uns gemeldet: Die
Baugenossenschaft „Deutsches Heim“
läßt in den ehemaligen Arquin’schen

Gründen oberhalb dem Gasthause
Badhaus durch die Firma J. Retter vier
Villen ausführen, deren Bau bereits begonnen hat. 
8. Juli 1913

Vom Burggraben ging uns eine Zuschrift zu, worin unter Hinweis auf eine
seinerzeit im Gemeinderat vorgebrachte Anregung der Herren Maaß und
Zösmayr die Neupflasterung des Burggrabens dringendst erbeten wird. Das
Würfelpflaster dieser von Fuhrwerken
aller Art zu jeder Tages- und Nachtzeit
stark befahrenen Straße verursacht,
wie sich jedermann überzeugen kann,
tatsächlich einen solchen Lärm, daß
man diesen Wunsch der Burggrabenbewohner, die den Begriff „ungestörte
Nachtruhe“ nur noch vom Hörensagen
kennen, nur wärmstens befürworten
kann. Es gibt ja heutzutage genug Arten
von Straßenpflasterungen, die weniger
geräuschvoll sind.