Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.8

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

ähnlich stolz den Giebel der Pfarrkirche krönen nnd
zieren sollte, wie jenes Meiuharo >!. auf der Stiftskirche zu Slams.
War nun die Darstellung des Apostels Jakob, des
Pilgerpatrones, den man sich doch meist als Wanderer mit Stab denkt, zu Pferde gänzlich falsch? Gewiß
nicht, denn die Reisenden der früheren Jahrhunderte
benützten auch nach Möglichkeit Reittiere, Wägen
oder Schiffe, um rascher oder bequemer weiterzukommen. M a n erinnere sich da auch der legende über den
benachbarten Heiligen von Thaur,den heiligen Romedius, die erzählt, daß ein Vär das Pferd des Heiligen angefallen und zerfleischt habe, worauf der Heilige den Vären zwang, ihm weiterhin die Dienste des
Pferdes zu leisten (weshalb der Heilige mit einem
Vären dargestellt wird). Und schließlich ist der Apostel
Jakob ja nicht zu seinem Vergnügen zu Fuß herumgewandert, sondern er hatte ja als Glaubensbote
bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Abgesehen davon, sahen die Innsbrucker aber bereits einmal
einen heiligen Iakob hoch zu Roß durch die Straßen der Altstadt reiten. Der Pfarrmesner von St.
Iakob, Johann Schenncher erzählt in seinen ..Denkwürdigkeiten, welche sich bei der Innsbrucker Pfarrkirche zum heiligen Iakob in den Jahren 1?l0
bis 1733 ereignet haben" von der Prozession, die gelegentlich der Kirchweihe im Jahre 1724 stattfand,
u.a. folgendes! „Nach einem Vortrab seidene Standarten tragender Reiter folgten vier Trompeter und
ein Pauker, sodann der von der Vürgerkongregation
entlehnte silberne Eruzifixus zwischen Lichtern getragen, dem der Stadtgenius mit seinem Schild vortrat.
Nach diesem ritt der heilige Iakob aus einem weißen Pferd als Prozesfionsführer, einen rot- und weißseidenen, mit dem spanischen Kreuz eingemengten
Fahn führend und von zwölf andern Reitern begleitet." Die Stadtmiliz sekundierte dabei.
Das Reiterstandbild hat Prof. Andre aus M a r grethuer Sandstein, der! aus dem Leithagebirge
kommt, gemeißelt. Drei Sommer hindurch schuf er
in seinen Ferien an dem Werk ohne jegliche Hilfe
in dem dürftigen Bretterverschlag an der Südseite
der Kirche. Es scheint nötig, dies besonders hervorzuheben, da man meist glaubt, daß an solchen Vilowerten stets auch eine Reihe von Gesellen mitbeteiligt
sei. Diese Figur entstand jedenfalls einzig durch seines
Meisters Händearbeit. Z u r leichteren Beförderung
der etwa 4000 Kilogramm schweren Statue war sie
horizontal, etwa in der Nückenlinie des Pferdes, geteilt worden, so daß der schwerere Unterteil die Fußplatte, das Wappen Propst Dr. Weingartners uud
den Pferdeleib ausmachte, der Oberteil den Heiligen
und den Pferdekopf. Die Gesamtfigur, etwas an das
römische Reiterjiandbild Marc Aurels erinnernd,
zeigt also den Apostel Jakob reitend, die Hand zum
Segneu erhoben. Das Wappen des den Auftrag für
das Werk vermittelnden Propstes Dr. Weingartner
ist zwischen den Pseroeueinen ziemlich groß dargestellt. Das eigens für die schwierige Aufstellung der
schweren Figur errichtete Gerüst wurde gleichzeitig
auch benützt, um die Statue der seligen Magdalena
von Hall in die obere Seitennische zu stellen. Die
dieser gegenüberliegende ist noch für die Statue des
heiligen Heinrich von Bozen bestimmt. I n die Giebelnische, in der bisher der heilige Jakob stand, soll

Nummer l-

schließlich eine Marienstatue gestellt werden, und auf
dem neuen Brunnen am Platz vor der Kirche eine
olche des heiligen Jakob als Pilger.

Stadtmagistrat Innsbruck
Zl. VI-5241/1955
Innsbruck, am 2.",, J u l i !!».")
Kundmachung
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck
hat in seiner Sitzung vom 6. J u l i 1!1."il) die Änderung
des mit Zahl Ve-53/75 vom 11. November ll>l>3 genehmigten Teilbebauungsplanes dahingehend beschlossen, daß die im Bebauungsplan enthaltene Dnrchfahrt am südlichen Ende des TIWAG-Gebäuoes in
einer Breite von 6 Meter rechtwinkelig nach der Fläche
des Landhausplatzes abgeleitet wird, wie es im An
oerungsplan Nr. 4l> ^ dargestellt ist.
Die für diesen Gemeinderatsbeschlnß maßgeblichen
Unterlagen liegen beim Etadtbauamle Innsbruck,
Fallmerayerstraße Nr. 1, IV. Stock. Zimmer Nr. 44«,
in der Zeit vom 27. August bis einschließlich 10. September 1W<), an Wochentagen in der Zeit von tt bis
l i Uhr vormittags, zur allgemeinen Einsichtnahme
auf.
Allfällige Einsprüche (versehen mit einer li-Schilling-Stempelmarke) sind innerhalb obiger Auflagefrist schriftlich beim Stadtbauamte Innsbruck ei
reichen.
Der Abteilungsleiter!
D i p l . - I n g . Reiter e. h.
Stadtbaudirektor

Ttadtmagistrat Innsbruck
Zl Vl.2601/1956
Innsbruck, am 25. Juli
Kundmachung
Der Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck
hat in seiner Sitzung vom l>. J u l i lWli den Änderungsplan Nr. 25/l.- zum Bebauungsplan MühlauFeld Z l . 2«l)li/l3"III vom 1«. November l!)12 genehmigt und für diesen Vereich den all>.n Vebaunngsplan außer Kraft gesetzt.
Die für diesen Gemeinderatsbeschlnß maßgeblichen
Unterlagen liegen beim Stadtbauamte Innsbruck,
Fall mera »erstraße Nr. 1. IV. Stock, Zimmer Nr. 44«,
in der Zeit vom 27. August bis einschließlich 10. September l!!.">l), an Wochentagen in der Zeit von >! bk>
11 Uhr vormittags, zur allgemeinen Einsichlnalime

ans.
A l l f ä l l i g e Einsprüche (versehen mit einer l>-Schill i n g - S t e m p e l m a r t e ) sind innerhalb obiger Anflagefrist schriftlich beim T l a d l b a u a i n l e Innsbruck einzu
reiche li.
Der A l "
Dipl.-Ing. Reiter e. H.
Stadlbaudirctlor