Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.3

- S.60

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S ta dtg e s c h i c h t e

innsbruck informiert nr. 3/2013

Aus dem S t a dt a r ch i v / S t a dtmuseum

Innsbruck vor 100 Jahren



von M ag . a Anne l i ese Au S S e r do r fe r

3. März 1913

Eine tragikomische Szene hat sich
gestern am Sillufer in der Gegend der
Haubitzendivisions-Kaserne
zugetragen. Zwei junge Leute, anscheinend ein
Liebespaar, wanderten am rechten Ufer
der Sill. Die beiden schienen Differenzen
gehabt zu haben, denn plötzlich holte die
junge Dame zu einer Ohrfeige aus, die ihrem Begleiter galt, und dann sprang sie in
den Sillfluß hinein, der gerade an dieser
Stelle ziemlich reißend ist. Der verdutzte Begleiter am Ufer schrie um Hilfe, die
der bedrängten Dame im Wasser auch
sofort zuteil wurde, und zwar durch einige Mann der Haubitzenbatterie, welche
die Gefährdete auch glücklich ans Ufer
brachten, und zwar ans linke Ufer. Der
am rechten Ufer stehende Begleiter war
verschwunden. Die Dame hat weiter keinen Schaden genommen.
„ F RÜ H LI N G S G E F Ü H L E “
I N S E RAT vom 17. M ä r z 1 9 1 3
Jenes schlanke, schwarze Fräulein
mit den herzigen Schwarzaugen, die
abends des öfteren in Begleitung einer
alten Dame, von der sie mit dem Namen
„Ada“ angesprochen wurde und einigemale auch in Begleitung eines kleineren
Herrn den Abendkorso der Maria-Theresien-Straße besuchte und sich Freitag
in der Nähe der Haltestelle Landhaus ¼
nach 7 Uhr von selben verabschiedete,
wird ebenso herzlich als dringend gebeten, ehrbare Annäherung zu ermöglichen. Antwort erbeten unter „Osterglück“ an die Verwaltung d. B. 6935
I N S E RAT vom 6 . M ä r z 1 9 1 3
HEIRAT. Witwer, 40 Jahre alt, fesche
Erscheinung, mit heiterem Gemüte, in
gesicherter Lebensstellung, sucht hübsche Dame, mit edlem Charakter, kleinem Vermögen und Sinn für ein trautes
Familienleben, behufs Ehe kennen zu
lernen. Ausstattung nicht nötig. Sehr
erwünscht indirekte Vermittlung durch
Verwandte oder Freundin. Anonymes
und Schreiben ohne Photographie
zwecklos. Zuschriften erbeten bis zum
12. März unter „Ein Glücksversuch“ an
die Verwaltung.
5855-2j1

© Stadtarchiv/Stadtmuseum (3)

60

4. März 1913

7. M ä r z 1 9 1 3

Gemüsemarkte wurde kürzlich ein falsches Kronenstück eingenommen. Es
war bisher nicht möglich, denjenigen
zu ermitteln, welcher die falsche Krone
verausgabt hatte. 

in Innsbruck haben gestern mit der Assentierung der in Innsbruck wohnenden
Fremden ihren Abschluß gefunden. Das
Ergebnis ist folgendes: 1. Altersklasse
(1892 Geborene) von 205 vorgeführten
Stellungspflichtigen wurden 105 tauglich erklärt, in der 2. Altersklasse (1891
Geborene) von 102 Vorgeführten 29, in
der 3. Altersklasse (1890 Geborene) von
116 Erschienenen 44. …

Falsches Geld. Auf dem hiesigen

7. M ä r z 1 9 1 3

Aus dem Saggen schreibt man uns:
Der Saggen, mit Vorliebe „der elegante
Stadtteil“ genannt, hat um diese Zeit die
schlechtesten Straßenverhältnisse aufzuweisen. Im unteren Teile des Saggens,
Kaiser Franz-Josef-Straße, Elisabethstraße und Umgebung, liegen noch die
zusammengescharrten Schneehäufen
in der Höhe bis zu einem Meter, in der
Nähe des Greisenasyls und auch sonst
sammelten sich ausgedehnte Pfützen
an, die Straßen sind durchweicht, die
Übergänge teils unpassierbar. Die Duldung solcher Zustände erscheint ganz
unbegreiflich.

Assentierung. Die Militärstellungen

8. März 1913

Eine originelle Auslage zeigt derzeit
das Schokoladen- und Zuckerwarengeschäft Valentin Riggenmann (Inhaber
Kammerlieferant Heinrich Sternfeld),
Herzog-Friedrich-Straße Nr. 36. Aus zierlichen Latten sind dort kleine Zäune geschaffen, verziert mit roten Maschen und
rotseidenen Osterei-Bonbonieren und
dazwischen sehen wir in drei Gruppen
eine Zucht russischer Königshasen. Es