Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.7

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Seite 3

Die Leiter des Innsbrncker Htadtbmmmtes in neuerer Zeit
I n der Stadtverwallung einen hervorragenden
-.»iaiig >lah,n seit alters der jeweilige Keiler des Stadt
bauamles ein. Bei Nückschau alls gilt ein Iahlhlliideil
hatte diesen wichtigen Posten, in den Iahreil vor >8I2
ein Mann inne. dessen Name cnich heule noch ili le
bendiger Erinnerliilg vieler Innsbrucker fortlebt" es
ist Josef Franz Hliter, hervolgegangen 1778 aus einer
Innsbluckel Vanineister-Dlinnstie. ^"lls öffentliche Vanten, die unter ihm entstanden waren, sind das Bad
lim (ließen, die Fleisiiibant und die Leichentammer in
3t. Nilolalis zu nennen. Huter, der auch zu den Hausbesitzern in der Maria-Theresien-Straße zählte, starb
nach erfolgreichem Wirten am 11. Februar 1842.
M i t 21. Juni genannten Jahres nimmt dann den
Kosten des Stadtbaumeisters der als solcher vorher
in Mannheim tätige Osttiroler Architekt Anton Mutschlechner ein. Er wohnte anfänglich in der Oberen
Sillgasse Nummer 271 und anschließend in der M u seumstraße, der er durch die Aufführung des Museumgebäudes mit Hochparterre nnd erstem Stockwerk zn
großer Bedeutung rierhalf. Durch Planung und Erbauung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum,
erfolgt in den Jahren von 1842 bis 1845, sowie durch
die Ausarbeitung eines Sitnationsplanes für die Verbauung des rafch anwachsenden nenen Stadtteiles in
der Angerzell. hat sich Mutschlechner ein bleibendes
Denkmal gesetzt. Er starb, 51 Jahre alt, am 18. A p r i l
1846 in Innsbruck, dem er auch mehrere literarische
Arbeiten aus seinem Fach gewidmet hatte.
Nach dem frühen Tode des Baumeisters Mutschlechner blieb der Posten des Stadtbaumeisters durch
mehrere Jahre unbesetzt. I m Jahrzehnt von 185l)
bis 1860 nennen damalige Schriften die Ingenieur-Assistenten, Gebhard Mehele, Wenzel Hirt und
K a r l Engelbrecht als provisorische Leiter des I n n s brncker Stadtbanamtes.
I n der Zeit von 1860 bis rund 1870 fungierte als
städtischer Vauinspizient Alois Lindenthaler, dem die
Stadt Innsbruck den Bau der heute noch ansehnlichen
Gilmschule. errichtet 1868 bis 1869. verdankt" er bewohnte ab 1865i ein Quartier im Goldenen-DachlGebäudc.
I n der folgenden Zeitspanne, reichend bis 1888,
amtierte Ingenieur Karl Frühsorger, wohnhaft gewesen in der Maria-Theresien-Straße Ali, als Leiter
des Stadtbaliamtes. I n der Gemeinderatssitzung vom
22. Dezember 1888 wurde ihm für seine gewissenhaften und fleißigen ""Arbeiten lind Aussühlungen, vor
allein bei der Erbannng des Hochguelleu Reservoirs.
eine Gratifikation von liti« Gulden bewilligt.
Sein Nachfolger war I n g . Franz Tochtermann, geboren a in Ili. Oktober 1859 zu Brunn, wo er anch die
Mittel- lind Hochschule absolviert hatte. M i t Beschluß
vom 7. Seplember 1887 berief ihn der Gemeindcra!
als Banadjnnkt in das Stadtbauamt, dessen Leitung
ihm mit Gemeinderatsbeschluß vom 22. Dezember 1888
übertragen wurde. Am 31. März 1897 erfolgte seine
Ernennung zum Sladlbaural und somit znm Ehes des
städtisch technischen Amtes. I h m verdankt die Sladlge
meinde die Erbauung der Kühlanlage lind der Eisjablit im Schlachthause. den Bali des Volksbrause

bades und die Ausarbeitung des Projektes der Kanalisierung. Er starb zu Innsbrnct am 28. J u l i 1904.
Der folgende Vorstand des Stadlbnuamtes war
Ing. Edliard Klingler, geboren in Wien am 17. Februar 18ll1. Er legte die Realschule in Salzbnrg und
die Studien an der technischen Hochschule in Wien zurück lind diente zuerst bei der tirolischen Slallhallerei
von Ende 1883 bis 1888. Am 22. Dezember letztgenannteil Jahres trat er als Panadjllntl in die Dienste
der Sladt Innsbruck über. Hier wurde er zum städtischen Ingenienr, 1897 zum Oberingenieur. Ende 1901
znm Vanrat und zu Neujahr 1910 zum Oberbaurat
und Vorstand des Bauamtes ernannt. Unter seiner
Oberleitung wurde eine Neihe wichtiger Gebände
anfgeführt, so der psychiatrische Block, die Handelsakademie, die Voltsschnle bei der Pradler Pfarrkirche, die Knaben- nnd Mädchen-Bürgerschule in
W i l i e n nnd das Musitvereinsgebäude. Oberbaurat
Klingler war in hiesigen Kreisen nicht nur als tüchtiger Architekt sondern auch als ausgezeichneter Klaoierkünstler und Verfechter des Heimatschutzgedantcns
geschätzt. Er verschied am 30. A p r i l 191», nnd fand
im Westfriedhof seine letzte Ruhestätte.
M i t dem Anwachsen der Stadt und der ständigen
Vermehrung der Aufgaben hob sich begreiflicherweise
auch die Stellung der Leiter des Stadtbauamtes. Der
als Nachfolger eingesetzte Dipl.-Ing. Josef Johann
Riegler ward zum ersten Vandirettor der Stadt
Innsbruck ernannt. Geboren am 23. M a i 1868 zu
Meran. war er am 1. Jänner 1899 i n den Dienst
des Stadtbauamtes getreten nnd übernahm im
Kricgsjahr 1917 die Leitung desselben. 1918 zum
Oberbauraternannt, hatte er i n krisenreicher Zeit be>
ruflich mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das
Problem des Wohnungsbaues und die Behebung der
Staubplage zugunsten des Fremdenverkehrs nahm bereits zu seiner Zeit beträchtliche Ausmaße an. I m
August 193.;, nachdem er zuvor zum Baudirektor ernannt worden war, fanden feine Verdienste Anerkennung durch die Verleihung des großen Silbernen
Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik. Die
Technische Hochschule in Graz verlieh ihm am 26. November 1954 das goldene Ingenieurdiplom.
Am ,W. Dezember 1933 trat Baudirektor Niegler
in den Nuhestand. Sein Todestag ist der 24. Dezember 1954. Über Wunsch des Verstorbenen fand die
Beisetzling in aller Stille auf dem Westfriedhof statt.
Vom 1. Jänner 1931 bis 31. Dezember 1937 war
Dipl.-Ing. Fritz Konzert Baudiretlor von Innsbruck.
Als Sohn des Tischlermeisters Michael Konzert und
der Frau Aloisia. geborene Socher. am 25. Jänner
1877 in Innsbrnck. Ellelstlaße 15. geboren, besuchte
der iunge Konzert nach Absoloiernng der ImX"lirucker
Realschule durch zwei Jahre die lechnische Hochschule
in Wien und anschließend durch drei Jahre jene von
Graz. Bereits im Jahre 19«l>, also lange vor der
Zeit, da der sich ins Übermaß vermehrende Personen»nd Wa reu verkehr im Weichbild dieser Stadt vorauszusehen war. enlwickelle zwecks Beseitigung der
slhienengleichen Straßenkreuzung in der Leopoldstraße . der dein Sladtbanamle angehörende D i p l . - I n g .