Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.1

- S.58

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S ta dtg e s c h i c h t e

innsbruck informiert nr. 1/2013

A u s d e m S ta d ta r c h i v/ S ta d t m u s e u m

Und oben ist der Himmel

Und unten der Berg. Und vor ihm die Verstummte mit wachem Blick auf ihre Stadt. Mit den Gedanken bei ihren Menschen.
Aber: oben ist der Himmel schon sichtbar. Gotthard Bonells überzeugendes Porträt von Hilde Zach im Bürgersaal des Historischen
Rathauses vergegenwärtigt die engagierte Innsbrucker Bürgermeisterin – ihr Todestag jährt sich am 15. Jänner 2013 zum zweiten
Mal. Dr. Helmuth Oehler sprach mit Gotthard Bonell über die Entstehung des von ihm geschaffenen Menschenbildes.
Vo n Dr . H e l m u t h O e h l e r , I n n s b r u c k- Pr a d l

Mensch und Gebirge, privates und öffentliches
Sein verschmelzen: Gotthard Bonell stellt in
seinem meisterhaften Bildnis Hilde Zach als
Mensch vor.

Verwoben mit Innsbrucks Bergwelt: Verbunden ist die Hilde Zach mit der Nordkette durch die
vom Maler in ihre Züge gelegten Strukturen. Der Himmel leuchtet schmal ganz oben. Trotzdem
berührt das Haupt der Dargestellten das lichte Blau.

H

ilde Zach, 1942 geboren, leitete
zwischen 2002 und 2010 die Geschicke der Stadt Innsbruck als
Bürgermeisterin, war die erste Frau an
der Spitze einer österreichischen Landeshauptstadt. 2010 zog sie sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurück: Hilde Zach starb am 15. Jänner 2011.

Vergegenwärtigung
Hilde Zach ist nach wie vor gegenwärtig in der Stadt. Besonders präsent ist
die Bürgermeisterin im Porträt, das der

Südtiroler Maler Gotthard Bonell von
ihr schuf. In Truden (Bezirk ÜberetschUnterland) 1953 geboren, studierte Bonell an den Kunstakademien von Venedig und Mailand. Er bespielt zahlreiche
Ausstellungen, lebt und arbeitet in Bozen, Truden und Wien und setzt sich
intensiv mit der klassischen Bildgattung
Porträt auseinander.

Kultivierte Menschenmalerei
Inspiriert von figuralen Darstellungen
alter Meister entwickelte er eine unver-

© H. Oehler (5)

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wechselbare Bildsprache, die sich vor
allem durch ein visuelles Abtasten der
„Haut“ der Modelle auszeichnet. Am
Bildnis von Hilde Zach arbeitete Bonell
ungefähr ein Jahr, 2005 war es vollendet
und wurde bereits am Beginn der zweiten
Amtsperiode (2006) als Erinnerungsbild
in die Bürgermeistergalerie eingereiht.
„Wahrscheinlich hat Frau Zach geahnt,
dass sie die zweite Amtszeit nicht mehr
zu Ende bringen wird können“, vermutet
Gotthard Bonell. Der Kampf gegen die
Krankheit hatte bereits begonnen.