Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1956

/ Nr.6

- S.2

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

snchite. Sie trat im J u n i 1611 aüüf und war nach der
aenancn medizinischen Beschreibung des Arztes Dr.
Weiichart in Wirtlichkeil das ungarische Fieber, also
Flecktyphus. Hörtnagl "schildert ergreifend die Tragödie
in der Familie des Orgelmachcrs Georg/ Gemei ich, bei
der die Seuche ihren, Anfang nahm und alle Familienmitglieder mit Ansniahme eines Sohnes, der später
M t von StWNs wnrde, dahinraffte.
Einen Schautafton fiillon die "gemütlichen Aquarelle,
die längst a!bgebrolche!ne Waulichte"iten der lI^adt der
H^achweA verewigen, de"s Inlstrumlentiennlachiers Josef
Gröber (geb. 1817, geft. 1902). Iedein dieser Bilder
sollte man eine Photographie des helutigen Znftandes
der betreffendem Örtlichlkcit beiiglelsellen,.
Schlließlich b>leibt noch eine Neihe gröherer Gemäldlc
zu erwähnen. Ein Ölgemälde von 1606 aus den:
Besitz dor »Grafen TraW zeigt die Erzherzogin Anna
Katharina von Mantna mit ihren Töchtern und dem
Modell des von "ihr Oeftifteten NeMlhanfes. Deu
Brand der Nnhelnft voni 15. März 1728 ver^ainfchaillicht ein Ölbild Miichaet Ignaz Mild^oicfer,s. Das alte
RelgiLrungsgebäude mit dein Galsthans gum Goldenen
M l e r n,nd dem Ballhaus verewigte ein italienischer
Pinsel (Stadibesitz).
Die alte Ratsstube schmückte das Bibd der Gerecht
tigkeit eines Meisters „H. A . " von 1625, das die Aufschrift trägt: „Institia — Schöne Fnrbildung, wie
anch knrze Ernrnernng der Gerechtigkeit:
I n alle »Gerilchltshäuser eben
S o l l man diese Ncime geben,
Insgemein jede Gerichts Person
Nachgeschriebens Wohl foll merken

^ tnn)."

Nummer

Unter der Figur der IustMa ermahnen 24 lange
Verse die Natsmitgllicder, in jedem Falle Gerechtigkeit
walten zn lassen.
Die Porträtkunlst ist durch einige erlesene Werke
vertre"ten. Ob das schöne Votivbi"ld Herzog Friedrichs
mit der leeren Tasche und seines Freundes Mnlinen
von zirka 1420 ans der Wilwner Pfarrkirche das
wahre Antlitz der Stifter zeigt, bl,eibe offen. Prachtstücke find jedenfalls das Se!Wst!bildnis der I n n s brncker Ntalers Panl Dax als Hauptmann, die Bild
nisse des I o h . Franz de Lama von Büchsenhanfen nnd
feiner Gemahlin von Martin Knoller sowie jene des
Schriftstellers und Abgeordneten Univ.-Prof. Dr.
I o h . Schuler mit seiner Gattin von Gcbhard Flatz.
Den letzten Fischer vom Amra"ser See hat Georg
Wächter 1844 gemalt, einen Bür,gergardisten 1845.
An die hervorragenden Irmsb"vucker Goldschnviede
erinnern die Kunftuhr Andreas Illmers für den
Landgrafen Philipp von, Hcfsein von 1556 nnd der
Ghrenpokal Anton Kuprians (1665—1736) für den
Haller Salzrat Chriistoph v. Wallpach. Die weltbcrichmte In^nsbriucker Platchnlertunist, d>ie in der letzten
großen Änsftcllnng vor zwei Jahren in einmaliger
Aufmachung zn scheu war, wnrde diesmal »begreif"

licherweise mcht berücksichtigt.
Da die Einrichtung eines eigenen Stadtmuseuins
im alten Rathaus wegen der darin wohnenden Mietparteien wohl noch einige Iahve nnmoglich sein wird,
wäre es sehr zn bcigri"chen, wenn der ehemalige „Saal
der "Stadt Innsbruck" einstweilen wieder ständig in
einen: Raum des Landesmusonins gezeigt werden
könnte.
D r . Karl Schnbelbaner

Aus dem Gemeinderat
Eine Sitzung des Gemeinderates, die am 17. Mai
1956 im Etadtsaalgebäude abgehalten wurde, leitete
der Vorsitzende Bürgermeister Franz Greiter mit Veoenkworten für die seit 1946 verstorbenen Gemeinderatsmitglieder eini
1946 GR. Hans H ü t t e n b e r g e r
194? Vgm.-Stellv. Dr. Gottfried U f f e n h e i m e r
1949 Vgm.-Stellu. Josef F u c h s
StR. I n g . Gottfried S i g l
195U StR. Max K l a p p h o l z
GR. Karl Z i m m e r m a n n
1951 Vgm. Dr. Anton M e l z e r
GR. Alois S t o l z
1953 GR. Dr. Hermann D i e t r i c h
GR. Dr. Matthias P a h l e
1954 GR. Rudolf Loreck
1956 GR. Ferdinand H i r s c h .
Weitere Verstorbene, deren Vgm. Dr. Greiter gedachte, waren Heinrich ü o r e ck, der von 1919 bis
1923 dem Gemeinderat angehört hatte, Prof. Dr.
Burghard B r e i t n er und Kanonikus Michael
G a m p e r.
Glückwünsche sprach Vgm. Dr. Greiter dem Rechtsanwalt Dr. Gottlieb Staudinger, Mitglied des Ge-

meinderates von 1919 bis 1931, darunter vier Jahre
Bürgermeister-Stellvertreter, zu dessen 80. Geburtstag und StR. Franz Stall anläßlich seiner Entsendung in den Rationalrat aus.
Räch der Feststellung, daß gegen die zur Einsicht
aufliegenden Niederschriften über die beiden vorhergegangenen Gemeinderatssitzuugen kein Einwand erhoben werde, berichtete Vgm. Dr. Greiter über die
Behandlung von Anträgen, die die Gemeiuderatsmitglieder in früheren Sitzungen gestellt hatten:
Anträgen des GR. Pettauer. den mit 3 Millionen
Schilling für die allgemeine Wohnbausörderung vorgesehenen Betrag auf 5 Millionen Schilling und den
für die „Demolratische Vereinigung Kinderlaud" bestimmten Jahresbeitrag von 500 Schilling aus ^000
Schilling zu erhöhen, hatte der Finanzausschuß »licht
zugestimmt. Einen Antrag des GR. Peltauer, gegen
die Leistung des sog. Rotopscrs an den Bund Schritte
zu untei"nelimeu, hatte der Stadtrat mit dem Bemerken zur Kenntnis genommen, das; auch der Släolebund und der Gemeindebuud für die Abschaffung
dieses Rotopfers wären. Zu einem Antrag des
GR. Pettauer. der die Bekämpfung von „Schmutz
und Schund" zum Ziele hatte, war im Stadtrat darauf hingewiesen worden, oasi aus diesem Gebiete der
Städlebuud beispielgebende Arbeit leiste.
I m Zusammenhang mit der Anwendung eines