Innsbruck Informiert

Jg.2013

/ Nr.1

- S.38

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innsbruck informiert nr. 1/2013

Prof. Helmut Wlasak zum Gedenken

©TLT

K

ammerschauspieler Prof. Helmut Wlasak wurde am 26. März
1930 in Wien geboren. Schon
früh entdeckte Prof. Wlasak seine Liebe zum Theater und zur Musik. So
konnte ihn auch eine fehlgeschlagene
Aufnahmeprüfung am Wiener MaxReinhardt-Seminar nicht von seinem
Wunsch, Schauspieler zu werden, abhalten. Er absolvierte seine Ausbildung
an der Schauspielschule Kraus. Praktische Erfahrung konnte er an mehreren
Häusern sammeln. So spielte er an der
Wiener Josefstadt, am Parkring und bei
Stella Kadmon. Anschließend wurde er
für vier Jahre nach Graz engagiert, wo er
40 Hauptrollen spielte. Hier lernte Helmut Wlasak seine Frau, die Schauspielerin Sonja Höfer, kennen.
Gemeinsam kamen sie schließlich
1956 an das Tiroler Landestheater, wo
Kammerschauspieler Helmut Wlasak
als Regisseur vorwiegend Opern inszenierte. Dort war er Oberspielleiter und
wurde anlässlich der Wiedereröffnung

Prof. Helmut Wlasak (26.3.1930–22.11.2012)

des Großen Hauses 1967 zum Intendant.
Professor Wlasak spielte über 5400 Vorstellungen und erarbeitete 203 Inszenierungen. In unermüdlichem Arbeitseifer
erweckte er unzählige Theaterfiguren
von Shakespeare bis hin zu Nestroy und

Raimund zum Leben. Seine besondere Leidenschaft galt aber dem Musik­
theater. Neben Klassikern wie Mozart
und Wagner scheute er auch vor modernen Inszenierungen wie Alban Bergs
Lulu nicht zurück.
1992 legte Helmut Wlasak die Hauptverantwortung am Tiroler Landestheater zurück. Die Liebe zu Musik und
Theater ließ ihn aber nicht los: So führte
er noch lange Jahre Gastregien, machte
Lesetourneen und engagierte sich stark
für das Innsbrucker Straßentheater. Ein
besonderer Höhepunkt war für Helmut
Wlasak das Einlesen der gesamten Bibel für eine Edition von 100 CDs, die er
Papst Johannes Paul II. in Rom persönlich überreichen durfte.
Prof. Helmut Wlasak war von 1967 bis
1992 Intendant des Tiroler Landestheaters, wurde 1974 mit dem Ehrenzeichen
des Landes Tirol und 1980 mit dem Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck sowie
1992 mit dem Ehrenring der Stadt Innsbruck ausgezeichnet. KR 

Theaterkarten für die Jugendwohlfahrt
Trafen sich im Theater
zur Neuauflage der
Aktion: Bürgermeisterin
Christine OppitzPlörer, Ernst Hubmann
(Direktor des Casinos
Innsbruck), Gabriele
Herlitschka (Abteilungsleiterin der Jugendwohlfahrt), Intendantin
Johannes Reitmeier und
Brigitte Winkler (Tiroler
Landestheater)
© K. Rudig

38

J

ahr für Jahr lockt das Tiroler Landestheater zahlreiche BesucherInnen in den Musentempel am Rennweg.
Trotz moderater Preisgestaltung ist
der Kulturgenuss aber nicht für jede(n)
erschwinglich. Eine gemeinsame In-

itiative des städtischen Jugendamtes,
des Casinos Innsbruck und des Tiroler
Landestheaters ermöglicht deshalb mit
Gratis-Karten auch finanziell weniger
gut aufgestellten Familien schöne Theatererlebnisse. Insgesamt werden dafür

10.000 Euro je zur Hälfte von der Stadt
Innsbruck und dem Casino Innsbruck
aufgewendet. Dem Jugendamt stehen
damit 67 Abos und ein Kontingent mit
Karten für Publikumsrenner zur Verteilung zur Verfügung.
Ambulante Familienbetreuung im
Auftrag der Jugendwohlfahrt bedeutet,
Anleitung der Familien vor Ort, gezielte Förderung von Kleinkindern und das
Schaffen von „Auszeiten“ für die Familien. Bei Letzterem setzt die Theateraktion einen Akzent: Durch das Besuchen
eines gemeinsamen Stücks wird viel
Druck aus den Familien genommen.
Das Gemeinschaftserlebnis wird in den
Vordergrund gestellt. „Jugendsozialarbeit ist heute nicht mehr Zwang, sondern sehr viel auf Freiwilligkeit aufgebaut“, so die Leiterin des Jugendamtes
Mag.a Gabriele Herlitschka, die in der
Theateraktion eine wertvolle Unterstützung sieht. KR