Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.11

- S.4

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Anträge des Finanzausschusses trug StN. Dipl.-Ing.
Hradctzky vor. I n Änderung der bisherigen Zweckbestimmung für einen Raum der Turnhalle in der
Fischerschule wurde der Einbau einer Sportkegelbahn
bewilligt. Für die Instandsetzung eines Turmes der
St.-Iakobs-Pfarrkirche werden !> 25.l)W.—Subvention
gegeben. Der Antrag, in der Höhe des Interessentenbeitrages der Heilig-Iahr-Siedluug von 8 37.110.—
eine Subvention zu bewilligen, löste auf feiten der
Sozialisten den Vorschlag aus, künftig allen gemeinnützigen Vauvereinigungen usw. diefe Begünstigung
zu gewähren. Nach einer längeren Aussprache stimmte

Nummer 11

die Mehrheit des Gemeinderates für eine Pertagung.
Unter den Nachlragskrediten. die anschließend bewilligt wurden, befand sich 1 M i l l . Schilling für den
Ausbau der Mandelsbergerschule. Zur Ausgestaltung des Innsbrucker Flughafens trägt die Stadt
,^ 1M1.000.—, auf die Jahre 1955 und "i!»5l> verteilt,
bei.
Nach der Erledigung mehrerer Anträge des Vauausschufses fand eine kurze vertrauliche Sitzung statt, in
welcher ein Verkauf städtischen Grundes für Wohnungsbauten beschlossen wurde.

Pz.

Wer sind die Besitzer von Personenkraftfahrzeugen in Innsbruck?
Bearbeitet vom Statistischen Amt der Stadt Innsbruck
Durch die Liberalisierung verschiedener Waren ist
die Einfuhr von Kraftfahrzeugen seit dem Jahre 1953
bedeutend erleichtert worden. Personenkraftwagen
werden im Inland im Lizenzverfahren gebaut, Krafträder dagegen in großem Maße im Inland selbst erzeugt. Durch den wirtschaftlichen Aufschwuug und den
Wunsch weiter Kreise der Bevölkerung nach Motorisierung, der noch durch Kreditgewährung beim Ankauf
der Fahrzeuge gefördert wird, ist iu den letzten Jähren
auch in Österreich die Zahl der Kraftfahrzeuge sehr
stark angewachsen.
Die Österreichische Gemeindezeitung des Österreichischen Städtebuudes brachte in ihrer Nummer 12
vom 15. Juni 1955 eine Statistik der Stadt Frankfurt a. M. über die soziale Gruppierung der Kraftfahrzeughalter, gegliedert nach verschiedenen Verufsgruppen. Dies diente dem Statistischen Amt der Stadt
Innsbruck als Anregung, auch in Innsbruck eine solche
Erhebung durchzuführen. Die notwendigen Unterlagen
besitzt die Polizeidirektion Innsbruck. Aus ihrer Kartei
(Abteilung Verkehrsamt) wurde die Anzahl der Personenkraftwagen- und Kraftradbefitzer (einschließlich
Motorrollerbesitzer) erhoben. Hiebei wurden die Besitzer in folgende Verufsgruppen unterteilt! Selbständige Berufe, Beamte, Angestellte, Arbeiter, Berufslose
und als Zusatz noch Behörden und Kammern. Die
Trennung zwischen Beamten uud Angestellten erwies
sich manchmal als sehr schwierig, da die Verufsbezeichnung Beamter nicht nur der großen Gruppe der
öffentlich-rechtlich angestellten Bediensteten zukommt,
soudern auch von Angehörigen anderer Berufe, wie
Verficherungs-, Bank-, Krankenkassenbeamten usw.
gebraucht wird, die im rechtlichen Sinne Angestellte
sind. I n diesen beiden Verufsgruppen dürfte daher die
Zahl der Kraftfahrzeugbefitzer in Innsbruck nicht ganz
der wirklichen Verteilung entsprechen. I n Frankfurt a. M. wird wahrscheinlich eine strengere Unterscheidung dabei getroffen worden sein. I n Innsbruck
war es uicht möglich, jedes einzelne Karteiblatt in
dieser Hinsicht zu überprüfen.
Aus der Tabelle 1 ist die Entwicklung des Kraftfahrzeugbestandes in Innsbruck oom Jahre 194? bis
Juli 1955 klar zu erkennen. Diese Statistik beginnt mit
dem Jahre 1947, weil in diesem Jahre in Tirol die
Kraftfnhrzeugnummern vom Kennzeichen I"V auf "1"
mit neuen Zahlen geändert wurden. Bis zum Jahre
1952 erreichte die Zahl der jährlich neugemeldeten

Motorräder, die zum größten Teile aus der österreichischen Produktion stammen, erst das 2. Hundert. Aber
mit den neuen Serien der Puchräder (die Zahl der
Kleinstkrafträder ist in dieser Aufstellung nicht enthalten) und mit der rasch zunehmenden Einführung
der Motorroller schwoll die Zahl der Krafträder von
Jahr zu Jahr sehr stark au und wird das Tauseud an
Zuwachs im Jahre 1955 bis zum Ende dieses Jahres
fast erreichen," im Juli 1955 wurden in Innsbruck
317li Krafträder mit Innsbrucker Kennzeichen gefahren.
Nach der sozialen Stellung der Kraftradbesitzer entfallen auf die selbständigen Berufe über 20 Prozent,
das ist ein Fünftel aller Krafträder, während bei der
Volkszählung vom 1. Juni 1951 in Innsbruck nur
12,6 Prozent der Erwerbspersonen zu den Selbständigen gehörten. Die Gruppe der Augestellten, einschließlich der Beamten, umfaßt laut Voltszählung
44,3 Prozent der erwerbstätigen Personen. I n der
Tabelle 1 find Beamte und Angestellte zusammen mit
41,3 Prozent als Kraftradbesitzer genannt" es lauten
also die Verhältniszahlen bei der Gliederung uach der
sozialen Stellung unter den Erwerbstätigen und uach
dem Kraftradbesitz fast gleich. Einem ähnlichen Verhältnis begegnen wir bei der sozialen Gruppe der
Arbeiter, die bei der Volkszählung 35.9 Prozent der
Erwerbstätigen in Innsbruck stellten und vom ganzen
Kraftradbestand 39,1 Prozent ihr eigen nennen. Das
Kraftrad oder der Roller ist eben im allgemeinen mehr
das Fahrzeug der weniger begüterten erwerbstätigen
Bevölterungsschichte, die als Beamte, Angestellte und
Arbeiter 71, l Prozent der Kraftradbesitzer darstellt
und uuter der erwerbstätigen Bevölkerung mit
Kl),2 Prozent vertreten ist.
Anders tritt uns das Bild der Tabelle 1 bei den
Personenkraftwagen entgegen. Eine verhältnismäßig
kräftige Erhöhung der Zahl der jährlich zugelassenen
Kraftfahrzeuge findet ab dem Jahre 1953 statt, was
auf die erwähnte Liberalisierung des Warenuertehrs
mit dem Ausland zurückzuführen ist, so daß bis Juli
1955 schon 1379 Neuanmeldungen von Personenkraftwagen bei einem Gesamlstano von 3<>51 Fahrzeugen
dieser Art festgestellt werden tonnen.
Die Frage nmh dem Eigentümer dieser Personenkraftwagen bringt nicht das gleiche Bild wie bei den
Krafträdern. Die selbständigen Berufe, die bei der
letzten Voltszählung 12,l, Prozent der Erwerbstätigen