Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1955

/ Nr.3

- S.4

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Nummer 4
Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck
fängern mit 90 und 100 Prozent Erwerbsunfähigkeit zählen 3,2 Prozent. Die 311 Witwen nach gefallenen Soldaten beziehen eine Witwenrente, neun dieser Witwen haben noch für ein Kind, eine für zwei Kinder zu sorgen, wobei die Waisenrente gewöhnlich bis zum vollendeten 18. Lebensjahr gewährt wird. An acht Waisen werden Waisenrenten gezahlt, und zwar an vier Doppelwaisen und
vier einfache Waisen, deren Mütter sich wieder verehelicht haben. An 18 Eltern nach Gefallenen wird regelmäßig eine Rente überwie sen, davon beklagen 14 Elternteile einen Gefallenen, drei Elternteile zwei Gefallene und ein Elternpaar einen Gefallenen.
Weltkrieg 1939—1945
Da seit der Beendigung des Zweiten Weltkrieges erst zehn Jahre verflossen sind, ist die Zahl der vom
Landesinvalidenamt versorgten Personen wesentlich größer als die des ersten Krieges.
Versorgte Personen Kriegsteilnehmer Witwen Waisen
Eltern nach Gefallenen Angehörige von Vermißten
2067 Personen 990 Personen 293 Personen 250 Personen 208 Personen
Summe 3808 Personen
Nur Heilbehandlung wird 191 Personen zuteil.
Die Erwerbsminderung der 1876 Kriegsteilnehmer (2067 weniger 191 Teilnehmer) beträgt
v.
Kriegs
Prozent der
teilnehmer
Kriegsteilnehmer
30
633
34
10
303
16
50
476
25
60
112
6
70
191
10
80
96
5
90
13
1
100
52
3
Summe
1876
100
Eine Erwerbsminderung bis zu 40 Prozent weisen demnach 936 Personen, das sind 49,9 Prozent aller
Rentenempfänger, auf. Eine Erwerbsminderung von 50 bis 100 Prozent erfuhren 940 Personen, das sind 50.1 Prozent. Zu 90 und 100 Prozent erwerbsunfähig sind 3.5 Prozent aller Rentenempfänger.
Von 990 Witwen mit Witwenrente haben 327 Wit wen für je ein Kind, 158 Witwen für je zwei Kinder, 44 für je drei Kinder, sechs für je vier Kinder und zwei für je fünf Kinder zu sorgen. Diese 537 Witwen mit Kindern kommen also für den Unterhalt von 809 Kindern auf. Unterhaltsrenten werden ferner an 293 Waisen, darunter 21 Doppelwaisen, geleistet.
350 Eltern gefallener Söhne ist eine Rente zuerkannt, davon
40 Elternpaaren nach 1 Gefallenen 11 Elternpaaren nach 2 Gefallenen 3 Elternpaaren nach 3 Gefallenen 231 Elternteilen nach 1 Gefallenen 53 Elternteilen nach 2 Gefallenen 9 Elternteilen nach 3 Gefallenen 3 Elternteilen nach 4 Gefallenen Die Gruppe der Angehörigen der Vermißten ist nach dem Zweiten Weltkrieg noch stark vertreten. Sieben Doppelwaisen warten auf die Heimkehr
ihres Vaters, desgleichen
61 Frauen mit 1 Kind
21 Frauen mit 2 Kindern
9 Frauen mit 3 Kindern
2 Frauen mit 5 Kindern
zusammen 93 Frauen mit 140 Kindern;
47 Elternteile mit 1 Vermißten
3 Elternteile mit 2 Vermißten
1 Elternteil mit 3 Vermißten
zusammen 51 Elternteile mit 56 Vermißten;
acht Elternpaare sorgen sich um je einen Vermißten Diese Zusammenstellung bringt statistisch das erschütternde Bild der lebenden Opfer einer Stadt nach dem Ersten und Zweiten Weltkrieg. Außer Betracht bleiben hiebei die seelischen Leiden der Hinterbliebenen nach gefallenen Kindern und Ehegatten, ebenso die Verluste an Hab und Gut durch Zerstörung und Entwertung. Mögen vor
allem die Menschenopfer eine Warnung vor künftigen Kriegen bedeuten!
Das Marktamt im Jahre 1954
Verwaltung der städtischen Fleischbank
Der Betrieb im Fleischbankgebäude konnte auch im vergangenen Jahr nur durch tägliche gewissenhafte Prüfung der Betriebsanlagen und sofortige Behe bung der immer wieder auftretenden Schäden not dürftig aufrechterhalten werden. Der Mauerfraß greift immer weiter um sich, da bei Regen= und Schneewetter ständig Wasser in die Betriebsräume einsickert. Diese unleidlichen
Verhältnisse rufen fort während Beanstandungen von Seiten der Kühlzellen mieter hervor, so daß vom Marktamt immer wieder auf eine dringende Lösung dieses Problems hingewiesen werden muß. Eingelagert waren im Berichts
jahr
Kühlhaus: 201.000 kg versch. Fleischsorten. den Gefrierzellen: 47.000 kg Wild, Geflügel und Fische.
(Schluß)
In den Kühlzellen: 324.000 Stück Eier und 370.000 Kilogramm Käse, Hle und Fette.
Städtische Großwaagen
1954 konnte an Stelle der alten, durch die seinerzeitigen Bombenangriffe stark beschädigten und nur mehr notdürftig wiederhergestellten 20=Tonnen=Straßenbrückenwaage eine neue, allen Anforderungen des modernen Transportwesens entsprechende 50=TonnenRollgewichts=Straßenbrücken=Verbundwaage mit zwei Waagbrücken eröffnet werden. Die zwei hintereinander eingebauten
Brücken (je 8X3 m) können auch
allein bis zu 30 Tonnen benützt werden und sind mit einem gemeinsamen Rollgewichtsapparat verbunden, wobei die Gesamtwägefähigkeit bei Benützung beider