Innsbruck Informiert

Jg.2010

/ Nr.7

- S.10

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Bei der I. Integrationskonferenz im Plenarsaah Bürgermeisterin Mag.a Chrstine Oppitz-Plörer (2 v.r.) und Notburga Troger (Integrationsstelle) mit den Referentinnen. (Foto- A. Teutsch)
Erste Integrationskonferenz Jugend und Bildung fördern
Die am 1. Juni erstmals
Lebens-Geschichten zum Nachdenken
von der Stadt Innsbruck im Plenarsaal des Rathauses ausgerichtete Integrationskonferenz stellte die Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen unter dem Titel „Perspektiven für die Zukunft“ in den Mittelpunkt.
„Kinder und Jugendliche sind die Verantwortungsträger von morgen, die unsere Gesellschaft in allen Bereichen gestalten. Sie brauchen heute unsere Unterstützung“, betonte Bürgermeisterin Mag.a Christine OppitzPlörer die Notwendigkeit der aktuellen
Auseinandersetzung mit den Themen Integration und Bildung. Die Bürgermeisterin begrüßte zur Tagung neben Soziallandesrat Gerhard Reheis auch Stadtsenatsund Gemeinderatsmitglieder sowie Mitarbeiterinnen des Stadtmagistrats. Zahlreiche
Vertreterinnen von Bildungseinrichtungen und Vereinen machten vom ganztägigen breiten Angebot mit Vorträgen und Workshops Gebrauch.
Die Organisation erfolgte seitens der städtischen Integrationsstelle (Abteilung für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration). „Mit der Integrationskonferenz schaffen wir eine Basis des Austausches und geben dem Thema Integration und intensiven
Diskussionen dazu mitten in der Stadt Raum. Wir sind auf einem guten Weg“, zeigte sich die Organisatorin Notburga Troger zufrieden.
In seinem Impulsreferat gab der Soziologe Kenan Güngör Auskunft zu neuesten Forschungen über das österreichische Bildungssystem und Bildungschancen, interkulturelles Lernen, Qualifikation und Unterstützung für das Lehrpersonal. Die Islambeauftragte
der Diözese Feldkirch, Dr. Elisabech Dörler, referierte über die „Bunte Welt der Religionen“ und Interreligiosität im Unterricht. Die Historikerin Dr. Eva Grabherr berichtete über das in Vorarlberg umgesetzte Bildungsprogramm „Mehr Sprache“ und die
Bedeutung von Bibliotheken als Bildungs-Plattformen. (AT)
Menschen und die verschiedenen Seiten ihres Lebens im Gespräch kennen und verstehen zu lernen — das ist das Konzept der Menschenbibliothek.
Besucherinnen der Stadtbücherei waren an drei Nachmittagen im Frühjahr eingeladen, Menschen vor Ort zu „entlehnen“ und ihnen in Gesprächen zu begegnen. Als Gesprächspartnerinnen standen Menschen aus Randgruppen, aber auch Personen mit
außergewöhnlichen Berufen zur Verfügung. Parallel startete in der HAK ein fächerübergreifendes Schulprojekt, an dem vier Klassen teilnahmen.
Das Konzept der von der Integrationsstelle der Stadt Innsbruck umgesetzten Menschenbibliothek ist einfach: Im persönlichen Gespräch sollen Berührungsängste abgebaut werden.
Positive Erfahrungen „Die Geschichten haben die Teilnehmer berührt“, berichtet Notburga Troger von der Integrationsstelle über erste Erfahrungen mit
dem Schulprojekt. Die Schülerinnen, die selbst häufig einen Migrationshintergrund aufweisen, lernen, Vorurteile abzubauen. „Sie wünschen sich mehr Chancengleichheit für alle Menschen, egal welcher Herkunft, und wollen das auch konkret in ihrer Schule
umsetzen.“ Nicht selten gab es bei den Gesprächen einen „Aha-Effekr“, etwa wenn ein Asylwerber aus seinem bewegten Leben erzählt oder wenn sich eine Schwarzafrikanerin als hochgebildete, polyglotte Frau entpuppt.
Fortsetzung folgt
Die Fortserzung der „Lebenden Menschenbibliochek“ in der Stadtbücherei folgt nach dem Sommer. Weiters wird jedes Semester eine andere Schule am Projekt teilnehmen. Im Herbst wird der Schwerpunkt auf die Berufsschulen gelegt. Fixgast bei jedem
Schultermin ist auch ein(e) Politikerin, wobei auch Bürgermeisterin Mag.a Oppitz-Plörer den Schülerinnen als Gesprächspartnerin zur Verfügung stehen wird. (Ell)
Yosmin Alowiye, studierte joumalistin aus London, stand den interessierten Schülerinnen der Id der HAK Rede und Antwort.
(Fotor E. Hohenquer)
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INNSBRUCK INFORMIERT-JULI 2010