Innsbruck Informiert

Jg.2010

/ Nr.5

- S.37

Suchen und Blättern in knapp 900 Ausgaben und 25.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2010_Innsbruck_informiert_05
Ausgaben dieses Jahres – 2010
Jahresauswahl aller Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
JUGEND/INTEGRATION
Jugendwohlfahrt: Die Zahl der betreuten Kinder nimmt zu
In Innsbruck ist die Anzahl der von der Jugendwohlfahrt unterstützten und betreuten Kinder im vergangenen Jahr gestiegen. Zurückzuführen ist die Steigerung einerseits auf gesellschaftliche Veränderungen, andererseits auf eine zunehmende Sensibilisierung in
der Bevölkerung. Die Leistungen reichen von finanziellen Zuwendungen über Besuchsbegleitung bis zu Betreuungsleistungen.
Die Anzahl der Unterstürzungsmaßnahmen stieg im jahr 2009 auf 856 Fälle. Insgesamt erhielten 4,7 % der 18.165 Innsbrucker Kinder und Jugendlichen Hilfe zur Erziehung durch die Jugendwohlfahrt.
Dazu kommen 1.843 Rechtsvertretungsakten und 662 Fälle von Unterhaltsvorschuss. Die Kosten der Jugendwohlfahrt stiegen im jahr 2009 um 5% auf rund 7 Mio. E, wovon die Stadt 35% trägt.
Als Ursachen für den Anstieg der Betreuungsleistungen nannte Sozialreferent Vizebürgermeister Dl Eugen Sprenger beispielsweise den hohen Anteil von Alleinerzieherinnen, hohe Scheidungsraten, die österreichweit höchsten Mietpreise und mangelnde
soziale Ressourcen.
Die Jugendwohlfahrt versteht sich als Hilfeleister mit niederschweiligen Unterstürzungsangeboten in Erziehungsfällen. Positiv ist das mit durchschnittlich 88 % große Einverständnis der Eltern. Die Interventionen reichen von kurzfristiger Oberbrückungshilfe —
etwa bei plötzlichen Todesfällen von Eltern — bis hin zum Entzug der Obsorge — etwa bei schwerer Drogensucht der Eltern eines Säuglings.
Die Gefährdungsmeldungen an die Jugendwohlfahrt sind in den letzten Jjahren gestiegen. Nach Bekanntwerden des „Missbrauchsfalls Luca“ verdoppelten sich die Meldungen von 2007 (740) auf 2008 (1.424). 2009 gab es eine weitere Steigerung auf 1.514
Fälle. Verbessert wurde auch die Vernetzung
mit Kooperationspartnern wie Schulen, Arzte. Krankenhäuser etc.
Die häufigsten Meldungsgründe sind Vernachlässigung, Suchtprobleme, Gewalt und finanzielle Probleme. „Ich bin froh über die Meldungen, damit wir die Kinder schürzen können“, so Jugendwohlfahrtsleiterin Mag.a Gabriele Herlitschka. (EHl)
Vizebgm. Dl Eugen Sprenger und Amtsleiterin Mog.o Gobriele Herltschko präsentierten die aktuellen Zahlen der Jugendwohlfahrt.
(Fotor E. Hohenquer)
Integrationsstelle fördert das Zusammenleben
Mit I. Oktober 2009 wurde in der MA III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, eine Integrationsstelle eingerichtet, die mit der Pädagogin und ehemaligen Sozialamtsmitarbeiterin Notburga Troger besetzt ist.
Die Integrationsstelle befasst sich mit Themen wie Rücksichtnahme auf die Altersentwicklung, Menschen mit Behinderung, Gender-Aspekt und Menschen mit Migrationshintergrund.
„Integration ist eine absolute Querschnittsmaterie“, so Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer, die auch im Städtebund stellvertretende Vorsitzende des Fachausschusses für Integration ist. Daher wurde die Integrationsstelle bei der Stadtplanung
angesiedelt „Die Kombination ist sinnvoll“, so Stadt
planerin Dipl.-Arch. Erika SchmeissnerSchmid, denn Fragen, die sich mit der Entwicklung des Zusammenlebens aller Innsbruckerinnen befassen, seien auch mit großen Herausforderungen an die Stadtplanung verbunden.
Bgm. Mag.a Christine Oppitz-Plörer mit der Integrationsstellen-Leiterin Notburga Troger.
(Foto: E. Hohenquer)
„Das Ziel ist ein respektvolles Mitelnander der Menschen“, so Notburga Troger, die ihre Hauptaufgabe in der Koordination und Vernetzung von Stackverwaltung, Vereinen, Institutionen und Bidungseinrichtungen sieht.
Erste große Projekte sind die Integrationskonferenz am I. Juni, die „Menschenbibhothek“, „Pubüc Viewing“ am Marktplatz im Zuge der Fußbal-WiV in Südafrika, die Einführung von „Willkommensspaziergängen“ für neu Zugezogene sowie das Projekt
„Gemeinsam wohnen, gemeinsam leben“.
Im Bereich Bildung gibt es Projekte, die auf die Sprachenförderung im Kindergartenalter und von Müttern abzielen. Erweitert werden soll u. d. das Angebot von muttersprachlichen Betreuerinnen in Schülerhorten. (EH)
INNSBRUCK INFORMIERT- MAl 2010
3