Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1954

/ Nr.9

- S.3

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Nummer

Amtsblatt der Landeshauptstadt Inuobruck

und trieben allerhand ulkigen Schabernack. Trotz aller
Fröhlichleil wurden aber die Grenzen des Anstandes
nie überschritten und es herrschte unter den (hasten
ein selten gesehenes Zusammengehörigteilsgefühl.
Ansonsten gab es noch zur Unterhaltung der Gäste
eine interessante Fallbootregatta alls dein I n n . und
die Schweizer Zelller feierten ihren ^lationalfeierlag
mit Lagerfeuer, biedern und Voltstanzen. I n der im
Lagergelände befindlichen ehemaligen Flugzeughalle
wurde ein Tiroler Abend für die Zeltler ueranstaltet,
wobei die Vorführungen der heimatlichen Musit- und
Trachlengluppen begeisterten Beifall von mehreren
tausend Zuschauern fanden. Auch die einzelnen Nationen selbst gaben im Nahmen eines internationalen
Abends Lieder und Tänze aus ihrer Heimat unter
großem Beifall zum besten.
Für die Veranstalter dieses bisher größten Zeltlertreffens der Internationalen Zeltler- und Wohnroagenuereinigung ergibt sich nach Abschluß des Kongresses die Frage: Hat dieses Treffen die daran geknüpften Erwartungen erfüllt? Diese Frage kann
jedenfalls mit „ j a " beantwortet werden. Es sind tatsächlich, wie vorausgesagt, über 7000 Besucher gekommen. Die Gäste waren mit der Organisation, die
sparsam und mit den denkbar einfachsten M i t t e l n , aber
doch zweckentsprechend aufgezogen war, mit ganz geringen Ausnahmen sehr zufrieden und haben dies
wiederholt zum Ausdruck gebracht. Auch das städt.

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Verkehrsamt, welches Autoreisen und Besichtigungen
arrangierte, hatte sehr regen Betrieb.
Sehr erfreut war der Großteil der Besucher, daß
leine Lautsprecher während des ganzen Tages L ä r m
verursachten und die Besucher mit Netlamedurchsagen
belästigten. Alle lobten die gemütliche und warme
(wozu auch die liebe Sonne ausnahmsweise damals
das I h r i g e beitrug) Atmosphäre und erklärten, daß
ihnen diese Tage in bester Erinnerung bleiben würden. Sie kämen auch gerne ein anderes M a l wieder
nach Österreich. Zirka ein D r i t t e l aller Besucher war
noch nie in Österreich. Der Umsatz an Lebensmitteln,
Tiroler Andenken usw. bei den Verkaufsständen im
Lager und auch im Stadtgebiet selbst war mit geringen Ausnahmen sehr zufriedenstellend. Aus Anlaß
dieses Kongresses sind in Innsbruck allein ca. 3 M i l lionen Schilling umgesetzt worden. Gegen Schluß der
Veranstaltung zerstreuten sich die Gäste in die verschiedenen österr. Eommerfrischorte bzw. kehrten nach
einer Österreichrundfahrt nach Hause zurück.
Beim Abschied erklärte der beim Innsbrucker Kongreß wiedergewählte Präsident des Internationalen
Eampingverbandes ( I ^ K ^ ) , Herr Iaques Bousquet,
der aus eigenem Antrieb eine Sammlung für die
Hochwasserkatastrophenopfer durchführte! „Ich bin mit
dieser großartigen Veranstaltung in I h r e r schönen,
mir bisher unbekannt gewesenen Landeshauptstadt
sehr zufrieden."

Bevölkerungsbewegung in Innsbruck im Jahre 1953
Mitgeteilt vom Statistischen Amt der Stadt Innsbruck
Unter dem Namen „Bevölkerungsbewegung" versteht man die statistische Erfassung der Anzahl der
Eheschließungen, Geburten und Todesfälle sowie der
Wanderungsbewegung.
Eheschließungen: I m Jahre 1953 wurden in I n n s bruck 920 Ehen geschlossen. Zum Vergleich wird die
Zahl der Eheschließungen 1950 bis 1952 mit 987, 1024
und 916 genannt. Unter den Brautpaaren waren 670
Bräutigame und 66? Braute als ortsansässig zu bezeichnen, das heißt, sie hatten seit wenigstens 2 Monaten ihren Wohnsitz in Innsbruck; 250 Bräutigame
und 253 Vränte stammten von auswärts, es holten
sich also ungefähr gleich viele auswärtige Brautwerber
ihre Frauen von Innsbruck, wie Innsbrucker Männer
auswärtige Bräute freiten. I n der Eheschließungsstatistik erregten besonderes Interesse das Alter und der
Stand der Brautleute. Haben im vorigen Jahr 4 ortsansässige Männer unter 20 Jahren den Schritt in die
Ehe gewagt, so tonnte man schon 35 Mädchen dieses
Alters als Bräute im Standesamte zählen. Von 20
bis unter 25 Jahren heirateten 131 Männer und
210 Franen, von 25 bis unter 30 Jahren 210 Männer
und 193 Frauen, von 30 bis unter 35 Jahren 117
Männer und 10« Frauen. 50 Jahre und darüber
waren 58 Männer und 23 Frauen, darunter 12 M ä n ner, die 67 und mehr Jahre zählten und dabei Frauen
von 26, 34, 43, 49 und mehr Jahren heirateten. Von
den ortsansässigen Brautleuten waren 529 B r ä u t i game lcdig, 35 verwitwet, 106 geschieden, 563 Bräute
ledig. 30 verwitwet und 74 geschieden. Unter den
Ortsfremden waren 205 Bräutigame und 225 Bräute

ledig, 13 Männer und 13 Frauen verwitwet und 32
Männer und 17 Frauen geschieden. 1606 Brautleute
bekannten sich zur römisch-katholischen Religion, 106
zu einem evangelischen Bekenntnis, 82 erklärten,
keinem religiösen Bekenntnis anzugehören, die restlichen Personen nannten ein anderes Bekenntnis oder
es war deren religiöses Bekenntnis ungeklärt. Vor
dem Standesamt schlössen die Ehe 28? Arbeiter und
169 Arbeiterinnen, 360 männliche und 373 weibliche
Angestellte der privaten Wirtschaft, 129 männliche
und 66 weibliche Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes, 112 Männer und 26 Frauen mit
selbständigen oder freien Berufen und 163 Frauen,
die ohne Beruf im Haushalt tätig waren, ferner
16 Studenten und 18 Studentinnen. Hinsichtlich der
Staatsangehörigkeit der Vrautleule nahmen natürlich
die Zahlen der Eheschließungen zwischen Österreichern
die erste Sielle ein, aber auch solche zwischen Österreichern und deutschen oder italienischen Staatsangehörigen sind nicht selten. 161 Ehen, denen 124 K i n der entstammten, wurden im Jahre 1953 geschieden,
davon 61 ans dem Verschulden des Mannes, 21 aus
dem der Frau und 61 aus beiderseitigem Verschulden;
sonstige Ehescheidungsgründe lagen in 18 Fällen vor.
Die meiste.!» Scheidungen bei beiden Eheteilen ereigneten sich im Alter von 31 bis 40 Jahren, nämlich 71
bei den Männern lind 64 bei den Frauen. 10 von diesen geschlossenen Ehen wurden schon nach einjähriger
Dauer, je 11 uach zwei- und dreijähriger Dauer, 49
nach 6- bis INjährigem Bestände und 43 Ehen nach
11- bis 12jähriger Dauer des Ehestandes geschieden.