Amtsblatt (der Stadt Innsbruck)

Jg.1954

/ Nr.7

- S.3

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 7

in 92.691 Österreicher. 420? Ausländer und3027 Südtiroler, Nach den Angaben in den Haushaltslisten
wurden 2>>..">:l!> Haushalte gezählt, so das; auf einen
Haushalt in Innsbruck durchschnittlich 3,5 Personen
entfallen. Hiezu ist zu bemerlen. daß es natürlich
Familien mit nie! mehr Hauslmllsangeliörigen gibt,
denen wieder Haushalte niit nnr einer Person gegeniil"eritehen. I h r e r Stellung dein Berufe nach bezeichnen sich 5735 Personen als selbständig berufstätig,
während 5^.705 unselbständig erwerbstätig waren,
damit der Lohnsleuerpslichl linterliegen, soweit sie
überhaupt zur Lohnsteuer herangezogen werden.
Als bildliche Darstellung des Beuölterungsstandes
eines Staates. Landes oder einer Gemeinde wird
häufig die Form eines „Lebensbaumes" verwendet,
die anch fiir die anschließende Darstellung des Veuölterungsstandes von Innsbruck im Zeitpunkt 10. Oktober 11),"):; gewählt wurde. Die senkrechten Linien geben Aufschluß über die zurückgelegten Lebensjahre,
die waagrechlen Linien über die Anzahl der Personen, die sich in einem bestimmten Altersjahr befinden. Die vom Gesichtspunkt der Erhaltung des Volkstumes aus ideale Form des Lebensbaumes sollte unten eine breite Basis besitzen, in der sich die verhältnismäßig größte Zahl der Kinder der jüngsten Jahrgänge widerspiegelt und der nach oben eine allmählich abnehmende Dreiecksform aufweist, bis die Spitze
bei den ältesten Jahrgängen erreicht ist. Seit Jahrzehnten weichen unsere Lebensbäume leider weitgehend von dieser Idealform ab. Der Weltkrieg 1914/18
verringerte die Zahl der Männer, die den als Soldaten eingezogenen Jahrgängen angehörten, sehr erheblich; diese Jahrgänge stehen heute im Alter von
50 bis ?l) Jahren; die Linien auf der männlichen
Seite des Lebensbaumes sind in diesen Jahrgängen
viel kürzer als die auf der weiblichen. Gleichzeitig
sanken in diesen Jahren und den ersten Nachkriegsjahren die Geburtenzahlen sehr stark, was aus dem
großen Einschnitt des Lebensbaumes der heute im
35. bis 40. Lebensjahr stehenden Personen zu ersehen
ist. Auch die Wirtschaftskrise, die nach 1930 begann,

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drückte sich in einem neuerlichen Eiuschnill aus der
männlichen und weiblichen Seile des Lebensbaumes
der heute U>-bis ^»jährigen jungen Leute aus. Ihnen
folgt eine beidseitige erhebliche Ausweitung der Äste,
die nach der Einbeziehung Österreichs in das Deutsche
bleich die Gewährung von Familienzulagen und sonstige Förderungsmaßnahmen seitens der damaligen
Elegie rung widerspiegelt, eine Erscheinung, die in den
Kriegsjahren durch die Einschränkung der Lebenshaltung. Einbcrnfnng der Männer zum Kriegsdienst
nnd vieler Frauen znr Arbeitsdienstleistung für die
Kriegswirtschaft und endlich dnrch die Bedrohuug mit
Lustangriffen wieder ins Gegenteil umfchlug. Die
schlechte wirtschaftliche Lage der gesamten Bevölkerung in den ersten Jahren nach Beendigung des
Zweiten Weltkrieges 1945 läßt einen Geburtenrückgang begreiflich erscheinen. Allein der anhaltend niedrige Geburtenstand seither wirkt beängstigend, und
zwar deshalb^ weil i n den kommenden Jahrzehnten
der Vevölkerungsstand abnehmen müßte und wahrscheinlich auch durch einen starken Geburtenüberschuß
der Landbevölkerung nicht wettgemacht werden kann,
ferner weil i n den nächsten Jahrzehnten diese geburtenschwachen Jahrgänge in das Erwerbsleben eintreten und berufstätig sein werden und für die verhältnismäßig starke Altersgruppe der Bevölkerung, die
nicht mehr berufstätig ist, aufkommen muß. Das sind
Erscheinungen, die volks-, wirtschafts- und sozialpolitisch höchste Beachtung erfordern, an denen jene Personenkreise, die sich mit Politik im weitesten Sinne
beschäftigen, nicht vorübergehen dürfen. A n den Beispielen Österreichs in den Jahren 1938 bis 1942 und
am heutigen Frankreich ist zu ersehen, daß neben der
Hervorhebung der Bedeutung eines starken und gesunden Vevölkerungsnachwuchses die materielle Förderung der Familie durch Familienzulagen, Kinderbeihilfen, Ehestandsdarlehen usw. den größten Erfolg
bringt. Unsere Gesetzgeber und unsere Machthaber in
den öffentlichen Körperschaften mögen eine ihrer
wichtigsten Aufgaben darin sehen hier Wandel zu

schaffen!

Bevölkerungsbewegung
Das Statistische Amt der Stadt Innsbruck gibt folgende Veuölkerungsbewegung bekannt:

Mai 1954
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I!> 5 >i e s a ni t
Veuöl!el"uiui2"

Mai

bowegilün

Elicschließungen
Gelnillen
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Mädchen
ehelich
unehelich
Totgeburten
Sterbefälle
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